Zivi- und Kasernen-Untersuchung

In einer Umfrage zur Musterung bin ich auf das Thema Zivi-Untersuchung gestossen. da ich selber keinen Dienst mehr antreten musste, war mir nicht bewusst, dass diese Untersuchung auch Koch folgte. Will hier mal jemand beschreiben, der diese erlebt hat, was genau gemacht und untersucht wurde, wo diese stattfand und wie weit man sich ausziehen musste? was ich gelesen hab, war diese ja auch ziemlich intim und mal einer neuer Bereich.

wurde man bei der BW sonst in der kaserne auch nochmal gemuster?

Ich hatte nachder Wende der DDR meinen Zivildienst in einen Pflegeheim absolviert.Da wurde eine gesundheitliche Einstellungsuntersuchung durchgeführt. Jede Person, die in dem Heim neu angefangen hatte, wurde von dem Heimarzt untersucht. Jede Person -egal ob Frau oder Mann - musst sich bis auf den Slip ausziehen.

Ist schon lange her. Eine richtige ärztliche Untersuchung gab es aber regelhaft glaube ich nicht in der Kaserne. Woran ich mich aber erinnern kann ist, dass die komplette neu eingezogene Kompanie am ersten Tag im SanBereich antreten musste und jeder eine Urinprobe abzugeben hatte. Wir waren auch noch nicht eingekleidet und wurden dementsprechend in zivil von einem StUffz geschlossen rübergeführt. Vor dem SanBereich mussten wir in einer langen Schlange warten und uns wurde von einem Sanitätsunteroffizier erklärt, was Mittelstrahlurin bedeutet. Als man dran war bekam man einen Einwegbecher, ging auf die Toilette wo bereits Sanitäter HG G. auf einen wartete. Während man versuchte den Becher zu treffen, starrte er einem auf's Gemächt und plärrte in Drill Instructor-Manier: “Mittelstrahl!!!”. Was genau untersucht wurde oder ob die evtl. einen Drogentest gemacht haben wurde nicht erklärt.

Im Nachhinein betrachtet ist dies eine der skurrileren Erinnerungen an meinen Grundwehrdienst.

Will hier mal jemand beschreiben, der diese erlebt hat, was genau gemacht und untersucht wurde, wo diese stattfand und wie weit man sich ausziehen musste? was ich gelesen hab, war diese ja auch ziemlich intim und mal einer neuer Bereich.

Ja, beim Zivildienst gab es eine Einstellungsuntersuchung. Dazu bekam man in der 1. Woche ab Dienstantritt einen Termin bei Gesundheitsamt und musste sich dort untersuchen lassen.

Ausziehen musste ich mich bis zur Unterhose. Die Untersuchungen waren ähnlich wie bei der Musterung, die ich 1/2 Jahr davor hatte. Was den Intimteil betrifft, war es eigentlich genau so wie bei der Musterung, die Unterhose musste dazu kurz ausgezogen werden.

Bei der Grundausbildung musste am 2. Tag unser kompletter Zug zum San-Bereich und dort wurden wir alle nochmal untersucht. Das ging schneller als bei der Musterung aber es wurde quasi alles nochmal wiederholt, selbst der Griff an die Hoden!

…. ich hab das auch so gehört: die Zivis mussten extra nochmal aufs Gesundheitsamt und dort die Hosen runter lassen. Und das obwohl sie wie die Bundis zuvor auch schon zur Musterung mussten. Die kamen also 2fach in den Genuss.... ich hab das bei mir solange rauszögern können, bis dann tatsächlich die Dienstpflicht endlich abgeschafft worden ist, was sich ja über Monate angekündigt hatte und hab nur noch zur Musterung gemusst!

Als ZDLer musste man bei Dienstantritt zu einer EinstellungsU. Das hatte aber nichts mit der Musterung zu tun. Bei der Musterung ging es generell um die Diensttauglichkeit für die Bundeswehr. Nur wer tauglich war, musste sich entscheiden, ob er zum Bund geht oder Zivi machen will und da gabs dann nochmal speziell eine Untersuchung.

Bei mir war die auf dem GesundheitsA. Das ging dort bedeutend schneller als die Musterung. Dauerte meine ich wesentlich weniger als 1h. Die Kontrollen umfassten etwa das Programm bei der Musterung. Ausziehen musste ich mich bis zur Unterhose. Die Genitalien wurde am Schluss auch noch untersucht, dafür musste ich davor die Hose etwas runterziehen.

