Wirkung von Glycerin

Also meinen ersten Versuch mit 2 Liter Wasser + 40 ml Glycerin 85% (Dosierungsempfehlung laut PflegeWiki, siehe http://tinyurl.com/3xnvdb4) habe ich schon hinter mir, aber ich muss sagen, es war enttäuschend, ich konnte keinen Unterschied zu einer normalen Salzwasserlösung feststellen.

Der Effekt laut PflegeWiki soll "Schleimhautreizung" sein. Hätte man da was spüren sollen, oder geht es bei dieser (geringen) Dosierung lediglich um eine leichte Reizung die man gar nicht spürt?

Ist die Dosierungsangabe mit 20 ml Glycerin pro Liter zu konservativ?

In welchen Dosierungen wird Glycerin sonst noch angewendet (z.B. auch für einen Strafeinlauf)?

Also ich hab meinem früheren Klinikskalven eine Mischung aus 1/3 Glyzerin und 2/3 Wasser gemacht. Das wirkt dann schon sehr heftig und brennt auch im Po. Er hatte noch nicht mal 500ml der Lösung drinnen und schon gings los... 😉

Die Beimengung von 20 ml 85%igem Glycerin ist allerdings wirklich etwas schwach,entsteht doch dabei eine annähernd isotone Lösung. Die Fa.Braun bietet unter dam Handelsnamen "Practomil" eine fertige Glycerin-Lösung an,die genau doppelt so stark ist(4,25%ig),empfohlen wird die Anwendung von 1-2 Litern.Um die Wirkung wirklich gut zu spüren ist auch eine Behaltezeit vom mindestens 20 Min. einzuhalten.

@Xenia:bei dieser Mischung platzen die Schleimhautzellen wie Luftballons an der Nadel,Achtung!!!

Ich hatte ja insgesamt nur 120g Glycerin (die in der Apotheke haben das tatsächlich nach Gramm abgefüllt, nicht nach Milliliter), und ich habe letztens die verbliebenen 80g in meiner 347ml Klistierbirne mit Wasser aufgefüllt und verabreicht, konnte die Mischung keine 2 Minuten halten, und es war ein sehr eigenartiges Gefühl (es war kaum zu halten, aber ohne die üblichen Darmkontraktionen, es musste einfach schnellstmöglich raus, und war dabei dennoch irgendwie angenehm, wundert mich also nicht, dass sich so was sehr gut zur Strafe verabreichen lässt).

Also entweder ich muss die ursprüngliche Dosierung mit einem Versuch mit 4%iger Lösung nachbessern (keine Ahnung, warum man in der PflegeWiki die 2%ige Lösung empfiehlt, wenn man dabei überhaupt keinen Effekt verspürt), oder ich lasse es mit Glycerin zugunsten einer milden Seifenlösung (gerade die Amis schwören darauf, aber da muss ich mich noch einlesen).

Ich habe jetzt die Mischung von Practomil ausprobiert.

45ml Glycerin auf 1 liter Wasser.

Vorher ein Bisacodyläpfchen 20 Minuten wirken lassen.

Vom Einführen des Zäpfchens bis zur Entleerung vergingen 45 Minuten insgesamt.

20 vom Zäpfchen und 25 vom nachgeschobenen Einlauf.

So eine tiefgreifende Entleerung hatte ich schon lange nicht mehr.

Keine Krämpfe, langsam aufbauender Druck und dann Entleerung.

In dieser Kombination bis jetzt die beste Wirkung für mich.

Mit einem Kinderklistierball (30 - 40 ml) und reinem oder 1:1 verdünntem Glycerin gibt es einen Effekt wie bei starken Abführzäpfchen

Auch mit Glycerinseife sind Einläufe anregend und gut verträglich. Beim Lösen derselben im körperwarmen Wasser sollte man lediglich darauf achten, daß sich diese im Gegensatz etwa zu Kernseife oder Olivenölseife weitaus schneller löst.

Hier im Forum gibt es ja Stimmen, die davor warnen, hohe Einläufe mit Seifenwasser zu machen, weil dadurch die Dickdarmschleinhaut zu sehr gereizt würde.

