Wiedereinführung der Musterung

@complete_bowel_cleansing

Die Forschung ist für den Allerwertesten, wenn es Menschen in Deutschland so schwer gemacht wird mit Kindern ein auskömmliches Leben zu haben. Wer in Deutschland Kinder hat, hat genug Geld oder will entweder unbedingt Kinder haben egal wie hoch der persönliche Preis dafür ist oder muss für den Lebensunterhalt nicht selbst arbeiten. Da ist es nicht wirklich ein Wunder, dass viele Menschen sich gegen Kinder entscheiden. Ich bin sehr skeptisch, wenn so viel „geforscht” wird, aber die Gründe offensichtlich sind und kein Geld in die Hand genommen wird um den Mangelzustand zu beheben.

Völlig richtig - dem stimme ich gerne zu. Es ist doch gerade das Problem, daß sich die Politik der Tatsache verweigert, daß man Kinder nicht nebenbei auf- und erziehen kann, sondern daß dies ein Vollzeitjob ist, der nicht nur gesellschaftlich, sondern auch finanziell anerkannt werden sollte, dies nicht nur bezüglich der Zeit, in der man Kinder aufzieht, sondern auch im Hinblick auf das Alter. All dem verweigert sich die Politik beharrlich!

Ganz unpolitisch hätte ich einfach Lust, mich mustern und erniedrigen zu lassen 😉

Ja stimmt, wenn man es unpolitisch und unverkrampft betrachtet, wäre es aus WE-Sicht nicht ohne Reiz, wenn diese neuen Pläne bzgl. der Musterung umgesetzt werden würden. Das würde das Thema vom Kopf wieder auf die Füße stellen: bestimmt spannend die Erfahrungsberichte von den Leuten, die sich dem dann unterziehen müssten. Mittlerweile liegen die Erfahrungen bzgl. Musterungen ja alle schon mehr als 10j zurück...

Die Mischung in diesem Thread ist ja interessant, ein Stabsarzt der sich zumindest über die Sinnhaftigkeit der Intimuntersuchung Gedanken macht, eine weibliche Medizinstudentin die Verständnis für das Empfinden der jungen Männer hat und zum Schluss die Vorstellung sich doch gerne mustern zu lassen - da ist alles dabei.

Das Problem für uns Wehrpflichtige war aber der Zwang, das Emfinden der Willkür der Ärzte*innen (sehr gute Sportler wurden oft nicht eingezogen, andere die noch nie Sport betrieben hatten schon), das unfreundliche Schreiben und der Ton am Empfang, das Empfinden sich wie auf dem Viehmarkt begaffen lassen zu müssen und das Verhalten der Ärzte*innen: uns geht es um einen schnellen Ablauf - das Schamgefühl der jungen "Patienten" ist uns scheißegal.

Wer eine CFNM-Story schreiben wollte, man hätte es nicht besser machen können und kaum noch erniedrigender für die jungen Männer machen können.

Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass man heutzutage einfach Leute gegen ihren Willen wahllos und willkürlich zur Musterung einbestellen kann und ernsthaft davon ausgeht, die würden sich befehlen lassen sich nackt auszuziehen, damit ihre Tauglichkeit festgestellt werden kann und alle machen das Spiel brav mit?

Ich kann mir das schon vorstellen. Bei uns in Österreich oder in der Schweiz klappt es schließlich auch.

Na, ich weiß nicht wie es im Detail in AUT/SUI läuft, jedenfalls gilt da auch: erstmal ist es eine harmlose, normale Untersuchung. Was darüber hinausgeht, kann auf Wunsch abgelehnt werden, da es für sowas keine rechtliche Handhabe gibt. Wobei eine Dienstvorschrift der Landesarmee keinen Gesetzescharakter hat.

Wehrpflichtige unterliegen dem Wehrgesetz, das ist keine Dienstvorschrift die ist erst nach Dienstantritt relevant.

"Normale Untersuchungen" ....das KWA und sein Personal hat es doch erst zu etwas untermalen gemacht. Zwischen Arzt und Patient liegt immer schon ein Machtgefälle, das ist in jungen Jahren noch stärker, das Schamgefühl hat sich nach der Pubertät ausgeprägt. Wenn man dann als Arzt, die Intimsphäre verletzt sollte größte Rücksicht normal sein und nicht maximale Rücksichtslosigkeit. Die Ärzt*innen haben sich nicht einmal an ihre Richtlinien gehalten, da ist definiert, dass ärztliche Handlungen den Patienten nicht unnötig belasten sollten, und dass die Patienten informiert werden sollen - das ist alles nicht passiert. Warum sollte man rücksichtvoll oder sogar freundlich sein, der "Patient wurde mir ja zwangsweise zugeführt und das er wieder kommt, darum muss ich mir keine Gedanken machen.