Meine Frage ist ja schon etwas her, darum hole ich den Post nochmal hervor 😃

hat noch wer Erfahrungen?😃

In Österreich wurde ich im Zuge der Musterung damals mit 18 in einem 2 Tages Turnus einiges gemacht. Es hat damals sogar eigene grüne kurze Sporthosen geben welche in den beiden Tage getragen werden musste. Gemacht wurden: Abhören, Lunge röntgen, EKG, Sehtest, kurzen Intimblick sowie ein psychologisches Gespräch.

Ich hatte das „Glück“,Ende der Achtziger noch unter die Wehrpflicht zu fallen. Damals noch in der geteilten Republik, also für mich in Westdeutschland. Das Glück bestand darin in den Genuss zu kommen, zweimal gemustert zu werden. Das erste Mal mit 17 wie alle Wehrpflichtigen im Kreiswehrersatzamt. Nach der Verweigerung als anerkannter Zivi musste ich noch einmal mit 18, im Gesundheitszentrum der deutschen Bahn, obwohl ich da kein Dienst verrichtete.

In einer Umfrage zur Musterung bin ich auf das Thema Zivi-Untersuchung gestossen. da ich selber keinen Dienst mehr antreten musste, war mir nicht bewusst, dass diese Untersuchung auch Koch folgte. Will hier mal jemand beschreiben, der diese erlebt hat, was genau gemacht und untersucht wurde, wo diese stattfand und wie weit man sich ausziehen musste? was ich gelesen hab, war diese ja auch ziemlich intim und mal einer neuer Bereich.

Eigentlich waren für den Zivildienst 3 Untersuchungen vorgesehen: die Musterung, eine Einstellungs- und eine Entlassungsuntersuchung.

Zur Musterung musste ja jeder, dort wurde prinzipiell mal festgestellt, ob man grundsätzlich für einen Dienst geeignet ist. Mit etwas Glück wurde man da ausgemustert und war ganz außen vor. Zur Einstellungsuntersuchung für den Zivildienst musste ich erst, als ich meine Zivistelle schon angetreten hatte. Das kam für mich an dem Morgen komplett überraschend, weil ich es erst da von der Dienststelle erfahren hatte. Eigentlich hätte man ja annehmen können, dass das eine freiwillige Sache ist, weil z.B. die Untersuchungen für Lehrlinge nur die betreffen, die unter 18 sind. Ich war da aber schon 19 und musste trotzdem hin, weil ich sonst die Stelle verloren hätte, weil die mich hätten entlassen müssen, weil die Zivis ohne Untersuchung nicht beschäftigen dürfen. Das war eigentlich schon deswegen komplette Zeitverschwendung, weil genau dasselbe wie bei der Musterung abgefragt und untersucht worden ist. Nur ein Drogentest war noch dabei. Da muss es bestimmt irgendein Kompetenzwirrwar zwischen den zivilen und militärischen Ämtern gegeben haben, sonst hätten die die Daten auch einfach übermitteln können ohne all die Doppeluntersuchungen.

Durchgeführt wurde die Untersuchung im Gesundheitsamt, wo wir von der Dienststelle aus hingefahren worden sind. Anfangs die Tests noch mit allen Klamotten an. Die ärztliche Untersuchung dann nur in Unterhose. Der Intimteil war wie schon bei der Musterung, im Grunde also doppeltgemoppelt. Die Hose musste dazu aus, die Hoden wurden untersucht und die Leiste und wie gut ich die Vorhaut zurück ziehen kann, was nicht untersucht wurde, war die Analregion, da wurde bei der Musterung ja oft danach geschaut. Dann gabs die Bescheinigung, dass man dienstfähig ist und z.B. gegeignet zum Führen eines Kfz ist, was mir besonders wichtig war und die bei der Dienststelle vorzulegen war. Außer dem Drogentest gab es da also nichts Neues festzustellen.

Es gab dann noch einen Termin für eine Entlassungsuntersuchung, da bin ich aber nicht mehr hin. Die hatte, glaube ich, nur versicherungstechnische Gründe, falls man die Dienststelle für etwa erlittene Schäden haftbar machen wollte.

Nach der Einberufung gab es in der Kaserne auch noch eine Eingangsuntersuchung. Das war ungefähr auch so wie bei der Musterung, natürlich war da alles militärischer, aber von den Untersuchungen + Tests sehr ähnlich.

