Felicitas - Neugierde und Unbehagen

Im Wartezimmer

Felicitas Vogt saß nervös im Wartezimmer der Frauenarztpraxis von Dr. Antonius Steinbach. Das gedämpfte Licht und das leise Summen der Klimaanlage füllten den Raum, während Felicitas ungeduldig mit den Fingern auf ihren Oberschenkeln trommelte. Mit ihren 1,60 m und einem Gewicht von 55 kg war sie eine zierliche Frau mit braunen, langen Haaren, die sanft über ihre Schultern fielen. Sie trug einen schwarzen Rock, der knapp über ihre Knie reichte, dazu eine dunkle Strumpfhose und einen bequemen Pullover, der sie vor der leichten Kühle im Wartezimmer schützte. Ihr Herz klopfte schneller, als sie es sich eingestehen wollte, und ihr Blick glitt immer wieder zur geschlossenen Tür, hinter der die MFA sie bald aufrufen würde.

Mit 22 Jahren und im dritten Jahr ihres Medizinstudiums war Felicitas gewohnt, Kontrolle über die meisten Situationen in ihrem Leben zu haben. Die Luft im Wartezimmer war mit einer Mischung aus Desinfektionsmittel und Parfüm durchtränkt, und das leise Murmeln der anderen Patientinnen verstärkte die Spannung, die Felicitas innerlich spürte. Während sie aufgefordert wurde, einen Datenschutzbogen auszufüllen, überkam sie eine Welle von Unsicherheit. Sie war zwar mit medizinischen Verfahren vertraut, aber der Gedanke, sich einer gynäkologischen Untersuchung bei einem neuen Arzt zu unterziehen, ließ ihr Herz schneller schlagen als üblich.

Sie war zu Dr. Steinbach gekommen, nachdem ihre Freundinnen ihn empfohlen hatten. Sie beschrieben ihn als einfühlsamen und kompetenten Arzt, der sich viel Zeit für seine Patientinnen nahm. Trotzdem konnte Felicitas nicht leugnen, dass der Gedanke an die bevorstehende Untersuchung sie nervös machte.

Sie zog ihr Handy aus der Tasche und versuchte, sich abzulenken, indem sie durch ihre Nachrichten scrollte. Doch ihre Gedanken kehrten immer wieder zu diesem Moment zurück.

Felicitas Vogt fühlte sich wie auf einem schmalen Grat zwischen Neugier und Unbehagen. Der Gedanke, dass sie sich in wenigen Momenten einer gynäkologischen Untersuchung unterziehen würde, ließ ihre Gedanken wild wirbeln.

Plötzlich durchdrang eine ruhige Stimme die Hintergrundgeräusche des Wartezimmers: "Felicitas Vogt?" Sie blickte auf und sah die MFA, eine freundliche Frau in einer weißen Hose und blauem Kasack. Ein Hauch von Nervosität überkam Felicitas, als sie aufstand und der MFA folgte. Im Vorbeigehen drückte Felicitas ihr den ausgefüllten Bogen in die Hand. Sie fühlte die Blicke der anderen Patientinnen auf sich, als sie den Flur entlanggingen.

"Felicitas, wir benötigen eine Urinprobe von Ihnen", erklärte die MFA sanft. "Kommen Sie bitte mit mir ins Badezimmer."

Sie nickte und folgte der MFA ins Badezimmer. Die MFA zeigte auf den Becher auf dem Regal. "Bitte geben Sie eine Urinprobe ab, Felicitas. Ich werde draußen warten." Mit einem aufmunternden Lächeln verließ die MFA den Raum, und Felicitas blieb allein zurück

Die Tür fiel hinter ihr ins Schloss, und Felicitas wurde von einer unerwarteten Stille empfangen. Die Umgebung war kühl und steril, und das gedämpfte Licht ließ die Situation noch intimer wirken. Sie atmete den Geruch von Putzmittel und WC Frisch tief ein und versuchte, sich zu beruhigen, während sie den Becher vom Regal nahm. Nachdem sie die Probe entnommen hatte, spülte sie die Toilette und wusch sich gründlich die Hände.

Mit einem entschlossenen Atemzug verließ Felicitas das Badezimmer und übergab den Becher der MFA am Tresen. "Vielen Dank, Frau Vogt! Dr. Steinbach ist gleich für Sie da", sagte die MFA freundlich, während sie den Becher entgegennahm. Felicitas spürte eine kurze Erleichterung, aber schnell wieder eine Ungewissheit, als sie wieder Platz im Wartezimmer nahm und sich gedanklich auf den Termin mit ihrem neuen Gynäkologen vorbereitete.

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Isa Vor 1 Monat 2  
Sunfun Vor 2 Monate 2  
Dr Markus Vor 2 Monate 2