Mich wundert da immer eines, dass Untersuchungen so unterschiedlich durchgeführt werden. Bei mir war die Untersuchung beim Bund und auch dann beim Zivildienst eine ganz unspektakuläre Ganzkörperuntersuchung. Das ganze fand aber durchwegs im Unterhöschen statt. Bei Amtsärzten dagegen verlief das schon wesentlich unangenehmer, nicht aber bei allen.
Wisst ihr den Grund, warum da der/die eine den Anus zeigen muss, der/die andere nicht oder gar seine Genitalien???
Liegt das wirklich in der Willkür der Ärzte. Habe auch schon mehrfach von Frauen beim Gyn gehört, dass es da so schwarze Schafe gibt, bei denen man sich ganz entkleiden muss.
Eigentlich waren die durchzuführenden Untersuchungen bei der Musterung -wie üblich in Deutschland- haargenau geregelt. Dafür gibt es Dienstvorschriften. In der ZDV 46/1 -leicht zu googeln im Netz- für die Musterung wird Punkt für Punkt vorgegeben:
Punkt 101: Für die ärztlichen Grunduntersuchungen (Musterung und Diensteintritt von Wehrpflichtigen, Annahme und Einstellung von freiwilligen Bewerbern, Entlassung von Soldaten) gelten folgende Bestimmungen: Bei der Erstuntersuchung im Musterungs- und Annahmeverfahren sowie bei der Entlassungsuntersuchung am Ende des (abschnittsweisen) Grundwehrdienstes und bei Grunduntersuchungen (u.a. Überprüfungsuntersuchung, Einstellungsuntersuchung), bei denen die letzte vollständige ärztliche Untersuchung mehr als 24 Monate zurückliegt, ist stets ein vollständiger Untersuchungsgang, d.h. eine umfassende Erhebung der gesundheitlichen Vorgeschichte und eine komplette ganzkörperliche Untersuchung, durchzuführen.
Punkt 234: Das männliche Genitale einschließlich der regionalen Lymphknoten ist durch Inspektion und Palpation zu untersuchen u. a. auf:
- Fehlen, Verlagerung und Veränderung von Hoden sowie Veränderungen an Nebenhoden und Samensträngen (z. B. Atrophie, Geschwülste, Varikozelen),
- Anzeichen für venerische Erkrankungen oder Parasitenbefall,
- Hinweise auf endokrine Störungen (z. B. Hypogenitalismus, mangelnde Schambehaarung),
- Anomalien am Penis (z.B. Phimose, Hypospadie).
Punkt 103: Wenn die letzte vollständige Grunduntersuchung innerhalb der letzten 13-24 Monate durchgeführt wurde, kann die aktuelle Untersuchung grundsätzlich auf folgende unverzichtbare Untersuchungsschritte begrenzt werden: Erhebung der Zwischenanamnese, Urinscreening, Prüfung der Sehschärfe s.c. und ggf. c.c., Audiometrie, Auskultation des Herzens, Messung von Puls und Blutdruck in Ruhe und nach Belastung, Auskultation der Lunge, Palpation des Hodens.
Ich war 3x bei der Musterung - in 2 unterschiedlichen KWEAs in 2 Bundesländern im Abstand von 2 Jahren und dann nach 1 Jahr; immer war es ähnlich, ber der ersten Musterung wurde alles untersucht ua. Hoden und Vorhaut, das 2te Mal ging schneller, da stand mehr die Bewertung von Attesten im Vordergrund, aber die Hoden wurden wieder abgestastet und die dritte war die gründlichste, da wurde sogar auf Hämorrhoiden kontrolliert. Das Alter macht da auch einen Unterschied.