Wir hatten da alle diese “supermodischen” blauen Trainigsanzüge an. Richtig cool waren die Unterhemden mit dem Bundesadler drauf…. Untersucht wurde man in Unterhose. Am Ende wie bei der Musterung kurz runter ziehen + Husten beim Griff an die Klöten. Geimpft wurde man noch, ich glaube wegen Tetanus + Blutabnahme zur Blutgruppenbestimmung.

Für meine Verhältnisse war die Musterung ein zwanghaftes Unterfangen. Etwas vor dem man sich nicht entziehen konnte. Es war die Allgemeine Wehrpflicht in West-Deutschland und NVA in der DDR. Da musste halt jeder hin. Somit war die Untersuchung des Körpers ebenfalls Pflicht für jeden jungen Mann. Denke das deshalb sehr viele User davon berichten können und das Interesse daher recht hoch ist.

Die Musterung machte das ganze ziemlich interessant und auch aufregend. Zumindest war es bei uns in der Schule kein direktes Thema, da man von den Musterungen nur Gerüchte her kannte. Hätte als jungen Mann auch niemanden danach direkt befragt, dazu war die Scham zu groß.

Ich bin 1961 geboren. In der Nähe der damaligen DDR-Grenze (Philippstahl), da war praktisch der Klassenfeind Nummer 1 (DDR + Sowjetunion) direkt neben an.

Mein Kreiswehrersatzamt Bezirk stellte meinen Jahrgang aus, das war 1983, Gemustert wurde ich ein paar Wochen später. Zum Zeitpunkt der Musterung war ich noch keine 18 Jahre, weil man mich zum 01.04.1984 einziehen wollte. Das war kurz vor meinem 18-ten Geburtstag. Aber ich habe damals Kriegsdienstverweigerung vorgenommen. Somit war bereits schon bei meiner Musterung klar, dass ich nicht zum Bund wollte, sondern eher dachte, einen schönen Platz in der Natur zu bekommen. In Hessen gab es halt viele schöne Wälder. Mein Traum war es, Forstwirtschaft zu studieren, aber daraus wurde alles nichts. Stattdessen erlebte ich ein Trauma bei meinem Zivildienst in einem Krankenhaus. Wozu ich erst Jahre später fähig war, darüber zu sprechen, durch eine Therapie.

Aber das wäre eine andere Geschichte.

Soviel ich mich erinnere, war die Scheu vor der Musterung recht hoch. Hatte kaum schlafen können und mir die wildesten Sachen ausgedacht. Weil ich auch ein paar alte Filme sah (nackt in der Reihe antreten zum Beispiel); aber das gab es in Wirklichkeit nicht.

Harmonisch lief es nicht ab, aber ich empfand die Tatsache des langen Wartens (nur in Unterhose); wirklich als Beschämend!

Und die Atmosphäre war wirklich unschön.

Die Anmeldung erfolgte an der Pforte und ich gab meinen Zettel ab. Es wurde notiert und ich bekam einen Laufschein. Den ich mit mir führen musste.

In einem Zimmer (nenne ich mal nicht Umkleideraum); musste man sich mit anderen Jungs ausziehen, bis zur Unterhose. Es gab wohl nur ganz wenige, die eine Badehose trugen. Die Unterhosen waren nicht vergleichbar wie heute. So dass der sexy-Charm verloren geht, Feinripp oder halt normales weiß. Weiß war die Standardfarbe. Ein paar hatten auch farbliche (blau, schwarz), bis heute weiss ich nicht warum ich die Farbe „Weiß“ getragen habe. Fühlte mich die ganze Zeit unwohl.

In meinem Jahrgang war einer aus meiner Klasse. Mit dem ich zumindest etwas sprechen konnte, wenn die Zeit es zuwies. Aber auch ich merkte, dass es ihm nicht geheuer war und er sonst in der Schule immer lautstark war, jetzt jedoch sehr zurückhaltend.

Es waren einzelne Stationen, die ich hier nicht näher beschreiben möchte, weil die meisten das kennen. Lediglich die Urin-Abgabe, war etwas grenzwertig. Nach der Übergabe des Bechers, ab auf die WC-Anlage. Ein Raum der an der Wand eine Pissrinne hatte, da konnten dann jeweils zwei gleichzeitig hin. Dahinter dann wieder zwei weitere, die gewartet haben, dass du endlich fertig bist. Und ein Mann hat die Becher entgegen genommen und ins Labor getragen (Haltevorrichtung, damit nichts verschüttet wurde).

