Auf der Krankenstation: Niklas, der Simulant

Warum Niklas einer gründlichen Spülung unterzogen wurde

Alex war längst im Bilde. Während der Doc im anderen Zimmer mit dem Ultraschallgerät über den Bauch von Niklas fuhr, bereitete der Sani einen hohen Einlauf vor, den er – wie vom Doc angewiesen - gleich dem Soldaten verabreichen wird. Der Stabsarzt plante abschließend noch eine Rektoskopie bei Niklas. Dazu war ein selbst ein normaler Reinigungseinlauf mit einem Liter Wasser eigentlich gar nicht nötig, zumal Niklas tags zuvor ja zum Abführen bereits ein Klistier erhalten hatte. Aber der Simulant sollte, so hatte es der Doc beschlossen, seinen Aufenthalt auf der Krankenstation nicht mehr vergessen: „Er soll nicht hinterher sagen, wir hätten uns nicht ordentlich um ihn gekümmert“, sagte der Doc und lachte laut. Im Krankenblatt des Soldaten trug er die Dosierung ein. Niklas bekommt zwei Liter verabreicht, hielt er schriftlich fest.

Der Sani stellte alle Materialen zusammen. Er holte einen Einmalbeutel mit einem Fassungsvermögen von zwei Litern mit einem langen Schlauch, eine Unterlage und Gleitgel. Alex füllte den Beutel mit Wasser, kontrollierte die Temperatur, hängte ihn an einem Infusionsständer auf und entleerte den Schlauch von der Luft, damit beim Einfließen des Wassers dem Patienten keine Schmerzen entstehen.

Noch als Niklas im Nebenraum lag und sich nach erfolgter Ultraschalluntersuchung mit einem Papiertuch den Bauch sauber wischte, folgte der nächste Schock. „Melden Sie sich im Behandlungsraum beim Sanitätssoldaten. Der verpasst Ihnen jetzt einen Einlauf“, sagte der Stabsarzt. Niklas hatte zu Hause als Kind nie ein Zäpfchen bekommen, geschweige denn einen Einlauf. Aber er ahnte, dass mit der Ankündigung nicht gemeint war, dass er vom Sani nun einen Anschiss bekommen würde.

Ängstlich drückte Niklas die Klinke zum Behandlungszimmer nach unten und betrat den Raum. „Ich soll mich hier wieder melden“, sagte er sichtlich eingeschüchtert. Sani Alex verabreichte nicht das erste Mal einem Soldaten einen Einlauf. Er wusste, dass dies für den Patienten immer ziemlich unangenehm ist und versuchte deshalb, stets einfühlsam zu sein. Nicht so bei Niklas. Der hatte sich das alles schließlich selbst eingebrockt.

„Du musst jetzt sehr tapfer sein. Der Doc hat angewiesen, dass ich Dir einen Einlauf verpassen muss. Das ist nicht lustig“, sagte Alex mit versteinerter Miene und wurde richtig fies. Er zeigte auf den mit Wasser prall gefüllten Einlaufbeutel: „Diese zwei Liter werden jetzt in deinem Arsch versenkt. Der Darm muss ordentlich durchgespült werden, sonst kann der Arzt dich hinterher nicht richtig untersuchen.“

Niklas erschrak und versprühte ungewollt einen Hauch von Komik: „Hä, platze ich da nicht?“ Der Sani musste sich das Lachen verkneifen, blieb todernst: „Keine Angst. Du wärst der erste Soldat, der hier bei einem Einlauf platzt.“ Er streifte sich die Handschuhe über und ließ sie schnippen, was wie eine Drohung klang.

„Zieh die Hose aus, leg dich auf die Liege und dreh dich auf die linke Seite“, befahl ihm der Sani bestimmend: „Wenn du das machst, was ich dir sage, hast du den Einlauf am schnellsten überstanden.“ Alex zog den Infusionsständer mit dem Einlaufbeutel zur Liege, nahm den Schlauch in die Hand und schmierte das biegsame Rohr ein. Wortlos schob der Sani zur besseren Lagerung des Patienten das obere Bein von Niklas weiter nach oben, hob mit der linken Hand die obere, leicht behaarte Pohälfte hoch, um das Loch freizulegen. „So, es geht los“, sagte er, während Niklas alles stumm über sich ergehen ließ. Der Sani setzte den Schlauch an und schob ihn immer tiefer in den Hintern des jungen Soldaten, ganze 20 Zentimeter tief. Dann öffnete er die Schlauchklemme und ließ aus 45 Zentimeter Höhe das Wasser langsam einlaufen.

Niklas spürte etwas Warmes in ihn eindringen, nach kurzer Zeit wurde der Druck größer und es wurde unangenehmer. „Das drückt ganz schön“, jammerte er. „Du musst ganz entspannt durch den Mund tief ein und ausatmen. Nicht, dass hier was daneben geht. Der Arzt reißt dir sonst den Arsch auf“, drohte der Sani. „Das macht ihr doch gerade schon“, dachte sich Niklas.

Als ein Liter im Darm des Rekruten verschwunden war, schloss Alex die Klemme und befahl seinem Patienten, dass er sich umdrehen soll, damit das einlaufende Wasser sich besser im Darm verteilt. Mit dem Schlauch im Arsch drehte sich Niklas umständlich und mühsam in die andere Position und empfand das als ziemlich demütigend.

Ein paar Minuten später hatte er es geschafft, das sämtliche Wasser war aus dem Beutel in Niklas hineingelaufen. Der Sani zog mit einem Ruck den Schlauch raus, wischte die leicht behaarte Poritze sauber und befahl dem peinlich berührten Niklas: „Du musste den Einlauf ein paar Minuten drin behalten, damit er richtig wirken kann. Wenn du auf der Toilette warst, kommst du ins Behandlungszimmer zurück.“ Niklas zog sich die Hose an – und verschwand sofort auf dem Klo.

Niklas hatte Schmerzen vom vielen Wasser in seinem Bauch, konnte den Einlauf keine Minute halten. Als er sich vollständig entleert hatte und ins Behandlungszimmer zurückkehrte, war dort auch wieder der Arzt. Der Sani hatte vor dem Einlauf gesagt, er müsse für eine Untersuchung gereinigt werden. Was man mit ihm vorhatte, hatte man ihm bislang aber nicht erklärt.