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Artenvielfalt

5. Das Vorgespräch

Frau Schenke blickte auf und erkannte Sabrina, die sie mit einem freundlichen Lächeln in Empfang nahm. „So, die Blutentnahme haben Sie hinter sich. Nun geht es weiter. Dr. Winkelmann erwartet Sie jetzt zur Eingangsuntersuchung im Untersuchungszimmer 1, das ist gleich da vorne. Sie können gleich direkt hin.“ Frau Schenke zeigte in die Richtung, aus der Sabrina gerade gekommen war. Nun gab es kein Zurück mehr, jetzt ging es zur Untersuchung, überkam es Sabrina. Sichtlich angespannt trat sie den Gang zur beschriebenen Tür an. Ihren Beutel mit den Turnschuhen hatte sie dabei. Wieder waren ihre Handinnenflächen feucht. Was wird mich gleich erwarten, dachte sie, wie wird der Arzt wohl aussehen, was muss ich alles ausziehen? Auch wenn die Tür bereits in Sichtweite war, schien ihr der Gang dorthin lang und unangenehm. Wird sie wieder ein Arzt untersuchen, der alt und grau war und dazu distanziert und kühl, wie es bei ihrer Jugenduntersuchung der Fall war? Fragen über Fragen schossen durch ihren Kopf. Einige Sekunden später stand sie vor der, hinter der Dr. Winkelmann sie erwartete. Sie war verschlossen, so dass sie leise und zaghaft anklopfte. „Ja!“ hörte sie aus dem Raum heraus und drückte die Türklinke herunter. Die Tür öffnete sich und ein größerer Raum kam zum Vorschein.

Es handelte sich um ein deutlich größeres Zimmer als das vorherige. Durch ein größeres Fenster kam viel Licht hindurch. Dadurch wirkte es hell. Auf der rechten Seite des Raumes befand sich eine Liege, die mit schwarzem Kunstleder bezogen war. Die Liege war klappbar, und das Kopfteil schien ein wenig angewinkelt. Auf der Liege lag die typische weiße Kreppabdeckung, die ungefähr von der Mitte bis zum Kopfteil ausgelegt war. Links im Raum stand ein Schreibtisch, an dem Dr. Winkelmann saß. „Hallo Sabrina, nimm bitte hier Platz!“ Dr. Winkelmann stand von seinem Platz auf und zeigte auf einen freien Stuhl vor seinem Schreibtisch. Der Doktor war gar nicht so alt, dachte Sabrina. Er musste irgendwas zwischen Mitte dreißig und Mitte vierzig Jahre alt gewesen sein und war groß, schlank, braunhaarig und trug einen weißen Kittel. Darunter trug er ein blaues Poloshirt. „Guten Tag!“ sagte Sabrina und nahm das Angebot an. Es störte sie gar nicht, dass er einfach ‚du‘ sagte. Sie ging zum Schreibtisch und nahm Platz. Sie erschrak ein wenig, als sie ein dunkelrotes Stethoskop auf dem Schreibtisch liegen sah, versuchte aber, sich nichts davon anmerken zu lassen. Sabrinas Herz begann aufgeregt zu klopfen.