Obwohl ich wirklichen Druck hatte, kam wenig raus, Es blockierte mich. Die Situation war mir total fremd und ungewohnt, so dass ich nicht wirklich frei pissen konnte. Ich versuchte es, aber irgendwie klappte es nicht. Beneidete die Jungs neben mir, die einfach in wenigen Sekunden fertig waren und kaum Scheu zeigen.

Ich glaube das ich irgendwie eine Blockade hatte.

Und plötzlich tat der Mann (vom Wehr-Amt) hinter mir, und schrie mich an:

„Was machen Sie denn da so lange?“

Ich schämte mich zu tiefst. Verstohlen packte ich mein Ding in die Unterhose und er wollte meinen Becher sehen, der nur etwas gefüllt war.

„Na das reicht wohl nicht, aber sie haben nicht ewig Zeit. Kommen Sie später noch mal wieder.“

Was ich dann auch noch mal tun musste. Da war ich dann allerdings wirklich allein am Becken und da hatte ich überhaupt kein Problem. Ganz im Gegenteil, meine Blase war voll. Das Pinkeln ging super leicht. Ich war erleichtert, und der Mann hinter mir ebenfalls, damit er sein Part der Routine hinter sich hatte.

Die berüchtigte EKG-Untersuchung fand in einem Raum statt, wo zwei Männer an einem Tisch saßen. Während der ganzen Musterung waren es nur Frauen (mit Ausnahme des Herren auf dem WC). Die Männer am Tisch trugen ganz normale Sachen, keine Uniformen, oder Doktorkittel, wie ich vermutet hatte. Das war bei den Frauen zum Teil etwas anders. Aber ehrlich gesagt, ist das nur wage Erinnerung an die Frauen, weil die nach meiner Meinung einfach stumpf ihren Job machten.

Mich störte einfach das Verhältnis der Machtposition. Ich schüchterner junger Mann, und die zwei als wären sie von der Straße vor mir.

Sie befragten mich nach Gesundheitlichen Problemen. Auch ob ich Probleme mit meinen Genitalien hätte. Was ich alles fein säuberlich mit Nein beantworten konnte. Aber in Wirklichkeit hatte ich damals eine ausgeprägte Phimose. Zumindest eine längere Vorhaut, die Rüsselartig vorne zu lang war und nicht verklebt in dem Sinne, sondern das Bändchen zu kurz. Ohne große Probleme konnte ich die Haut nicht zurückschieben. Das war bereits schon während eines Kuraufenthaltes (9 Jahre und 11 Jahre ein Verhängnis); worüber ich auch Angstzustände bekam, weil dieser Kurarzt es regelecht demütigend vollzog. Aber auch das ist ein anderes Erlebnis. Ebenfalls meine Untersuchung während meines Studiums im Lehrlingsheim (16 Jahre); wo ebenfalls die Phimose eine große Rolle spielte.

Daher stand ich schon recht früh sehr skeptisch den Ärzten gegenüber!

Wurde einfach in der Vergangenheit von Ärzten schlecht behandelt. Das Machtverhältnis Arzt und Patient (wehren? Nie, war die Scheu einfach viel zu groß, und Respektvoll wie ich war, erduldete ich jede Art der Demütigung): Heute natürlich nicht mehr.

Der eine Mann forderte mich auf, meine Unterhose ein Stück herunter zu ziehen, während der andere eher sehr gelangweilt dasaß und auf ein Stapel Papier blickte.

Instinktiv tat ich es, wie ich es während des Kuraufenthaltes und Lehrlingsheim kannte, streifte ich meine Unterhose komplett runter, stieg darüber und hielt meine Unterhose in der Hand beschämend vor meinen Genitalien. Denn anders gesagt, wusste ich nicht ob ich die Unterhose einfach auf dem Boden hätte liegen lassen sollen.

Aber da bekam ich gleich den Anschnauzte:

„Runter ziehen! – Nicht Ausziehen! – Das ist doch ein großer Unterschied!“

„Kennen Sie den Unterschied nicht?“

Also verschmähend zog ich die Unterhose wieder an, während Mr. Gelangweilt immer noch auf sein Papierstapel blickte und ihm das ganze total am Arsch vorbei ging.

Ich stand nun wieder da wie vorher, weil ich irgendwie aus Angst, nicht wirklich begriffen habe, wie weit die Unterhose runter musste.