Mit normale Untersuchungen meine ich so etwas wie wiegen, Blutdruck messen, abhören usw. in Unterwäsche.

Ein Arzt muss eigentlich nicht nur vorab erklären, was er machen will, sondern die Zustimmung des zu untersuchenden einholen. Spätestens bei Intimuntersuchungen. Und da muss nicht Rücksicht genommen werden, diese können schlicht verweigert werden.

Aber auch wenn unzulässigerweise die Frage/Info nicht erfolgt, kann der zu musternde vielleicht auch selbst drauf kommen, dass er einen Genitalcheck niemals mitmachen muss.

Der Vorwurf geht aber an die Adresse des Arztes.

Du kennst schon die aktuelle ZDV 46/1:

"o) Genitalorgane des Mannes

234. Das männliche Genital einschließlich der regionalen Lymphknoten ist durch

Inspektion und Palpation zu untersuchen u. a. auf

− Fehlen, Verlagerung und Veränderung der Hoden sowie Veränderungen an Nebenhoden

und Samensträngen (z. B. Geschwülste, Varikozelen, Atrophie),

− Anzeichen für venerische Erkrankungen oder Parasitenbefall,

− Hinweise auf endokrine Störungen (z. B. Hypogenitalismus, mangelnde Schambehaarung)

und

− Anomalien am Penis (z. B. Hypospadie, Phimose

Und unter GNr. 53. Alle Erkrankungen, Anomalien

und/oder Verletzungen des

Genitale, die einer Abklärung

bzw. einer operativen oder

anderweitigen Behandlung

bedürfen.

Nachuntersuchung spätestens

nach 6 Monaten.

Natürlich waren wir damals (1980) alle bewußt in Unkenntnis gehalten worden, aber wenn du den vorigen Absatz ansiehst, bei einer Phimose ist es nicht unwahrscheinlich, dass operativ behandel wird, weil durch Dehnung hat sich wohl nichts gebessert.

Aber endlich sind wir uns mal einig, der Vorwurf geht an die Adresse der Ärzt*innen.

Die "aktuelle ZDV 46/1" gibts meines Erachtens schon länger nicht mehr:

Wehrmedizinische Begutachtung A1-831/0-4000, Version 3.5:

Zitat:

---------------------------------------

2.3.15 Genitalorgane des Mannes

2037. Das männliche Genital einschließlich der regionalen Lymphknoten ist durch Inspektion und

Palpation zu untersuchen u. a. auf

- Fehlen, Verlagerung und Veränderung der Hoden sowie Veränderungen an Nebenhoden und

Samensträngen (z. B. Geschwülste, Varikozelen, Atrophie),

- Anzeichen für venerische Erkrankungen oder Parasitenbefall,

- Hinweise auf endokrine Störungen (z. B. Hypogenitalismus, mangelnde Schambehaarung) und

- Anomalien am Penis (z. B. Hypospadie, Phimose).

Wird bei Auffälligkeiten oder auch nach Belehrung und dem Angebot auf eine

Begutachtungsmöglichkeit bei einem gleichgeschlechtlichen Untersucher die Intimuntersuchung

abgelehnt, ist eine Untersuchung durch einen Facharzt bzw. eine Fachärztin für Urologie zu

veranlassen.

2.3.16 Genitalorgane der Frau, Mammae

2038. Die klinische Untersuchung, einschließlich Inspektion und Palpation von Mammae und

axillären Lymphknoten (ohne Inspektion der äußeren Genitalorgane) ist um die Erhebung einer

spezifischen gynäkologischen Anamnese, ggf. unter Einbeziehung vorhandener Fachbefunde, zu

ergänzen.

Eine gynäkologische Untersuchung durch einen Facharzt bzw. eine Fachärztin für Gynäkologie ist ab

dem 20. Lebensjahr zu veranlassen, wenn kein aktueller (nicht älter als zwölf Monate) Befundbericht

vorliegt. Die Bewertung der Untersuchungsergebnisse ist unter Hinweis auf den gynäkologischen

Befundbericht auf den Formularen (Anamnese- und Untersuchungsbogen BAPersBw und Bw-2070)

vorzunehmen.

