Die Thema wann etwas als Fremdgehen bezeichnet werden kann und wann nicht, ist im Spannungsfeld Beziehungen und Leidenschaften immer wieder eine Frage die nicht zuletzt von jedem selbst beantwortet werden sollte.
Natürlich kann man die Frage in den Raum werfen und so aus den Reaktionen die (wahrscheinlich) erhoffte Bestätigung erhalten.
Aber letzlich verschieben die gewonnenen Antworten nur die Lösung, denn die eigentliche Frage bleibt nach wie vor unbeantwortet und diese lautet meiner Meinung nach nicht "Fremdgehen oder nicht fremdgehen?" sondern "Wie wichtig ist mir meine Leidenschaft und habe ich den Mut mit dem Partner darüber zu sprechen?"
Geht man auf Nummer sicher und unterdrückt die Leidenschaft so kann sich das genauso negativ auswirken wie die Möglichkeit, dass Partner/in von Unverständnis angetrieben, das als Grund für ein Beziehungsende auslegt, wenn es denn zur Sprache kommt.
So oder so eine ungünstige Ausgangslage, aber wenn man nicht darin verharren will, wird man sich entscheiden müssen.
Natürlich stellen sich dem Partner infolge der Thematisierung Fragen wie "Was hat sie/er davon? liebt er/sie mich nicht mehr? Liebe ich nicht schon genug? Bin ich bereit ihm/ihr das selbst geben zu können? Oder wenn nicht, komm ich damit klar, dass fremde Hände ihn/sie erregend berühren?"
Und auch da liegt wieder ein Steinchen, dass allerdings sowohl zum Stolpern oder als Treppe genutzt werden kann.
So müsste klar kommuniziert werden, wie weit die fremden Berührungen denn gehen dürften.
Ich habe z.B. über die Jahre festgestellt, dass Weiße Erotik kein Problem für eine Beziehung darstellen muss, wenn denn auf Koitus verzichtet wird.
Da ich einige der besseren Hälften meiner Spielpartner pserönlich kennen gelernt hab, habe ich derartige Ausführungen als problemlos beobachten dürfen.
Natürlich gehört immer ein auch etwas Glück dazu, aber letztlich kommt man um die Kommunikation in einer Beziehung nicht herum wenn es um dieses und ähnliche Themen geht.
Deshalb eher sich selbst die Frage nach dem persönlichen Stellenwerd der eigenen Leidenschaft stellen, statt darauf zu hoffen, dass ein anonymes Kollektiv einem sagt, was Fremdgehen ist.