„Bis zu dem Knie!“

Oh Mann, ich hörte den Mann regelrecht wie genervt er auf mich war. Nun befürchtete ich wirklich alles.

Aber – Nichts da:

Statt meinen Penis wirklich zu untersuchen, hat er nur mit zwei Finger kurz an meiner Leiste gefasst und ich musste dann husten (nur einmal). Es gab keine Berührung der Hoden, oder des Penis. Und meine Phimose hat ihn gar nicht interessiert. Das Husten kannte ich später ganz anders bei einem Chirurgen (Krankenhaus – Zivildienst). Auch das ist ein anderes Erlebnis.

Die ganze Untersuchung „unten“ hat 3 Sekunden gedauert. Bis auf die Tatsache meines blöden anstellen der Ausziehaktion.

Als ich später wieder zum Umziehen ging, war mein Klassenkamerad gerade auch fertig. Seine Kopf war so rot und voller Scham, da ich dachte, man was ist dem denn passiert. Eine große Klappe sonst, jetzt aber total anders. Ich habe ihn nur dumm angeschaut und ich merkte aber, dass es ihm einfach zu peinlich war, direkt darüber zu sprechen. Er meinte nur „Die Ticken hier doch nicht alle“.

Daher kann ich nicht wirklich persönlich etwas negatives direkt zur Musterung beitragen. Denn das lief dort für meine Verhältnisse alles noch normal ab. Aber beklemmend war die ganze Sache und ich bin der Meinung, das gerade das auch ein Thema ist, das es so viele Beiträge zum Thema gibt.

Grüße Peter

Daher kann ich bestätigen, dass man zum Zivildienst noch mal Untersucht wurde. Wie die anderen schon sagten, war das keine spezielle Musterung in dem Sinne. Sondern nur um festzustellen, dass man den Dienst auch antreten konnte. Dass fand ebenfalls bei mir im Gesundheitszentrum statt. Beschämend nenne ich das nicht. Und war auch nicht die ganze Zeit nur in Unterhose. Sondern dufte T-Shirt anlassen. Und auch Socken. Ferner waren wir nur 6 Jungs gleichzeitig an dem Tag dort. Daher lief alles anders ab, wie bei der Musterung.

Hier gab es auch kein EKG, lediglich eine ältere Frau zog ein Stück meiner Unterhosen weg (am Bündchen, schaut kurz nach ob ich männlich war, und das war es auch schon). Zumindest war das bei mir so. Es gibt aber durchaus ganz andere Erlebnisse.

Mein Trauma begann eigentlich nach diesem Gesundheitsamt, als ich mein Zivildienst im Krankenhaus direkt antrat, und zwei Ärzte (Namen noch gut bekannt), mit regelrecht gedemütigt hatten. Der eine war schon älter (kurz vor 60) und der andere zehn Jahre Jünger (beide leben aber nicht mehr; weiß ich halt, weil ich die Namen noch kenne. Denn die Bewältigung meines Erlebnisses bei denen, musste ich mit meinem Therapeuten erledigen. Der ältere war immer gegen die Zivis. Der hasste die Zivis regelrecht. Und ich bekam auch nur Niederwertige Tätigkeiten. Betten machen, Pfannen leeren, Urinflaschen leeren. Betten sauber machen. Röntgen Abteilung, Leute hin und her schieben. Labor Abgaben (Urin Blut); zu verschiedenen Abteilungen Medikamente verteilen (4 Stationen). Und die zwei Macht-Männer haben mein Leben ziemlich kaputt gemacht.

Dass Ihr das so mitgemacht habt!? 'Ne Ziviuntersuchung, im Gesundheitsamt oder wo, konnte man gnadenlos verweigern. Erst recht die ominösen Teile...

Dass Ihr das so mitgemacht habt!? 'Ne Ziviuntersuchung, im Gesundheitsamt oder wo, konnte man gnadenlos verweigern. Erst recht die ominösen Teile...

Das stimmt so nicht. Diese Untersuchung war sehr wohl verpflichtend. Ohne Untersuchung hätte man einen auf der Dienststelle gar nicht arbeiten lassen dürfen.

Bei mir war das damals so, dass uns, d.h. den Neuen, morgens am zweiten Tag gesagt wurde, dass wir noch zur Antrittsuntersuchung müssen und die Chefin hat uns drei im Anschluss ins Gesundheitsamt gefahren. Ohne Untersuchung hätte ich am Folgetag daheim bleiben können, weil sie mir gekündigt hätten und ich hätte mich nach einer neuen Stelle umschauen können!

