3 members like this


Aufrufe: 358 Created: Vor 3 Monate Updated: Vor 3 Monate

Der Zahnarztbesuch beim Notdienst

Bitte was?

“Gut, Herr Schröder, wir müssen Sie zu Ihrer Sicherheit fixieren”, erklärt mir Dr. Steedt kühl.

Ich zucke zusammen: Was genau meint er mit ‘fixieren’? Doch nicht etwa das, was ich glaube. Das Herz schlägt wild, die Gedanken kreisen ziellos.

Alles geht so schnell, ich spüre nur, wie sich etwas um meine Brust schließt und festgezogen wird. Ich liege orientierungslos im Stuhl und kann nicht wirklich erkennen, was passiert. Weiteres Lätzchen oder sowas? Fürs Röntgen vielleicht? Dann irgendwas um die Handgelenke. Was ist das? Zum Bluckdruckmessen? Ich halte still, versuche, mich soweit aufzurichten, dass ich wenigstens erkennen kann, was das da ist - sehe aber nur den Rücken der Helferin, die sich an meinem Handgelenk zu schaffen macht.

Als jetzt auch noch was um die Beine gelegt wird, bin ich vollends irritiert. Vorsichtig teste ich das Handgelenk und versuche, die Hand etwas zu heben. Schnell spüre ich einen Widerstand. Ich verstärke den Zug, aber der Widerstand bleibt.

Mühsam hebe ich den Kopf und sehe kein Blutdruckmessgerät, sondern einfach stabile Nylonschlaufen um die Hände und Beine. Ich ziehe daran, sie geben keinen Millimeter nach. Ich realisiere, dass ich komplett bewegungsunfähig bin.

Eine Art Resignation setzt ein, insbesondere, als der Stuhl nochmals weiter nach hinten kippt. Meine Beine werden hoch in die Luft gehoben, ich habe das Gefühl, kopfüber im Stuhl zu hängen. Mein Sichtfeld ist jetzt völlig eingeschränkt - der Kopf ist jetzt nur noch auf die Decke gerichtet, zu meiner rechten sehe ich das mit Mundschutz vermummte Gesicht des Zahnarztes, auf der linken Seite das der Assistentin, die ihrem Chef irgendwelche Instrumente reicht. Hoffentlich wird es nicht so schlimm und ist schnell vorbei....