------------------------

Zitat Ende

Mir ging es darum, gegen diesen unterschwelligen Vorwurf anzuschreiben, wie dumm wir früher doch alle waren, da kann ich ja nicht auf die aktuelle Regelung verweisen. Sondern auf die damals gültige.

Ja, das steht dort. Aber zu Wehrpflichtzeiten konnte man das schlichtweg verweigern, weil die einen nicht zwingen konnten.

Im Gegenteil - nur weil es eine interne Durchführungsverordnung gibt, heißt das nicht nicht, dass man den jungen Männern gegen ihren Willen und ohne nähere Information an Hoden & Co hätte fassen dürfen.

Ferner wäre auch ein Gang zum Facharzt freiwillig gewesen.

Zum meiner Zeit (1980) wurden Totalverweigerer durchaus vor das Gericht gezerrt und auch verurteilt, weil der Gesetztgeber die Wehrpflicht nicht unterminieren lassen wollte. Und die Justiz hält nicht in allen Fällen den Schutz deiner Intimsphäre als das höhere schützenswerte Rechtsgut. Beispiel gefällig: die freie Berufwahl einer Frau war selbstverständlich höher eingeschätzt - früher waren im KWA nahezu ausschließlich Männer mit der Durchführung der Musterung befasst. 2. Beispiel Feststellung eines Straftatbestandes - da hast du ggf. noch nichts verbrochen. Interessanterweise hat man im Strafrecht das Recht auf eine Gleichgeschlechtliche Durchsuchung verankert.

Als 18jähriger Mann unterlagst du der Wehrpflicht! Pflicht zum Erscheinen und Mitwirkungspflicht. Wer das verweigerte T2, dann erhielt er seinen Einberufungsbefehl, damit war er Soldat und unterlag dem Soldatengesetz und der Dienstlicher Durchführungsverordnungen. Meine Erfahrung bei der Bundeswehr war, dass Menschen die aus der Reihe tanzen, diszipliniert wurden durch Vorgesetzte und teilweise auch durch die Kameraden. Einer meiner Kameraden kam nicht zum Dienst, meldete sich auch nicht - da wurden die Feldjäger losgeschickt, die haben ihn dann bei seiner Mutter abgeholt und wieder in die Kaserne geschafft.

Bis 2011: Musterungsbescheid. Hingehen, normal untersuchen lassen, Intimuntersuchung ggf. verweigern. Tauglichkeitsziffer bekommen, ggf. den Wehrdienst verweigern, Zivildienst ableisten.

@David84

Stimmt, wären dann bei mir nur 80.000 DM Einkommensverlust gewesen statt 40.000 DM, das hätte mir die Bewahrung meiner Intimsphäre wert sein müssen. Das konnte/wollte ich mir nicht leisten. Abschluss frage: warst du mit 18 schon einmal in so einer Situation?

Du warst 2003 bei der Bundeswehr!? Und ohne durchgeführte Intimuntersuchung wärst Du wo gelandet und wie lange?

Das mit der "mangelnden Schambehaarung" finde ich witzig ... stammt wohl aus einer Zeit, in der es in unseren Breiten völlig unüblich war, dass der ein oder andere Mann sich untenrum rasiert 😁😁

Hm es gibt doch noch einen anderen Weg, den man gehen könnte, der aber die Bereitschaft zur Öffnung erfordert. Aber das Ziel ist es wert und zum Schweigen sind die Musterungsärzte auch verpflichtet.

Irgendwie wird ja der Musterungsarzt/ärztin mal fragen, ob man irgendwelche Beschwerden hat. Und hier ist der Punkt, wo man einschwenken könnte. Man könnte zum Beispiel sagen, dass man gewisse Vorlieben hat und ob man dafür bei der Bundeswehr Freizeit bekommt. Wenn dann gefragt wird, was man damit meint, könnte man einfach sagen, dass man an Klismaphilie leidet und immer daran denkt, sich selber oder anderen Einläufe zu machen. Man könnte dann noch fragen, ob einem geholfen werden kann. Und wenn es eine Musterungsärztin ist, könnte man dann noch sagen, dass es einem echt leid tut, aber man gerade daran denkt, wie es wäre, wenn man der Ärztin einen Einlauf machen darf.

Ich denke, damit könnte das Problem gelöst sein. Man würde wohl mit einer Überweisung zum Psychologischen Dienst die Musterungsstätte verlassen und nie wieder von den Leuten hören.