'Ne Ziviuntersuchung, im Gesundheitsamt oder wo, konnte man gnadenlos verweigern. Erst recht die ominösen Teile...

Echt?

https://www.gesetze-im-internet.de/ersdig/BJNR000100960.html

Paragraf 39, 2

(2) Der anerkannte Kriegsdienstverweigerer hat sich zu einer angeordneten Untersuchung vorzustellen und diese zu dulden; § 23a gilt entsprechend. Ärztliche Untersuchungsmaßnahmen, die einen erheblichen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit bedeuten oder mit einer erheblichen Gefahr für Leben oder Gesundheit des Dienstpflichtigen verbunden sind, dürfen nur mit seiner Zustimmung vorgenommen werden. Darunter fallen nicht einfache ärztliche Maßnahmen wie Blutentnahme aus dem Ohrläppchen, dem Finger oder einer Blutader oder eine röntgenologische Untersuchung.

Na gut, Erscheinen vielleicht doch, aber irgendwelche Hose runter-Sachen konnte man verweigern, vielleicht sogar den Rest ("nach Augenschein") aber da bin ich juristisch nicht sicher.

Bis wann musste man seine Zivildienst-Stelle eigentlich haben und war es leicht, eine zu bekommen?!

Das stimmt so nicht. Diese Untersuchung war sehr wohl verpflichtend. Ohne Untersuchung hätte man einen auf der Dienststelle gar nicht arbeiten lassen dürfen.

Genau so war es. Ich musste mich in der 1. Woche Zivi auch auf dem Gesundheitsamt melden. Da wurde man nochmal von Kopf bis Fuß durchgecheckt. Und das war zusätzlich zur Musterung, zu der hat man als Zivi zuvor nämlich auch noch müssen. Und beides war verpflichtend.

Bis wann musste man seine Zivildienst-Stelle eigentlich haben und war es leicht, eine zu bekommen?!

Das Problem war damals, dass die guten Stellen unter der Hand weg waren. Da gabs bestimmt 100 Anfragen pro Stelle, zb. für Jugendherbergen oder Jugendhäuser, Fahrerjobs waren auch sehr beliebt. Wer so eine ergattert hat, konnte sich echt glücklich schätzen!

.... also wenn man Zivildienst leisten wollte, musste man zuerst zur Musterung (wie alle anderen auch). Wenn man das bestanden hatte, hat man sich auf einen Posten, der einem gefiel, bewerben können. Ich hatte ein paar anvisiert und hab auch eine Zusage für einen super Posten erhalten. Und dann bei Dienstbeginn hat man sich nochmals untersuchen lassen müssen. Das war im Gesundheits-Amt. War eigentlich genau wie bei der Musterung. Sogar inkl. Intimteil, dh. inkl. Geschlechtsteil und auch die Hoden wurden nochmals untersucht. Was passiert wäre, wenn man dem nicht Folge geleistet hätte, keine Ahnung. Aber das hätte bestimmt nachteilige Folgen gehabt.

@medicman

Eine Aufklärung was man bei der Untersuchung im Gesundheitsamt zu dulden hatte und was man hätte ablehnen dürfen gab es nicht oder sehe ich das falsch? Wurde denn erklärt wozu die einzelnen medizinischen Untersuchungen notwendig für die Tätigkeit beim Zivildienst waren?

.... es war wie ein gewöhnlicher Termin beim Arzt. Also ohne Aufklärung warum und wieso. Mir wurde der Termin mitgeteilt und ich bekam ein Formular ausgehändigt worin mir nach der Untersuchung bestätigt wurde, dass ich untersucht worden bin und das musste ich dann beim Arbeitgeber abgeben. War alles kein Problem, aber es war so vorgeschrieben und nicht freiwillig wie behauptet. Das hatte auch nichts mit Jugendschutz oder so zu tun, weil ich da schon weit über 18 war. Das war eine Untersuchung speziell für den Zivildienst.

Zumindest hätte es keinen Sinn ergeben, gewisse "delikate" Untersuchungen bei der eigentlichen Musterung mit Verweis auf die Menschenwürde nicht zu dulden, sie aber bei einer Zivi-Untersuchung munter mitzumachen.

