Ich musste in den 80er mehrmals zur Kontrastmittel Untersuchung des Dickdarms wegen meiner ständigen Verstopfungen, da habe ich verschiedenen Vorgehensweisen der Darmreinigung erleben dürfen. Anfang der 80er waren Einläufe noch sehr verbreitet, dann in den 90er ging es schon mit der Spülung von oben her los.
Das erste mal war ich in einer radiologischen Praxis zur Untersuchung. Am Vortag musste ich Mittags nach dem Essen schon 2 Dulcolax Dragees nehmen (also 10mg Bisacodyl) und am Abend vor der Untersuchung und am Morgen des Untersuchungstages jeweils noch einen Einlauf mit 1,5 Liter warmen Wassers mit Dulcolax Zusatz zu hause machen. Ich habe dazu von der Praxis zwei Tuben Dulcolax-spezial bekommen, das war so eine Flüssigkeit mit 10mg Bisacodyl. Die Tuben musste ich im Kühlschrank lagern, stand so in der Beschreibung drinnen. Laut der Beschreibung wurde das Dulcolax-spezial auch dem Kontrastmittel beigemischt, damit sich der gefüllte Darm schneller entleert und der Darm im Röntgenbild sich besser abzeichnet. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch bei meinen Eltern wohnte, hat mir meine Mutter die beiden Einläufe gemacht.
Das zweite Mal hatte ich diese Untersuchung in der Klinik, da dauerte die Vorbereitung länger. 3 Tage vor der Untersuchung musste ich schon Nachmittags in der Klinik sein, da wurden einige Voruntersuchungen gemacht, ebenso ein Röntgenbild von meinem gefüllten Darm. Dann am Abend bekam ich schon das erste Abführmittel, nämlich 2 Esslöffel Agarol (weißer Saft mit Paraffinöl und Phenolphthalein, schmeckte nach Vanille). Dann 2 Tage vor der Untersuchung bekam ich Morgens um etwa 8:00 Uhr schon 2 Esslöffel Rizinusöl vor dem Frühstück, ab Mittag durfte ich auch nichts mehr Essen und am Abend nochmal 1 Esslöffel Agarol. Dann 1 Tag vor der Untersuchung nochmal Morgens 2 Esslöffel Rizinusöl, am Nachmittag dann einen hohen Einlauf mit Dulcolax-Spezial und am Abend nochmal so einen hohen Einlauf mit Dulcolax-spezial. Am Untersuchungstag gab es Morgens ein Dulcolax Zäpfchen und am Vormittag war dann die Untersuchung.
Das passt jetzt zwar nicht so gut hierher, aber ich erzähle es trotzdem mal. Ende der 90er hatte ich dann noch einmal wieder wegen Verstopfung einen Bariumeinlauf, dieses Mal aber in der Radiologie einer anderen Klinik. Das war nicht so toll, da gab es keinen Einlauf, sondern nur eine Darmspülung und ein kleines Klistier vor der Untersuchung. Die ganze Untersuchung war dann auch an einem einzigen Tag, da musste ich am Vortag gegen Mittag schon 2 Dulcolax Dragees nehmen, am Abend dann noch einmal 2 Dulcolax Dragees. Dann musste ich am nächsten Morgen um 7:00 Uhr Nüchtern in der Klinik sein, dort wurde ich zuerst gewogen, dann wurde ein Zugang gelegt über den etwas Blut abgenommen wurde. Danach wurde noch Fieber gemessen, ich bekam eine Blutdruckmanschette am Oberarm angelegt und noch ein Zäpfchen gegen Übelkeit.
Danach bekam ich noch so ein betäubendes Gel in eines der Nasenlöcher gespritzt. Nun bekam ich so eine etwa Bleistift-dicke eine Magensonde in die Nase geschoben, welche ich runter schlucken musste bis sie in meinem Magen war. Mit einer Spritze prüfte die Schwester die korrekte Lage der Sonde, dazu spritze sie etwas Luft durch die Sonde in meinen Magen und horchte gleichzeitig meinen Bauch mit dem Stethoskop ab. Dann gab es gleich 40 Abführtropfen durch die Sonde direkt in meinen Magen, der erste Beutel der Abführlösung wurde mit der Pumpe und meiner Magensonde verbunden. Nachdem alles angeschlossen war, begann die sogenannte orthograde Darmspülung, dazu bekam ich 25ml/min von der Abführlösung über die Magensonde eingeflößt, das konnte ich an der Anzeige der Pumpe ablesen. Nach etwa 1,5 Stunden fragte mich die Schwester ob ich eine Übelkeit verspüre und ob ich schon Stuhldrang hätte. Als ich mit Nein antwortete, gab sie mir nochmal 40 Abführtropfen in die Magensonde und meinte dass das jetzt aber reichen sollte, um meinen Darm in Schwung zu bekommen. Etwa 15 Minuten später hatte ich dann plötzlich starke Darmkrämpfe und einen starken Stuhldrang. Ich bin dann schnell mit dem Infusionsständer in die Toilette geeilt, da kam schon eine Menge breiiger Stuhl heraus, dann bin ich wieder zurück ins Bett. etwas später kam die Schwester wieder ins Zimmer und fragte ob ich jetzt schon Stuhlgang hatte. Ich bejahte es und sie stellte die Pumpe auf 40ml/min hoch. Da sagte sie dass es jetzt nach dem ersten Stuhlgang schneller einlaufen kann. Ich sollte aber nach ihr läuten wenn ich Übelkeit verspüre oder Erbrechen muss. Es war eigentlich auszuhalten, ich fühlte mich sehr Aufgebläht, aber hatte nur eine leichte Übelkeit dabei. In den nächsten Stunden wurde der Stuhl immer flüssiger und am Schluß kam nur noch so eine gelbliche Flüssigkeit heraus. Insgesamt hatte ich in den 4 Stunden der Darmspülung gut 6 Liter dieser Abführlösung über die Magensonde eingeflösst bekommen. Nach der Spülung musste ich noch eine Stunde warten, dann bekam ich noch ein Klistier damit die restliche Flüssigkeit meinen Darm verlässt. Danach musste ich noch einmal zwei Stunden warten, dann war die Untersuchung.
Für den Dulcolax bzw. Bisacodyl Einlauf nehme ich am liebsten die Mediolax Tabletten, die haben schon 10mg und sind auch relativ billig zu bekommen. Ich zermahle sie im Mörser zu einem feinen Pulver, dann gebe ich das Pulver in den Einlaufbeutel und danach gut warmes Wasser dazu, meist so 1-1,5 Liter. Den Einlauf nehme ich in Bauchlage, da dringt das Wasser schnell ziemlich weit in den Darm ein.
Für einen Seifenwasser Einlauf nehme ich reine flüssige Olivenölseife ohne Duftstoffe, davon 9ml auf 1,5 Liter Wasser. Ansonsten nehme ich nur noch Glyzerin in 5%iger Lösung, also 50ml auf 1000ml Wasser (wie beim Practomil Einlauf).
Von anderen Zusätzen wie Terpenin halte ich überhaupt nichts, das kommt mir nicht in den Darm. Auch bei Kamille sollte man vorsichtig sein, das kann sehr Allergen sein, besonders wenn man sowieso schon mit Allergien zu kämpfen hat.