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Aufrufe: 435 Created: Vor 12 Monate Updated: Vor 3 Monate

Die Geschichte der Sarah Gonfler

Kapitel 10

Wie im Traum wandelte Severin neben der anzüglich grinsenden Nathalie hin zu Mademoiselle Gonflers Ein­gangstür, als diese sich auch schon öffnete und Sarah in der Tür erschien. Sie trug eine einfache aber raffiniert geschnittene rotbraune Gummischürze über einem schlichten weißen Kleid und ihre wohl reizendsten Holzpantoletten.

„Ihr seid pünktlich. Gut! Tretet ein in mein Reich!“. Neugierig lächelnd bat Sarah die beiden herein. Ihr entging dabei nicht der peinlich-erschrockene Blick in Nathalies gerötetem Gesicht als diese sie erblickte. Auch die Beule in Severins Hose registrierte sie. Zögerlich ging Nathalie an Sarah vorbei in das Innere der geräumigen Stube. Ein kräftiges Kaminfeuer wärmte den Raum.

´Sieh' an, sieh' an!´ dachte Sarah. ´Diese Nathalie scheint erregt! Sie wird doch nicht etwa..? Du kleines Miststück! Findest es wohl selbst geil? Na, das werden wir schnell herausfinden!´.

„Bitte! Nehmt Platz!“ sagte sie und stellte zwei niedrige Fußschemel vor ihren ledernen Sessel. Während Severin sofort auf dieser unbequemen Sitzgelegenheit Platz nahm und augenscheinlich nicht das erste Mal, entfuhr Nathalie ein verwirrt klingendes „Ähh.. ich soll auf..?“.

„...den Schemel sitzen! Ganz recht!“ sprach Sarah in ruhigem aber bestimmten Ton, ging ein paar Schritte um Nathalie herum und betrachtete sie eingehend.

„Oder was dachtest du? Dass ICH darauf sitzen werde und du im Sessel?“ meinte sie spitz.

Nathalie schluckte beunruhigt während Sarah weiter um sie herum ging. Der penetrante Klang ihrer Pantoletten, die sie ostentativ gegen ihre klebrigen Fußsohlen klatschten ließ, ging Nathalie durch und durch. Sie hatte das Gefühl mit jedem ihrer Schritte eine kleine, unsichtbare Ohrfeige zu erhalten.

Nathalie sah verwirrt zu Sarah, dann zu Severin, der mit geschlossenen Augen und sichtbarer Erregung in seiner Position verharrte. Sie fühlte eine unwiderstehliche Präsenz und Dominanz in Gegenwart dieser Frau! Mehr noch: Sarahs Augen erinnerten sie an die Augen ihrer Mutter! Nathalie schossen wieder - teils bewusst, teils unbewusst – Szenen aus ihrer Kindheit und Jugend durch den Kopf, Erinnerungen an Mamas liebevolle Strenge und wache Klarheit und dann... begleitet mit einer unwillkürlichen Kontraktion ihres gesamten Unterleibs: das Gefühl des eingepumpten Wassers in ihren Darm, die Peinlichkeit, die Scham und der kleine feuchte Fleck, der auf dem Schoß der Mutter verblieb, nachdem sie sie übers Knie gelegt hatte. Mit hochrotem Kopf ließ sich Nathalie auf dem Schemel nieder und sah zu Sarah auf.

„Severin? Ausziehen!“ sagte Sarah in beiläufigem Ton.

Nathalies Blick hing wie gebannt an Sarahs Gesicht, das sie spöttisch lächelnd ansah. Severin begann sofort sein Leibhemd und die Sonntagshosen, die er für Mademoiselle Gonfler angelegt hatte, auszuziehen. Als er sich all seiner Kleidungsstücke entledigt hatte, setzte er sich wieder auf seinen Platz. Nathalie verstand sofort, dass sie hier Severins wahre Herrin vor sich hatte und geriet in einen Wirbel von Gefühlen und einer fast schmerzhaften körperlichen Erregung. Das Machtgefühl, das sich Ihrer auf der Kutschfahrt hierher für kurze Zeit bemächtigt hatte, war verflogen. Stattdessen machte sich eine fast hündische Demut und eine noch nie dagewesene Geilheit in ihr breit. Eine magische Anziehung, unentrinnbar atmete sie leise seufzend Sarahs Aura und Odeur ein. Sie konnte nichts dagegen tun und wollte es auch nicht. Schon war sie neidisch und eifersüchtig auf das, was Severin und Mademoiselle Gonfler offenbar miteinander verband und sie wünschte sich nichts sehnlicher als dieser Göttin aus der Rue des Lavementières ebenfalls bedingungslos gehorchen und gehören zu dürfen.

Innerlich triumphierend beendete Sarah den Gang um ihre neue „Freundin“ und setzte sich wieder auf ihren Sessel, so, als würde sie einen ledernen Thron besteigen. Die Arme entspannt auf den Lehnen und mit übereinandergeschlagenen Beinen sah sie auf die beiden herab. Sie genoss die absolute Macht über sie und kostete diesen Moment sichtlich in vollen Zügen aus.

Nathalie fühlte sich wie in einen unsichtbaren Kokon eingesponnen, dennoch vernahm sie Sarahs Worte überdeutlich, als jene nun begann, mit Severin in einem koketten Tonfall zu plaudern:

„Nun Severin! Für dich muss es ja außerordentlich aufregend sein, hier mit uns beiden zusammen zu sein, hmm?“

Severin knallroter Kopf senkte sich zu einem ergebenen Nicken. Der kräftige Oberkörper schien fast ein wenig zu wanken und das Klopfen seines Herzens war mit bloßem Auge auf seiner Brust erkennbar.

„Ja, Mademoiselle Gonfler! ...sehr!“ kam es mit zitternder Stimme aus seinem Mund.

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carlienet Vor 10 Monate