Felicitas - Neugierde und Unbehagen

Das Kennenlernen

Wie aus dem Nichts durchdrang eine ihr mittlerweile bekannte Stimme die Stille des Wartezimmers, als sie gerade etwas abgelenkt war: "Felicitas Vogt?" Felicitas hob den Kopf und sah wieder die MFA, die sie mit einem freundlichen Lächeln erwartungsvoll ansah.

Die MFA führte Felicitas durch den Gang, und Felicitas folgte ihr mit rasendem Herzen. Sie versuchte, ihre Nervosität zu unterdrücken, aber der Gedanke an die bevorstehende Untersuchung ließ sie unruhig werden. Als sie das Behandlungszimmer betraten, nahm Felicitas den Raum intensiv wahr.

Direkt fühlte sie sich von einer Mischung aus Aufregung und Angst erfasst. Ihr Blick glitt unwillkürlich zum gynäkologischen Untersuchungsstuhl, der dominant im Raum stand. Das blaue, bestimmt sehr bequeme Polster des Stuhls wirkte sowohl einladend als auch bedrohlich zugleich. Es war ein Symbol für die bevorstehende Untersuchung, die Felicitas mit gemischten Gefühlen erwartete.

Der Raum um sie herum schien plötzlich kleiner zu werden, als ob die weißen Wände näher zusammenrückten und ihr keine Fluchtmöglichkeit ließen. Die großen hellen Schränke mit verschiedenen medizinischen Geräten und Instrumenten verstärkten das Gefühl der Beklemmung. Felicitas konnte das Ultraschallgerät mit den verschiedenen Schallköpfen, einer Flasche Ultraschallgel, Desinfektionstüchern und Schutzüberzügen auf einem Rollwagen sehen und der Anblick des vaginalen Schallkopfes ließ sie schlucken, während sie versuchte, ruhig zu bleiben.

Die Temperatur im Raum fühlte sich kühl an und der Geruch von Desinfektionsmittel hing schwer in der Luft. Jeder Atemzug schien sie tiefer in die Realität der bevorstehenden Untersuchung zu ziehen. Felicitas spürte, wie ihr Herz schneller schlug, und ein leichtes Zittern durchlief ihren Körper.

Ihr Blick fiel auf den großen Holztisch für Patientengespräche, der neben dem Stuhl stand. Er wirkte einladend, aber auch einschüchternd zugleich. Felicitas bemerkte, dass der Bildschirm des Computers eingeschaltet war, vermutlich bereit, ihre medizinische Geschichte aufzunehmen.

Die MFA führte Felicitas zum Tisch und bat sie höflich, Platz zu nehmen. Felicitas folgte ihren Anweisungen und setzte sich. Felicitas schlug ihre Beine übereinander, strich den Rock glatt und spielte nervös mit dem Bund ihres Pullovers.

Die MFA verließ den Raum, und Felicitas blieb allein zurück, ihre Gedanken wirbelten wild in ihrem Kopf, und eine Mischung aus Angst und Neugierde erfüllte sie.

Sie sah von ihrem Platz aus den blauen Vorhang, der die Umkleide abtrennte und wusste, dass sie bald hinter diesem Vorhang stehen würde, um sich auszuziehen. Die Vorstellung, ihre Strumpfhose und ihren Slip auszuziehen, ließ ihren Magen zusammenziehen.

Felicitas versuchte, ruhig zu bleiben, doch ihre Gedanken führten schon weiter, wie sie sich auf den Stuhl setzen und ihre Beine weit spreizen würde. Doch trotz ihrer Anstrengungen, sich selbst zu beruhigen, konnte sie das nagende Gefühl nicht ignorieren. Aus dem Nichts fragte sie sich, ob sie wirklich gründlich genug geduscht hatte, ob ihr Po sauber genug war. Ein unangenehme Ungewissheit überkam sie, und sie überlegte sich, noch einmal schnell auf die Toilette zu gehen, um sicherzugehen.

Die Tür des Behandlungszimmers ging auf und Dr. Steinbach trat ein. Felicitas Gedanken wurden schlagartig unterbrochen und sie drehte ihren Kopf zur Tür. Er war groß und schlank, mit einem freundlichen Gesichtsausdruck, der jedoch durch eine Aura von Professionalität und Autorität umgeben war. Sein graues Haar war kurz geschnitten und seine Augen strahlten Entschlossenheit aus. Im Gegensatz zu den MFAs trug er eine weiße Hose mit Gürtel und einem weißen Poloshirt

"Guten Tag, Frau Vogt", begrüßte Dr. Steinbach sie mit einer ruhigen und bestimmten Stimme. "Ich bin Dr. Antonius Steinbach." Er trat näher und reichte ihr höflich die Hand, während sein Blick ruhig und einfühlsam auf ihr ruhte.

Felicitas erwiderte den Händedruck und lächelte nervös. "Guten Tag Herr Dr. Steinbach", antwortete sie und versuchte ihre Anspannung zu verbergen. "Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für mich nehmen.", fügte sie aus Höflichkeit hinzu.

Dr. Steinbach nickte nur freundlich und deutete auf den Stuhl gegenüber seinem Schreibtisch. "Bitte, nehmen Sie Platz, Frau Vogt. Wie kann ich Ihnen heute helfen?" Er nahm ebenfalls Platz und legte seine Hände vor sich auf den Tisch.

"Ich bin hier wegen meiner jährlichen gynäkologischen Untersuchung."

"Verstehe", sagte Dr. Steinbach, während er Felicitas Akte öffnete. "Bevor wir beginnen, hätte ich ein paar allgemeine Fragen. Wie geht es Ihnen insgesamt? Haben Sie in letzter Zeit gesundheitliche Veränderungen bemerkt?"