Andererseits scheinen die Amerikaner gar nichts anderes zu kennen, und,wenn ich das richtig verstanden habe, sogar die modernen Einmal-Einlaufbeutel mit 2,5 Litern haben flüssige castile soap als Beilage zur Lieferung.

Gibt es da überhaupt eine für alle gültige Wahrheit?

Vermutlich muss jeder selbst probieren, was bei ihm/ihr am besten wirkt und am wenigsten unangenehm ist.

-da wäre ich sehr vorsichtig.Ich würde nie max.2 Liter Seifenwasser bzw.ein Glyceringemisch einspritzen.Da schädigt ihr wirklich die Darmflora.Es reicht völlig aus in den unteren Darmabschnitt max.350ml Seifenwasser oder Glyceringemische einzuspritzen.Danach könnt ihr lauwarmes Wasser einklistieren wie ihr es wollt und vertragt.

Zur Frage von ioeides:

Dies liegt immer an der Dosierung, damit an der Stärke der Seifenwasserlösung. Sofern man mit beiden Händen nur so viel Seife (Kernseife oder Olivenölseife) mit Waschbewegungen in der körperwarmen Einlaufflüssigkeit löst, bis diese gerade undurchsichtig geworden ist, dürfte es keine Probleme geben. Da sich Glycerinseife weit schneller in der körperwarmen Einlaufflüssigkeit löst, muß man diesbezüglich weit vorsichtiger sein; da genügt es schon, wenn diese leicht milchig trüb geworden ist.

zur Anmerkung von gummispritze:

Sofern man für Einläufe lediglich warmes Leitungswasser verwendet, geht man zwei Risiken ein:

- Je nach Naturell setzt nach einem derartigen Einlauf keinerlei Darmperistaltik ein und man sitzt mit seinem vollen Bauch auf dem WC, ohne daß sich etwas tut.

- Nicht nur kann dies sehr unangenehm sein, sondern darüber hinaus nimmt der Körper durch das fehlende Elektrolytgleichgewicht durch die Dickdarmwand Wasser auf, was nicht nur kräftig die Nierentätigkeit anregt, sondern zu Kreislaufproblemen führen kann.

Nachdem ich dieses alles schon bei mir erfahren habe, ziehe ich für mich den Seifenwassereinlauf in der oben beschriebenen Dosierung vor, nachdem ich damit seit langen Jahren nie Probleme gehabt habe. Aber auch hier sollte jeder das tun und lassen, was für ihn gut ist.

Ricini - ganz richtig. Aber statt Seife ist wohl 0,5-1 Teelöfffel Salz pro Liter besser - ein wenig Salz benötigt der Körper aus genau diesem Grund, den Du beschrieben hast ohnehin.

Jupiter,

völlig richtig, aber dies läßt sich nur bei einer Kochsalzverträglichkeit durchführen, da es im Falle einer Kochsalzunverträglichkeit selbst bei einer körperisotonen NaCl-Lösung Probleme gibt.

Naja - die Speisesalzunverträglich ist wohl extrem selten (der normal gesunde Mensch benötigt für die Erhaltung seiner Gesundheit unbedingt 3-5g/Tag, weswegen Salz auch eines der Produkte ist, für dessen Beschaffung sich wesentliche Handelswege ausgebildet haben), und eine Unverträglichkeit gegen Reinigungsmittel bei innerer Anwendung vergleichsweise sehr häufig.

Mit einer geringfügigen Menge Speisesalz in der Nahrung habe ich nie Probleme gehabt, nur hat es sich gezeigt, daß mir dieses in einer Einlauflösung nicht bekommt. Darum: Jedem das Seine.

Aha - interessant. Hast Du vielleicht zuviel hineingegeben?

Nein, ich habe genau dosiert und dennoch Probleme bekommen.

Das zeigt mir, daß jeder Mensch besondere Verträglichkeiten hat und daß ich bei deinen Erfahrungen ganz besonders vorsichtig sein muß, da sie offenkundig nicht verallgemeinerbar sind.

