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Aufrufe: 730 Created: Vor 2 Jahre Updated: Vor 2 Jahre

Paula's Herz

Unerwartete Untersuchung

Die Sonne schien und was war früh am Morgen, als Paula aus dem Flieger stieg. Mit vielen anderen zusammen lief sie über die Rampe zum Gate. Nur noch wenige Minuten war sie von ihrer Freundin getrennt, die inzwischen auf Island lebte und die sie seit dem Umzug nun das erste Mal besuchte. Die Sonne strahlte durch die Scheiben und Paula zog ihre Sonnenbrille vor's Gesicht. Ihre langen braunen Haare trug sie ein zwei geflochtenen Zöpfen, dazu ein recht enges Top, ihre Hotpants und Sneaker. Am Gate angekommen, wollte sie gerade abbiegen, um an ihr Gepäck zu gelangen, da sah sie, dass alle Personen vor ihr Dokumente auspackten. Anscheinend gibt es eine Kontrolle, also packte auch Paula ihren Reisepass aus und reihte sich ein. Die Zeit schien kaum zu vergehen und immer wieder viel ihr auf, dass einzelne Personen das Gate nicht passieren konnten, sondern in eine andere Richtung geschickt wurden. Endlich war es soweit und Paula war dran. Strahlend hielt sie ihren Reisepass hin doch zu ihrer Verwunderung fragte die Frau an der Absperrung nach Paulas Impfpass. Natürlich hatte sie den nicht dabei. Erst jetzt realisierte sie, dass Amtssprache hier Englisch war und kam etwas ins Straucheln. Unmissverständlich wurde ihr klargemacht, dass ohne Impfpass oder negatives Testergebnis keine Einreise möglich sei. Sie wusste nicht so recht, ob ihr gerade kalt oder heiß wurde oder wie sie sich überhaupt fühlte. Noch ehe sie wusste, wie es jetzt weiterging, wurde auch Paula angewiesen, dem Korridor nach hinten zu folgen. Außer ihrer Handtasche hatte sie nichts bei sich und so lief sie den hell beleuchteten Gang nach hinten bis zu einem Wartebereich, in dem auch die anderen saßen. Viele waren nicht da und so suchte sie sich einen Platz und schrieb ihrer Freundin Annabelle eine Nachricht, dass es wohl länger dauerte. Nach einigem hin und her wurde Paula klar, dass sie ohne Impfpass nicht einreisen kann und hier nun einen Test machen muss. Wie das genau liefe, konnte Annabelle ihr aber auch nicht sagen. Plötzlich öffnete jemand die Tür am Ende des Warteraumes und eine ebenfalls junge Frau trat strahlend heraus, auf dierektem Weg zurück in Richtung Gepäckausgabe. Sie lächelte Paula zu und in Sekundenschnelle entschloss Paula sich zu fragen, was da drin vor sich geht. Die Frau lächelte ihr herzlich zu und erklärte Paula, dass alles halb so wild sei, dass ein Test gemacht wird und eben nach Symptomen für eine Infektion gesucht wird. Dann lief sie ohne zu Warten direkt weiter. Paula ärgerte sich indes immer mehr über sich selbst, dass sie alles bis auf ihren Impfpass dabei hatte. Mittlerweile saß sie ganz alleine in dem Warteraum, es schien wohl wirklich schnell zu gehen. Die Worte der jungen Frau hallten wie ein Echo durch Paulas Kopf und sie hoffte einfach nur, das jetzt schnellstmöglich hinter sich bringen zu können. Wieder öffnete jemand die Tür und Paulas Name wurde mit einem Akzent durch den Raum gerufen. Schnell packte sie ihre Tasche und stolperte durch die Tür. Für einen kurzen Moment fragte sie sich, ob Herzrasen bereits eines dieser Symptome war, ehe sie tief durchatmete. Nach der Tür landete sie in einer Art Sanaitätsraum, der aber verglichen mit denen, die sie kannte, nicht einer Abstellkammer, sondern vielmehr einem Krankenhauszimmer glich. Nur eben mit der Einrichtung eines Sanitätsraumes. Neben der Tür stand eine Frau, etwa Mitte 50, die aussah wie der Inbegriff eines menschlichen Drachens. Paula fühlte sich unwohl, nervös, aufgeregt, so genau wusste sie es selbst nicht. Aufmerksam folgte sie den Blicken der Frau, die sich sogleich als Ärztin herausstellen sollte und inzwischen immerhin so etwas wie ein Lächeln über die Lippen