Musterungsbescheid. Hingehen, normal untersuchen lassen, Intimuntersuchung ggf. verweigern. Tauglichkeitsziffer bekommen, ggf. den Wehrdienst verweigern, Zivildienst ableisten.

...ja aber so war der Gedankengang bei vielen gar nicht, sondern mehr so: Wehrpflicht? > Umgehungsmöglichkeiten? > Ausmusterung?

Der hier heiß diskutierte sog. Intimcheck war früher doch gar nicht so der Punkt, ja man hat davor schon dran gedacht, aber für viele war zb das Thema Ausmusterung viel wichtiger - oder dass man zeit schinden wollte, gerade in der Zeit, als es schon absehbar war, dass die Wehrpflicht abgeschafft wird: wer wollte da schon zu den letzten gehören, den die Hunde beißen... Da war das doch ehrlich gesagt gar kein Thema, ob man die Hose runter lassen will oder nicht. Und wenn die dann unbedingt die Hoden noch mituntersuchen wollten oder überprüfen wollten ob man sich die Vorhaut richtig zurück ziehen kann, dann hat man die halt ihren Job machen lassen - real war das damals doch gar kein so großer Aufreger, wie das jetzt oft dargestellt wird.

Das mit der "mangelnden Schambehaarung" finde ich witzig ... stammt wohl aus einer Zeit, in der es in unseren Breiten völlig unüblich war, dass der ein oder andere Mann sich untenrum rasiert 😁😁

Ist mir auch ins Auge gestochen! Eigentlich kurios, dass darauf bei der Musterung überhaupt geachtet und bestimmt auch vermerkt wurde 😳

Sagt mal wenn die einen einberufen, was können die eigentlich machen, wenn keiner hin geht ? Ich meine nicht, dass nur einzelne nicht teilnehmen, sondern dass flächendeckend die Leute nicht hin gehen ? Schließlich können die ja nicht alle einsperren. Was sagt das Gesetz dazu?

Viele Grüße.

@colon1964 Die Frage ist akademisch, geht ja in die Richtung: "Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin." Ich habe immer wieder mal in der Zeitung gelesen, dass Vollverweigerer vor Gericht gelandet und verurteilt worden sind - die Gesetzeslage war ja klar: du verstößt gegen die Wehrpflicht.

Bei unserer deutschen Gründlichkeit kann ich mir sehr gut vorstellen, dass unsere Hochleistungsbehörden auch 100.000 Strafbefehle ausstellen können, dann werden mit der Strafandrohung schon einmal viele einknicken, wenn du den Strafbefehl nicht akzeptierst, landet es vor Gericht, bei so einer klaren Sachlage, es gibt ein Gesetzt du verstößt dagegen, falls du Gewissensgründe hättest gäbe es einen Ausweg für dich (ZSL), da geht das Gerichtsverfahren sehr schnell. Richter richten nach Gesetzeslage, das muss nicht gerecht sein.

Ich denk nicht, dass eine Totalverweigerung so banal war und die Angelegenheit mit einer schmalen Geldbuße erledigt war.

Googlen bringt da mehr Erkenntnis: "Wer eigenmächtig seine Truppe oder Dienststelle verläßt oder ihr fernbleibt, um sich der Verpflichtung zum Wehrdienst dauernd oder für die Zeit eines bewaffneten Einsatzes zu entziehen oder die Beendigung des Wehrdienstverhältnisses zu erreichen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren bestraft."

Wäre ja auch zu schön gewesen (und auch finanziell wäre man vllt besser dagestanden!), hätte man sich mit ein paar Scheinen von Wehr- bzw. Zivildienst freikaufen können!

@Justus, Danke für die Info, so viel zum Thema, die hätten dich ja nicht zwingen können.....

Ich denke, die Zeiten haben sich geändert, wir sind nicht mehr bei der NVA und auch nicht beim preußischen Komiss.

Ein Bekannter erzählte mal, dass er vorm Studium zur NVA musste und in der Kantine gesehen hat, dass ein Unteroffizier einem Gefreiten in den Hintern getreten hat. Damals hat keiner sich getraut, da was gegen zu machen, heute würden einige Leute zurück treten und dann gleich, bevor der sich umgedreht hat.

Die Hochleistungsbehörden können ruhig 100000 Strafbefehle ausstellen, was davon vor Gericht landet, ist noch die Frage. Das Timing muss stimmen, am Anfang werden vielleicht ein paar Schauprozesse abgehalten, der Rest verläuft im Sand, wenn es zu aufwendig wird.

