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Daniel zum ersten Mal beim Proktologen

2) Der erste Blick durch das Behandlungszimmer

Er führte ihn in ein Behandlungszimmer am Ende des Flurs. Der Behandlungsraum war sehr klein und funktional. Er signalisierte Daniel, dass er sich auf einen Besucherstuhl an einem kleinen Tisch setzen solle. Nachdem er Platz genommen hatte, inspizierte Daniel den Raum.

Und sein Blick landete direkt bei dem den Raum dominierenden Einrichtungsgegenstand - einem Untersuchungsstuhl. Dieser hatte weit abgewinkelte Halter für die Beine. Eigentlich dachte Daniel, dass es das nur beim Frauenarzt gibt. Kurz hatte er Hoffnung, dass hier vielleicht nur das Gespräch mit dem Arzt stattfindet und seine Untersuchung in einem anderen Raum durchgeführt werden würde. Direkt hinter Daniels aktueller Position stand ein Instrumentenwagen. Darauf waren einige Utensilien wie Wattestäbchen abgelegt.

Während er seinen Blick durch den Raum schweifen ließ, ging der Krankenpfleger an den Instrumentenwagen und holte aus der Schublade zwei Metallrohre. Eines war kürzer und dicker und eines länger und dafür dünner. Ebenso legte er Handschuhe ab und eine Spritze ohne Nadel. Er schien es ein wenig zu genießen, den Patienten mit den nicht sonderlich freundlich aussehenden Instrumenten zu verunsichern. Und damit war für Daniel unmissverständlich klar, dass genau in diesem Raum und auf diesem unangenehm aussehenden Stuhl gleich seine Untersuchung stattfinden würde. Sein Herz sank in die Hose.

"Der Herr Doktor kommt gleich", sagte der Krankenpfleger und verließ den Raum. Und hier war Daniel nun weiter auf sich allein gestellt. Sein Blick wanderte erneut durch den Raum. Er entdeckte noch ein Ultraschallgerät mit einem ganz langen Stab, der daran angeschlossen war. Und dann landete der Blick wieder auf dem Untersuchungsstuhl. Dieser hatte ein längeres Rückenteil, eine kleinere Sitzfläche, auf der eine Einmalunterlage lag und dann eben diese Beinhalter. An einem Metallbogen waren am Ende diese enorm groß wirkenden und weit abgewinkelten Ablagen für die Beine angebracht.

Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Und so verharrte er etwas in Starre in diesem Raum. Das Öffnen der Tür riss ihn aus seinen Gedanken. Herein kam der Arzt, der sich als Dr. Müller vorstellte.

Er war mittleren Alters und trug blaue Chirurgen Klamotten. Der Arzt setzte sich an den Tisch und stellte Daniel einige Fragen zu seinem Stuhlgang, zu Schmerzen und vielem mehr. "Da es Ihr erster Besuch ist, werde ich mir das alles gründlich anschauen und untersuchen. Wir machen eine Rektoskopie, Proktoskopie und einen Ultraschall. Herr Lehne wird Sie gleich entsprechend vorbereiten. Machen Sie sich keine Gedanken. Das ist alles gut auszuhalten.", sprach der Arzt.

Auf einem Bogen notierte er noch schnell die durchzuführenden Untersuchungen und ging durch eine Verbindungstür in den Nebenraum. Wieder und wieder schaute Daniel auf diesen Untersuchungsstuhl. Mulmig war ihm zu Mute. Doch jetzt kam er nicht um die Untersuchung herum. Er sah, wie sich die Türklinke bewegte. Jetzt ging es wohl los.