brachte. Offensichtlich spürte auch sie Paulaus Aufregung, was ja nun wirklich keine Kunst war. In akzentuiertem Englisch erklärte ihr die Ärztin, dass sie zunächst einen Abstrich aus Paulas Rachen nehmen will und anschließend ein kleiner Check-Up durchgeführt werden soll. Mit jedem Wort klopfte Paulas Herz gefühlt noch ein Stück schneller und kräftiger. Und noch ehe sie sich versah, saß die Ärztin neben ihr auf der Liege und hielt schon das Stäbchen in der Hand. Paula atmete tief durch, dann schloss sie die Augen und öffnete den Mund soweit sie konnte. Sie wartete, wartete länger und fragte sich, wie lang sie denn noch so verharren sollte, bis sie ein Geräusch hörte, das so klang, als werfe man einen Löffel in eine Metallschale. Schlagartig öffnete sie die Augen und sah, dass die Ärztin bereits an dem Tisch am anderen Ende des Raumes stand. Etwas überrascht schloss Paula den Mund und tatsächlich spürte sie jetzt ein leichtes Kratzen im Hals. War der Abstrich also doch nicht so schlimm oder war sie so dermaßen aufgeregt, dass sie das gar nicht mitbekommen hatte? Oder war der Drachen doch einfühlsamer, als er wirkte? Ehe Paula sich versah, saß die Ärztin sch8n wieder vor ihr auf einem Rollhocker, dieses Mal hatte sie ein Stethoskop umhängen und legte ein Blutdruckmessgerät auf die Liege. Paulas Herzfrequenz schien exponentiell zu steigen. Wieder beschäftigte sie sich mit der Frage, wie es weiterginge, wenn eine ihrer Körperreaktionen fälschlicherweise als Symptom gedeutet würde? Aus ihrem Tagtraum geweckt wurde sie von der Ärztin, die wissen wollte, ob sie irgendwelche Schmerzen habe, im Kopf, im Rücken oder den Gliedmaßen. Paula schüttelte den Kopf. Bevor sie in ihr Gedankenkarusell zurückkehren konnte, bat die Ärztin sie, nun ihr Oberteil auszuziehen. Wie ein Schlag traf Paula das, denn obwohl sie sich eigentlich nicht zu verstecken brauchte, schämte sie sich bei so etwas immer. Und umso mehr, seit sie selbst ein Stethoskop in der Hand hatte und weiß, wie das klingt, was es da tief im Inneren des Körpers zu hören gibt. Paula schluckte und griff am Bauch nach ihrem Top, zog es langsam über die Schultern und über den Kopf. Darunter trug sie ein Bikini-Oberteil, weil ihr das Angenehmer war für die Dauer des Fluges. Als sie das Top neben sich abgelegt hatte, verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und dem dunkelblauen Bikini-Oberteil. Obwohl es alles andere kalt war, bekam sie Gänsehaut. Und Paula war sich mehr als sicher, dass das mit dem Stethoskop zusammenhängt. Die Ärztin griff vorsichtig nach Paulas linkem Arm, zog ihn zu sich und legte ihr die Blutdruckmanschette um den Oberarm. Die Zeit raste nur so an Paula vorbei und nur im Unterbewusstsein ließ sie ihren rechten Arm in den Schoß fallen und spürte wie links die kalte Manschette immer fester aufgepumpt wird. Im Augenwinkel sah Paula, dass die Ärztin nun das Stethoskop in Paulas Armbeuge drückte. Sie spürte, wie das Blut langsam durch ihren linken Arm zu schießen begann und nahm auch die kalte Membran des Stethoskops war. Eines war sicher: Sie brauchte auch ein Blutdruckmessgerät! Die Ärztin schaute etwas ungläubig auf die Anzeige, zog dann aber wortlos die Manschette von Paulas Arm und legte das Blutdruckmessgerät zur Seite. Was Paula sich ausmalte, sollte nun Wirklichkeit werden: Als nächstes sollte sie abgehört werden. Allerdings nicht wie erwartet das Herz, nein, stattdessen sollte Paula sich hinstellen und tief durchatmen, so tief sie konnte. Sie stand auf und stellte sich wie ihr aufgetragen wurde, vor die Ärztin. Und noch bevor sie mit dem Durchatmen begann, spürte sie die inzwischen etwas wärmere Membran etwas neben ihrem rechten Schulterblatt. Paula atmete so ruhig und tief sie konnte ein und aus. Stets darauf bedacht, jeden noch so kleinen Hustenreiz zu unterdrücken. Sie spürte, wie