Felicitas überlegte kurz. "Es geht mir soweit gut, danke. Aber ich habe in letzter Zeit vermehrt Schmerzen und Spannungsgefühle in meinen Brüsten."

Felicitas ist von sich selbst überrascht, wieso sie ihm das direkt so offen erzählt. Eigentlich wollte sie das für sich behalten, da es bestimmt nichts schlimmes war, jedoch ließ ihr die autoritäre Art des neuen Gynäkologen keine andere Wahl.

Dr. Steinbach nickte und schrieb etwas auf. "Wir werden das gleich genauer besprechen. Haben Sie regelmäßige Zyklen in Bezug auf Ihre Menstruation?"

Felicitas nickte nervös. "Ja, im Allgemeinen schon. Aber ich habe manchmal auch unregelmäßige Perioden."

Dr. Steinbach machte wieder ein paar Notizen. "Gut, danke für die Informationen. Jetzt würde ich gerne mehr über Ihre Beschwerden in den Brüsten erfahren. Können Sie mir näher beschreiben, wie sich diese Schmerzen und Spannungsgefühle äußern?"

Felicitas räusperte sich leicht, bevor sie antwortete: "Es ist oft ein ziehender Schmerz, der besonders vor meiner Periode auftritt. Meine Brüste fühlen sich dann auch sehr empfindlich und gespannt an."

"Verstehe", sagte Dr. Steinbach, während er aufmerksam zuhörte. "Das klingt unangenehm. Haben Sie solche Beschwerden schon länger?"

Felicitas nickte und fuhr sich nervös durch die braunen Haare. "Ja, schon seit einiger Zeit. Es hat in letzter Zeit eher zugenommen."

Dr. Steinbach notierte sich alles sorgfältig. " Nun zu einem anderen Thema: Haben Sie regelmäßig Geschlechtsverkehr?"

Felicitas fühlte sich unwohl bei der Frage, antwortete aber dennoch. "Ja, gelegentlich."

"Verwenden Sie Verhütungsmittel?" fragte Dr. Steinbach weiter.

Felicitas nickte. "Ja, ich nehme die Pille Desogestrel75. Die vertrage ich gut.”

Dr. Steinbach lehnte sich leicht zurück und beobachtete Felicitas aufmerksam, während sie zögernd auf seine Fragen antwortete. Sein Blick war einfühlsam, doch zugleich lag darin auch eine gewisse Entschlossenheit, die verriet, dass er gewohnt war, auch unangenehme Themen offen anzusprechen.

Er setzte seine Fragen fort: "Sind Sie in einer festen Beziehung oder haben Sie Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnern?"

Felicitas spürte, wie sich ihr Unbehagen verstärkte, aber sie antwortete dennoch: "Ich bin derzeit in keiner festen Beziehung."

"Verstehe", sagte Dr. Steinbach und zog aus der Antwort seiner Patientin die richtigen Schlüsse "Hatten Sie in letzter Zeit ungeschützten Geschlechtsverkehr?"

Felicitas zögerte kurz, bevor sie antwortete. Sie schaute etwas auf ihren Schoß und spielte nervös mit dem Stoff ihres Rocks: "Ja, das kam schon vor." Sie spürte, wie ihre Wangen heiß wurden, als sie diese Worte aussprach und fühlte sich von ihrem Arzt etwas ertappt.

Dr. Steinbach runzelte kurz die Stirn, bevor er seine Miene wieder neutralisierte. "Verstehe", sagte er ruhig, blieb aber etwas vage. "Es ist wichtig, sich der potenziellen Risiken bewusst zu sein und gegebenenfalls geeignete Maßnahmen zu ergreifen."

Felicitas spürte die Intensität seines Blickes, was sie noch nervöser machte. Doch gleichzeitig fühlte sie sich auch ein wenig erleichtert, dass Dr. Steinbach ihre Antworten mit Verständnis aufnahm und sie nicht verurteilte.

Dr. Steinbach machte weitere Notizen und schien dabei tief in Gedanken versunken zu sein. Sein ruhiges Auftreten und seine professionelle Art gaben Felicitas das Gefühl, dass sie in guten Händen war, auch wenn die Situation für sie unangenehm war.

"Gibt es irgendwelche Vorerkrankungen, von denen ich wissen sollte?", unterbricht er die kurze Stille.

Felicitas spürte, wie sich ihre Anspannung vor dem Gespräch langsam auflöste, aber sich das Unwohlsein verstärkte, da die Untersuchung immer näher rückte: "Ja, ich habe ein allergisches Asthma, brauche dafür aber nur manchmal ein Notfallspray."

"Verstanden", sagte Dr. Steinbach.

Dr. Steinbach überflog Felicitas' Patientenakte und hielt inne, als er eine leere Rubrik bemerkte. "Haben Sie Informationen über familiäre Erkrankungen oder genetische Vorbelastungen?", fragte er ruhig und einfühlsam.

Felicitas schluckte, bevor sie antwortete: "Meine Oma hatte vor paar Jahren Brustkrebs, aber das hat sie gut überstanden und ist heute gesund."

Dr. Steinbach nickte verständnisvoll. "Das freut mich zu hören, dass es Ihrer Großmutter wieder gut geht. Tasten Sie regelmäßig ihre Brüste selbst ab?” Felicitas zögerte einen Moment, bevor sie antwortete: "Nicht so regelmäßig wie ich sollte." Dr. Steinbach nickte verständnisvoll, vor allem wegen der Ehrlichkeit seiner Patientin und verzichtete auf einen Appell: "Vielleicht führen Sie ja ein kleines monatliches Ritual ein, dann ist es einfacher daran zu denken.", gab er ihr als Tipp.

Comments

Isa Vor 1 Monat 1  
nightwash Vor 1 Monat 1