.... Mir wurde der Termin mitgeteilt und ich bekam ein Formular ausgehändigt worin mir nach der Untersuchung bestätigt wurde, dass ich untersucht worden bin und das musste ich dann beim Arbeitgeber abgeben.

War Das bei dir auch so ein grünes Formular wo dann verschiedene Sachen drin standen? Aber frag mich jetzt nicht mehr was alles drin stand ist schon 15 Jahre her!

@David84

Zumindest hätte es keinen Sinn ergeben, gewisse "delikate" Untersuchungen bei der eigentlichen Musterung mit Verweis auf die Menschenwürde nicht zu dulden, sie aber bei einer Zivi-Untersuchung munter mitzumachen.

Es hat niemand etwas gepostet was auf das hindeutet was du suggerierst.

MEDICMAN postete hierzu vor kurzem: "... also wenn man Zivildienst leisten wollte, musste man zuerst zur Musterung (wie alle anderen auch). Wenn man das bestanden hatte, hat man sich auf einen Posten, der einem gefiel, bewerben können. Ich hatte ein paar anvisiert und hab auch eine Zusage für einen super Posten erhalten. Und dann bei Dienstbeginn hat man sich nochmals untersuchen lassen müssen. Das war im Gesundheits-Amt. War eigentlich genau wie bei der Musterung. Sogar inkl. Intimteil, dh. inkl. Geschlechtsteil und auch die Hoden wurden nochmals untersucht. Was passiert wäre, wenn man dem nicht Folge geleistet hätte, keine Ahnung. Aber das hätte bestimmt nachteilige Folgen gehabt."

Dass der Intimteil bei der Musterung niemals verpflichtend sein konnte, hatten wir hier ja schon mehrfach erörtert. Nun bringt MEDICMAN sinngemäß rüber, dass man bei der Ziviuntersuchung wiederum ja fast nicht anders konnte, als das über sich ergehen zu lassen...

Aber was juristisch nicht haltbar ist, kann einem am Ende auch nicht zum Nachteil gereichen.

Und die meisten hätten sicherlich am liebsten weder Wehrdienst noch Zivildienst abgeleistet.

@David84

@Annette1997 hat es bereits erklärt und zwar mit juristischem Hintergrundwissen.

Echt?

https://www.gesetze-im-internet.de/ersdig/BJNR000100960.html

Paragraf 39, 2

(2) Der anerkannte Kriegsdienstverweigerer hat sich zu einer angeordneten Untersuchung vorzustellen und diese zu dulden; § 23a gilt entsprechend. Ärztliche Untersuchungsmaßnahmen, die einen erheblichen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit bedeuten oder mit einer erheblichen Gefahr für Leben oder Gesundheit des Dienstpflichtigen verbunden sind, dürfen nur mit seiner Zustimmung vorgenommen werden. Darunter fallen nicht einfache ärztliche Maßnahmen wie Blutentnahme aus dem Ohrläppchen, dem Finger oder einer Blutader oder eine röntgenologische Untersuchung.

Dazu kommt noch die Frage ob die angehenden Zivildienstleistenden darüber aufgeklärt worden sind was sie bei der Untersuchung im Gesundheitsamt verweigern dürfen und was nicht. Aus bisherigen Beiträgen geht hervor, dass diese Aufklärung nicht erfolgte. D.h. dass es genauso intransparent war wie bei der Musterung bei der ja darauf gebaut wurde, dass die Musterungskandidaten aus Unwissenheit alles über sich ergehen lassen. Um es noch einmal ganz deutlich zu formulieren: Bei jeder medizinischen Untersuchung muss der Patient aufgeklärt werden. Patienten gehen freiwillig zum Arzt oder ins Krankenhaus. Wenn medizinische Untersuchungen nicht freiwillig sind so wie es bei der Musterung und bei der medizinischen Untersuchung für Zivildienstleistende (siehe Post von @Annette1997 ) der Fall ist ist die Aufklärung insbesondere zu den Rechten eine Bringschuld d.h. nicht der zu Untersuchende muss sich vorher juristisch informieren und beraten lassen was er bei der verpflichtenden Untersuchung verweigern darf und was nicht sondern die Ärztin oder der Arzt muss diese Aufklärung vor der Untersuchung durchführen.

Den schwarzen Peter den Zivildienstleistenden zuzuschieben ist fragwürdig. Zitat von deinem Post:

Dass Ihr das so mitgemacht habt!? 'Ne Ziviuntersuchung, im Gesundheitsamt oder wo, konnte man gnadenlos verweigern. Erst recht die ominösen Teile...

