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Aufrufe: 447 Created: Vor 3 Monate Updated: Vor 3 Monate

Der Zahnarztbesuch beim Notdienst

Die Untersuchung

Als ich alleine bin, kommen wieder die alten Erinnerungen hoch. Das viele Bohren, beim letzten Mal wurden gleich 3 Zähne behandelt. Die Behandlung war damals nicht abgeschlossen, eigentlich hätte ich nochmal hingehen müssen, aber ich hatte den Termin abgesagt. Es waren ohnehin keine Löcher zu sehen, und der Zahnarzt wollte wohl einfach nur Geld mit mir machen. Außerdem: lieber etwas braune Zähne, als diese hässlichen, großen Silberfüllungen, die er mir verpasst hat.

Dann fällt mein Blick auf die bereitliegenden Instrumente und Bohrer. Ein kalter Schauer durchläuft mich. In meinen Handflächen bildet sich kalter, klebriger Schweiß. Die Handflächen bleiben kalt und klamm, so sehr ich auch versuche, die Hände an der Jeans trockenzuwischen. Ich spüre auch Schweiß am Körper, obwohl es hier doch gar nicht so heiß ist. Das Herz schlägt heftig.

In dieser Liegeposition ist es mühsam, den Kopf zu heben. Es ist unbequem, also bleibt nichts anderes übrig, als den Kopf wieder zurück auf das Kopfpolster zu legen. 'Es ist ja nur ein Zahn', tröste ich mich, 'und der wird dann ja sowieso betäubt. Das werde ich auch gleich so mit dem Zahnarzt besprechen.'

Ich zucke zusammen, als die Helferin wieder den Raum betritt. 'Jetzt geht es gleich los', geht es mir durch den Kopf, und die Nervosität ist wieder voll da - in dreifacher Stärke.

Mein Blick wandert nervös umher, 'ist der Zahnarzt auch schon da?', frage ich mich. Es ist scheinbar nur die Helferin im Raum. Sie lächelt auf mich herab, drückt eine Taste und lässt meinen Stuhl noch weiter nach hinten kippen. Ich umfasse instinktiv die Armlehnen, als könnte ich damit die Kippbewegung des Stuhls aufhalten.

‘Was wird das?’, denke ich, Panik steigt auf.

Die Helferin beschwichtigt nur knapp, 'Der Zahnarzt muss ja gut sehen können, was er alles zu tun hat', und lächelt mich von oben herab an.

'Nur oben, wo es wehtut', bekräftige ich in letzter Verzweiflung, worauf sie mir mit einem sadistischen Lächeln ins Ohr haucht 'Es wird gleich überall wehtun, Thorsten.'

'Wie meint sie das?' die Panik nimmt zu. Ich bin völlig irritiert, versuche, in meiner aufkommenden Panik meine Gedanken zu ordnen und irgendwas zu erwidern, aber mir fällt nichts ein. Ich versuche, mich aus dieser blöden Liegeposition aufzurichten.

Im selben Moment betritt der Zahnarzt den Raum und grüßt mich kurz. Angst, aber gleichzeitig Erleichterung! Jetzt kann ich es klären. Mühsam richte ich meinen Oberkörper aus dem nach hinten gekippten Stuhl auf. Das Aufrichten geht richtig in Bauchmuskeln, denke ich, als ich eine Hand auf meinem Brustkorb spüre. Sanft, aber bestimmt, drückt sie mich wieder nach unten. Unfähig, dem Druck und der Schwerkraft zu widerstehen, fällt mein Oberkörper zurück in die Lehne.

Ich hoffe, jetzt mit dem Zahnarzt sprechen zu können, doch statt mit mir zu reden, bespricht er sich mit seiner Helferin. Ich kann dem Ganzen nicht mehr richtig folgen, Gedanken und Gefühle rasen durch meinen Kopf - ich höre nur etwas von "Unkooperativ". Meint sie mich damit? Was soll das bedeuten? Hoffentlich erklärt sie ihm, dass es nur um den Zahn oben geht.

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xxxgrl Vor 3 Monate 1  
dentistgirl Vor 3 Monate 2