Für mich wäre es jedenfalls nicht erstrebenswert, mir für mein Land den Hintern wegschießen zu lassen. Ich lege mir auch keine Knarre zu, wenn es erlaubt werden sollte und lerne auch nicht mit meinen 60 Jahren noch fünf Kampfkünste. In einem Land, wo man ohne so was nicht überlebt, da will ich nicht mehr leben. Ich will meinen Lebensabend nicht in Angst verbringen.

Besser ist es, für das Land zu leben und nicht zu sterben. Wie Karlheinz Deschner mal sagte, die Hinterlassenschaften der Kriegskunst liegen auf den Heldenfriedhöfen. Was haben die Leute davon gehabt, dass sie fürs "Vaterland" in den Krieg gezogen sind.

Nach der sogenannten Wende haben eine ganze Anzahl von jungen Leuten aus dem Osten den Dienst bei der Bundeswehr total verweigert, kenne selber jemanden, den sie über Monate gesucht haben und der es dann auch geschafft hat, da nicht hin zu müssen. Auch andere haben geklagt und Recht bekommen.

Sorry Leute, aber das ist so ein Thema, da geh ich durch die Decke.

Ich finde diese Haltung zwar nachvollziebar aber etwas naiv. Man sieht, dass sich die Sicherheitslage in den letzten paar Jahren komplett gewandelt hat. Jetzt zu sagen, ich möchte nicht für den Lebensstandard, den wir haben und genießen dürfen, auch einzutreten und diesen zu verteidigen ist meiner Meinung nach egoistisch.

Die Bundeswehr führt ja keine Angriffskriege oder dergleichen. Es hadelt sich um eine Verteidigungsarmee. Und wenn man schon ein Problem damit hat, dass bei der Musterung mal die Hose runter muss, ist man vermutlich für den Rest auch nicht grad geeignet. Ich sage nur 3 Tage Biwak - ohne Toilette.

Es geht ja auch vorwiegend um die, die ohnehin gar nicht zur Bundeswehr wollen / wollten.

@colon1964 Ja, heutzutage können auch Mannschaftsdienstgrade ihre Rechte durchsetzen, aber dein Beispiel, anders herum einen Vorgesetzten schlagen, ich kenne einen Fall, da ging es noch mit 14 Tage Bau, Geldstrafe und Beförderungssperre ab. Armeen funktionieren auf einem einfachen Prinzip durchsetzen der Disiplin sonst wäre es ja ein unkoordinierter kampfunfähiger Haufen.

Ich denke nicht, dass unser Staatssystem so schnell kippt, einfach aufgibt, wer keine Lust hat muss Gesetze nicht befolgen.....Wenn man sieht, wie akribisch unser Staat jede Banalität regelt und durch Erlasse und Urteile durchsetzt...

In welchem Land willst du denn leben, schau dir die Welt doch an, Süd- Mittelamerika, Afrika, Asien, Russland, uns selbst USA will man in einem Land leben in dem es nur für die Reichen gut zu leben ist. Da muss ich doch sagen, Deutschland hätte es schon verdient verteidigt zu werden. In Zeiten des kalten Krieges, habe ich mich schon als ein Teil der NATO - einem Verteidigungsbündnisses - gesehen und meine Wehrpflicht abgeleistet. Wie hattest du vor deine Familie im Ernstfall zu verteidigen. Seit Putin wissen wir, dass wir dass Krieg in Europa keine Fiktion ist.

@drspatakus mein "Vertrag" ging auch nur darum die Bundesrepublik Deutschland tapfer zu verteidigen. Wenn ich durch die Stadt gehe, und die jungen Leute ansehe, da wird die Zahl derer, denen ich zutrauen würde das Land zu verteidigen, schon dünn. Ich habe Respekt vor den in der Ukraine verbliebenen Männer die ihr Land tapfer verteidigen. Aber eins ist auch klar, es ist eine Zwangsrekrutierung, es herrscht Ausreiseverbot für die wehrfähigen Männer. Ich habe meine Übungen, Leistungsmärsche, Schießanforderung,... absolviert; es macht mich nicht zum Weichei, nur weil ich bei einer Zwangsuntersuchung einfach Rücksichtnahme einfordere. Ich möchte eben nicht, dass junge Menschen gleich zu beginn vermittelt kriegen wir können alles mit dir machen was wir wollen, sondern wenn ein junger Mann entscheidet, bei mir ist im Intimbereich alles im grünen Bereich, dann ist das seine Verantwortung und zu akzeptieren.