die Ärztin die Membran auf ihrem Rücken versetzte. Einmal schob sie den Bendel ihres Bikini-Oberteils beseite und noch ehe Paula das richtig registrierte, saß das Stethoskop fast an ihrer rechten Seite. Und an der linken. Und wenige Sekunden später spürte sie das Stethoskop wieder auf dem Rücken und wie die Ärztin mit den Fingern Paulas Rücken abklopfte. Inzwischen war sie etwas ruhiger geworden, was wohl auch an der leisen Hoffnung lag, um's Herzabhören herum zu kommen. Diese Hoffnung starb allerdings wenige Augenblicke später, als Paula gebeten wurde, sich auf die Liege zu setzen und leicht nach vorne zu beugen. So sehr sie es sich aus dem Kopf zu schlagen versuchte, so sehr wusste sie was kommt. Im Gegensatz zu vorher, sollte sie nun möglichst flach atmen oder die Luft anhalten. Paula gab ihr bestes, den Anweisungen zu folgen und einen kühlen Kopf zu bewahren, doch spätestens als sie die Membran wieder oberhalb ihrer rechten Brust spürte, musste sie vorsichtig atmen. Sie spürte, wie das Herz bis in den Hals klopfte und fühlte sich so, als ob die Ärztin sie genau beobachtete. Diese setzte das Stethoskop nun oberhalb ihrer linken Brust auf und ihr wurde immer bewusster, dass die Ärztin jetzt jeden Herzschlag, jeden Atemzug auf die Goldwaage legen könnte. Die Ärztin schob das Stethoskop etwas tiefer zwischen Paulas Brüste. Der Erbpunkt müsste das sein, dachte sich Paula und schloss did Augen, um die Blicke der Ärztin nun nicht auch noch mitzukriegen. Sie spürte das Blut, dass von ihrem wilden Herz durch ihren ganzen Körper gepumpt wurde und nahm wieder einen Atemzug. Das Augenschließen tat gut, sie wurde spürbar entspannter. Dieses Gefühl legte sich blitzartig wieder, als die Ärztin das Stethoskop unterhalb von Paulas linker Brust aufsetzte. Und nicht nur das, sie hob auch noch mit der Hand das Bikini-Oberteil etwas an und schob das Stethoskop darunter. Nicht weit, aber gerade soweit, dass Paula wieder Gänsehaut bekam. Dieses Mal auch an der Brust und sie hoffte inständig, dass man ihre Brustwarzen nicht zu sehr durch den Bikini sehen konnte. Einerseits war das das letzte, was Paula jetzt brauchte, andererseits erfüllte sie der Gedanke, dass man sie eben doch sehen könnte, mit einer tiefen, wohligen Wärme. Ihre Gänsehaut hielt dieser Wärme natürlich Stand und Paula entdeckte ein ganz neues Gefühl, dass sie so vorher noch nie erlebt hatte. Sid spürte regelrecht, die das Herz gegen die Membran und die Hand der Ärztin schlug. Gefühlt hörte diese gerade sogar noch gründlicher hin und Paula schloss ihre Augen wieder. So langsam war sie sich nicht mehr sicher, ob man ihre Brustwarzen nun nicht sehen darf, oder ob man sie gerade erst sehen soll. Auch dieser Gefühlsschauer endete abrupt damit, dass die Ärztin das Stethoskop unter ihrer Brust weg zog und es sich schwungvoll um den Hals hängte. Sie tätschelte Paula nur schmunzelnd auf die Schulter, als wisse sie ganz genau, was in Paula vorgegangen sein muss. Als letzten Punkt hielt sie recht schnell ein Fieberthermometer an Paulas Stirn und lächelte zufrieden, als dieses grün leuchtete. Offdnbar hatte es Paula wieder geschafft und durfte sich wieder anziehen. Hastig zog sie sich das Top über den Kopf und richtete ihre Haare einigermaßen hin, bevor sie von der Ärztin noch gesagt bekam, dass auch ihr Test negativ sei und sie damit einreisen dürfte. Jetzt verstand Paula auch, warum die junge Frau vorhin do gestrahlt hatte. Zufrieden, glücklich und voller Inspiration packte sie ihre Handtasche und verließ den Raum in Richtung Gepäckausgabe. Was ihr vor kam wie eine Stunde waren in Wahrheit nicht einmal 15 Minuten. Aber immerhin 15 Minuten, die Paula noch viel länger beschäftigen werden.

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Steinlaus Vor 2 Jahre  
dr3amc4tcher Vor 2 Jahre  
klopfenlauscher Vor 2 Jahre