Jupiter,

aus meiner Sicht ist es unzulässig, in dieser Weise zu verallgemeinern. All das, was ich hier z. B. über Kaffee-Einläufe zusammengetragen habe, dürfte allgemeingültig sein, da dies in der Fachliteratur belegt ist.

@ Ricini: Du glaubst wohl, daß ich nicht lesen kann oder es nicht tue bevor ich hier schreibe. Du irrst. Aber wie geschrieben - jedem das Seine und keine Erfahrungen nachmachen, die von jemanden stammen, der anders reagiert auf die gleichen Substanzen.

@ Ricini:

Du irrst übrigens, wenn Du Fachliteratur als absolut gültig setzt. Fast alle Medikamente werden bis heute nur an gesunden jungen, erwachsenen, weißhäutigen Männern getestet - weder an alten Menschen, noch an Frauen, noch an Kindern, noch an Menschen anderer Hautfarbe. Das sollte man beim Lesen der Fachliteratur immer bedenken.

Jupiter,

entweder vermag man sich mit den Aussagen in der Fachliteratur auseinanderzusetzen oder man vermag es nicht.

Genauso habe ich es gemeint und auf ein prinzipielles Problem der medizinischen Fachliteratur hingewiesen, das längst auch der Wissenschaft bekannt ist.

Um zur Ausgangsfragestellung zurückzukehren: Wie unterscheidet sich die Wirkung eines Einlaufs mit Glycerinseife von einem solchen mit Kernseife oder Olivenölseife?

Nach meiner Erfahrung wirkt Glycerin stärker als Seifenwasser.Ich benutze es bei akuter Verstopfung im Mischverhältnis 1:3.Das kann man im Darm nicht so lange zurückhalten wie Seifenwasser.Die Ausleerung ist auch stärker.Verwende es wenn Seifenwasser nicht den gewünschten Effekt zeigt.Der Erfolg ist sicher.

Vermutlich ist es ein Unterschied, ob man für Einläufe reines Glycerin oder Glycerinseife verwendet. Nach meinen Erfahrungen regt ein Einlauf mit Glycerinseife die Darmperistaltik deutlich sanfter an gegenüber einem solchen mit Kernseife oder Olivenölseife.

Für eine sehr hartnäckige Verstopfung,bei der Kernseifenwasser nichts bewirkt,verwende ich aus der Apotheke Glycerin 100ml.Dieses wird mit 300ml Wasser vermischt und einklistiert.Das klappte bis zum heutigen Tag immer.100% verläßlich.

@gummispritze:

Wie lange vermag man ein Klistier mit der genannten Mischung vor der Entleerung zu halten?

@Gummispritze

Wann ist eine Verstopfung für Dich so schwer, dass Seifenwaser nicht mehr reicht?

Ich lasse es normalerweise gar nicht dazu kommen, dass mein Darm drei Tage nicht "liefert", es sei denn, ich habe nicht wenigstens einen Klistierball zur Hand.

Glyzerin verwende ich seit einigen Jahren nicht mehr, weil es damit meistens zu schnell geht.

Schon seid frühester Kindheit kämpfe ich mit Opstipationsproblemen.Da ich mich fürs klistieren entschieden habe komme ich damit sehr gut zurecht.Aber ab und an bewirkt eben bei mir ein Kernseifenklistier mit einer Gummispritze einklistiert 330ml gar nichts, trotz mehrfachen Einspritzungen.Da quält sich nur das Seifenwasser wieder heraus ohne etwas zu bewirken.Dann setze ich halt Glycerin ein,der Erfolg kommt prompt.Ich kann diese Glycerinmischung max.3 Minuten zurückhalten,nicht länger.Manchmal auch nicht so lange.Aber für mich ist die Entleerung dabei am wichtigsten.

@gummispritze

In einem solchen Fall könnte es hilfreich sein, gelegentlich durch die Einnahme einer angemessenen Dosis Rizinusöl gründlich abzuführen, da hierdurch wirklich der gesamte Darm entleert wird.