Auf diesen Post hatte @Annette1997 geantwortet (siehe oben)

Die Ärzte sollten einem natürlich eigentlich sagen, was genau untersucht werden soll und warum. (Und das tue ich selbst auch.) Wie auch immer... wenn es mir bei irgendeiner Untersuchung als Patient/Rekrut o.ä. zu weit ginge, würde ich an der Stelle abbrechen - was auch immer dann im Nachgang noch passieren könnte. Dafür brauche ich keine hocheffizielle Erlaubnis.

@David84 Dass der Intimteil bei der Musterung niemals verpflichtend sein konnte, hatten wir hier ja schon mehrfach erörtert. Nun bringt MEDICMAN sinngemäß rüber, dass man bei der Ziviuntersuchung wiederum ja fast nicht anders konnte, als das über sich ergehen zu lassen...

Aber was juristisch nicht haltbar ist, kann einem am Ende auch nicht zum Nachteil gereichen.

Was ich geschrieben habe, war nicht als juristische Abhandlung gemeint. Sondern einfach eine Schilderung, wie die Umstände eben waren. Und es war eine Reaktion auf die Aussage, dass die Einstellungsuntersuchung zum Zivildienst freiwillig gewesen wäre, was sie eben nicht war.

Deine Formulierung, dass man das "über sich ergehen lassen musste", führt auch in die Irre, das liest sich, wie das was Schlimmes gewesen wäre, aber so war es ja nicht.

Man kann ja auch nicht die Musterung mit einer Einstellungsuntersuchung gleichsetzen. Beim einen gehts um die Militärtauglichkeit, beim anderen um eine dienstliche Untersuchung, wie bei jedem Beamten, Feuerwehrmann etc. Auch wenn die durchgeführten Untersuchungen ähnlich waren, macht das schon rein vom Gefühl einen Unterschied. Bei der Musterung: ein monströsen Gebäude, viel Trubel, viele Leute, Sammelumkleide, alle nur in Shorts, Untersuchungen unpersönlich ... etc. Auf dem Gesundheitsamt waren wir zu zweit. Ablauf wie in einer normalen Arztpraxis, kleine übersichtliche Zimmer, das war dort komplett anders. Und auch der intime Teil der Untersuchung fiel nicht aus dem Rahmen. Man musste nur kurz die Hose runterziehen und es gab einen Herniencheck, also nur Tasten an Leiste und Hoden und unsinnige Kontrollen wie bei der Musterung gab es gar nicht, nach Vorhautverengung wurde ich nur gefragt und musste nichts zeigen und vorbeugen und Pobacken spreizen gabs da auch nicht. Dafür sinnvollere Test: zb. Kreislaufcheck nach einer min auf dem Rad, Blut wurde abgenommen, Drogentest, das gabs bei der Musterung alles nicht. Also alles viel logischere Untersuchungen und kein Blödsinn. Und vor allem hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, ich müsste was über mich "ergehen lassen", wie du meinst.

@Der_Chris War Das bei dir auch so ein grünes Formular wo dann verschiedene Sachen drin standen? Aber frag mich jetzt nicht mehr was alles drin stand ist schon 15 Jahre her!

Die Vordrucke wurden mir im verschlossen Kuvert mitgegeben und so habe ich sie auch abgegeben, hab also nie alles aus der Nähe gesehen, auf dem Gesundheitsamt hab ich nur den Fragebogen in der Hand gehabt, auf dem ich Angaben zu meinen Krankheiten machen musste und ich meine das war mehr auf einem graubräunlichen Papier, aber ich kann mich auch irren. Die Untersuchungsergebnisse wurden auch auf einem ähnlichen Formular vermerkt, das hab ich aber nur aus der Ferne sehen können. Mitbekommen hab ich alles wieder in einem verschlossen Kuvert für die Dienststelle.

1. Ist bei einer Beamtenuntersuchung/Einstellungsuntersuchung nach meiner Kenntnis keine Intimuntersuchung vorgesehen.

2. Eine "normale" Ausbildung willst Du machen um zu arbeiten, Geld zu verdienen usw.

Zivildienst hingegen war für die Mehrheit lediglich besser als Bundeswehr, aber auch den werden die meisten nicht gerne haben ableisten wollen. Insofern war übermäßige Kooperation dort nicht von Nöten...