@Seni "Also ich hatte schon so eine Art Musterung vor meinem sozialen Jahr. Es war zwar keine Gynuntersuchung, aber die Amtsärztin hat sich schon äußerlich alles angeschaut. Mein damaliger Freund hatte mich zwar vorgewarnt, aber ich wollte es nicht so richtig glauben.

Auch die zwei anderen jungen Frauen die mit mir gearbeitet haben, wurden gründlich untersucht. Wir haben uns da mal darüber unterhalten und empfanden das nicht so schlimm."

Entschuldige Seni, wenn ich deinen Beitrag #17 noch mal anspreche. Uns jungen Wehrpflichtigen wurde die ganze Zeit eingeredet, dass die Musterung doch nicht so schlimm ist, wir sollen uns nicht so haben - kommt ja auch in diesem Therad immer wieder mal so rüber.

Würdest du deine "Art Musterung" auch nicht als so schlimm empfinden, wenn du nicht freiwillig sondern per amtlichen Schreiben zur Untersuchung aufgefordert worden wärst. Wenn die Untersuchung ein männlicher Arzt samt männlichem Gehilfen, ohne Sichtschutz, dich aufgefordert hätte deine Schamlippen zu spreizen, danach umdrehen bücken Pobacken spreizen vor den Augen des männlichen MTA? Einige ZDL haben angegeben, dass sie bei der Amtsärtzin sich schon zu beginn komplett ausziehen mussten. Ich habe noch keinen Beitrag gelesen, bei der mit Frauen so umgegangen worden ist.

Die immer wieder gerne genommene Argumentation die weiblichen Geschlechtsteile kann ja nur ein Facharzt untersuchen, o.g. Untersuchungen wären von jedem Allgemeinmediziner möglich (Scheidenentzündung, Hämorrhoiden) kommen auch bei Frauen vor, ein Abstrich wäre auch kein Problem. Aber wir sind uns sicher einig, das geht den Staat nichts an. Nur weil die männlichen Genitalien so leicht zugänglich sind, müssen sie nicht zwangsweise untersucht werden, weil es für meine Wehrtauglichkeit nicht relevant war, ob ich Phimose, Krampfadern, Hämorrhoiden habe. Auf Leistenbruch zu kontrollieren, lasse ich als einziges stehen, aber das merke ich selbst. Nur diese Untersuchung kann man auch anders durchführen: mein alter Hausarzt hat da nur die Unterhose auf Höhe der Schambehaarung geschoben, mein Orthopäde hat gesagt: "Lassen sie die Unterhose an, wenn ich einen Leistenbruch nicht durch den Stoff ertasten könnte, dann wäre ich ein schlechter Arzt."

Fassen wir zusammen: die Untersuchung war erzwungen, die Intimsphäre wurde maximal verletzt, für den eigendlichen Zweck nicht notwendig, das Ergebnis war willkürlich und das ganze war eine extreme Ungleichbehandlung der Geschlechter - die ja eigendlich laut Grundgesetz nicht sein sollte.

P.S. Zum Thema die Behörden hätten eine Komplettverweigerung nicht verfolgt: aktueller Fall, Fußballer mit östereichischem Pass, hätte im Januar seinen Wehrdienst antreten sollen, dem drohen bei einer Einreise nach Österreich, Haft zwischen 1/2 und 5 Jahren oder 360 Tagessätze.

Würdest du deine "Art Musterung" auch nicht als so schlimm empfinden, wenn du nicht freiwillig sondern per amtlichen Schreiben zur Untersuchung aufgefordert worden wärst. Wenn die Untersuchung ein männlicher Arzt samt männlichem Gehilfen, ohne Sichtschutz, dich aufgefordert hätte deine Schamlippen zu spreizen, danach umdrehen bücken Pobacken spreizen vor den Augen des männlichen MTA? Einige ZDL haben angegeben, dass sie bei der Amtsärtzin sich schon zu beginn komplett ausziehen mussten. Ich habe noch keinen Beitrag gelesen, bei der mit Frauen so umgegangen worden ist.

....ja genau so sehe ich das auch - bei diesen Pflichtuntersuchungen war auch meine Beobachtung, dass die mit ihren Patienten viel (ich wills mal so nennen) schamloser umgegangen sind als das bei normalen Untersuchungen der Fall war, das war bei der Musterung so, allein schon dass man sich ganz ausziehen musste, und auch die Untersuchung vor dem Zivildienst, die Pflicht war - das ist auch ein Grund warum ich generell gegen diese Zwangsdienste bin, jetzt noch mehr als früher bereits!