Dr. Winkelmann setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch und schaute lächelnd zu Sabrina. „Wie fühlst du dich?“ fragte er freundlich. Sabrina verkrampfte etwas. Sie schaute unsicher zu Dr. Winkelmann, bemerkte aber weiterhin das Stethoskop im Augenwinkel. „Danke, gut“, sagte sie mit leiser Stimme. „Das ist gut“, sagte Dr. Winkelmann. „Ich werde dir gleich ein paar Fragen stellen, ja?“ Sabrina nickte hastig. Ihr Gehorsam wunderte sie etwas. Es ärgerte sie sogar ein wenig, dass sie merkte, wie sie immer mehr die Kontrolle verlor. „Du bist Sabrina, 18 Jahre alt, korrekt?“ Dr. Winkelmann schaute kurz auf. Sabrina nickte erneut. „Wie lange ist deine letzte Untersuchung bei einem Arzt her?“ Sabrina überlegte kurz. Welche Art Untersuchung meint Herr Dr. Winkelmann jetzt, dachte sie. Die letzte gynäkologische Untersuchung ist noch gar nicht so lange her. „Vor zwei Monaten war ich beim Gynäkologen“, sagte sie. „In Ordnung. Und wurde dort etwas festgestellt?“ „Nein“, antwortete Sabrina hastig. „Deine Periode hast du regelmäßig?“ Sabrina zögerte kurz, dann antwortete sie: „Ja.“ Die kurze Pause beeindruckte Dr. Winkelmann nicht und fuhr fort: „Und warst du in letzter Zeit bei einer körperlichen Untersuchung, zum Beispiel beim Hausarzt?“ „Nein.“ Sabrina fühlte sich bei dieser Konversation schon etwas unwohl, doch bei der letzten Frage wurde sie etwas unruhig. Sie erinnerte sich wieder an ihre letzte Jugenduntersuchung. Dieses Erlebnis vergaß sie nicht so schnell. Der Arzt damals, ein älterer Mann, untersuchte sie sehr gründlich. Auch musste sie damals ihren BH ablegen, was sie vor einem fremden Mann noch nie vorher getan hatte. Sie erinnerte sich, wie er damals ihr Herz sehr gründlich abhorchte. Erst saß sie dabei mit entblößten Brüsten auf der Liege. Der Arzt drückte die kühle Membran seines Stethoskops auf ihre linke Brust, danach auf das Brustbein, dann auf einige Stellen unter ihre linke Brust. Danach musste sie sich hinlegen, und wieder hörte der Arzt ihr Herz ab. Dieses Mal, so erinnerte sie sich, verweilte er aber länger auf den Stellen, unter denen ihr Herz sehr stark pochte. Während der Untersuchung schämte sie sich sehr. Sie konnte ihre Aufregung damals nicht verbergen. „Hat dir jemals ein Arzt gesagt, du hättest etwas am Herzen?“ fragte Dr. Winkelmann und holte Sabrina aus ihren Gedanken. Mit dieser Frage hatte sie nicht gerechnet und fühlte sich ertappt. „Nein“, antwortete Sabrina. „Und Probleme mit der Atmung in Ruhe oder bei körperlicher Belastung?“ „Nein, nicht das ich wüsste“, erwiderte sie. „Und Knochen- und Gelenkprobleme, kam dies schon mal bei dir vor?“ „Nein, glücklicherweise noch nicht.“ Sabrinas Knie wurden weich. Jetzt, wo der Arzt sie das fragte, fiel ihr das sehr bewusst auf. Ihre Gedanken kreisten nur noch darum, was gleich kommen wird. Wird es gleich wieder so unangenehm wie damals während der Jugenduntersuchung? Sie ahnte nichts Gutes und wurde immer unsicherer. Ihre Aufregung stieg auf ein Höchstmaß, wie damals während der Jugenduntersuchung.

Die Anamnese schien noch nicht zu Ende zu sein. „Welche Krankheiten hattest du schon mal? Ich nenne nun einige, und wenn du etwas hörst, was dir bekannt vorkommt, sagst du es bitte kurz, ja?“ sagte Dr. Winkelmann. „Ok“, erwiderte Sabrina. „Masern, Scharlach oder Mumps?“ „Nein, nichts davon.“ „Gut. Dann Keuchhusten, Röteln oder Windpocken?“ Dr. Winkelmann schaute Sabrina an. „Nein, auch das nicht.“ Sabrinas Stimme wurde immer leiser. „Prima. Gab es Operationen, denen du dich unterziehen musstest, und falls ja, wann?“ „Keine Operation.“ „Sehr gut.“ Es wirkte fast wie ein Lob, aber Sabrina beruhigte es wenig. „Wie ist es mit Familienmitgliedern, gab es hier jemanden, der unter 55 an einem Herzinfarkt starb?“ Sabrina dachte kurz nach. „Nein, glücklicherweise nicht.“ „Sonstige Herzkrankheiten, von denen du gehört hast oder Diabetes?“ Sabrina spürte ihr Herz stark pochen. „Nein, auch das nicht.“ „Prima“, antwortete Dr. Winkelmann. „Wenn du Sport treibst, wurde dir schon mal schwindelig oder gar ohnmächtig?“ Der Arzt scheint aber auch gar nichts auszulassen, dachte Sabrina. „Nicht wirklich. Schwindelig schon mal, ja. Aber dann hatte ich eine kurze Pause gemacht, was getrunken, dann ging es wieder.“ Dr. Winkelmann schaute von seiner Liste auf. Er wurde hellhörig und blickte plötzlich merklich interessierter. „Kommt das oft vor?“ „Nein, ich hatte es nur das eine Mal im Sommer, wo es so heiß war.“ „Ok. Ich vermerke es hier auf der Liste mal.“ Er schrieb etwas aufs Papier und stellte seine nächste Frage. „Schwanger sind Sie nicht, oder?“ Er lächelte etwas, als er wieder zu Sabrina schaute. „Nein, definitiv nicht!“ Diese Antwort kam schneller als alle anderen. „Wie sieht es mit Rauchen und Alkohol aus?“ Ab und zu mal ein Schlückchen, mehr aber auch nicht, dachte Sabrina. „Nein, eher weniger. Rauchen tue ich nicht.“ „Das ist gut, Rauchen kann so schädlich sein“, ergänzte Dr. Winkelmann. „Dann noch etwas zu deinem Sport. Welchen Sport betreibst du?“ wollte Dr. Winkelmann weiter wissen. „Volleyball.“ „Und befindest du dich gerade in einer Wettkampfphase?“ „Wir haben am Wochenende wieder ein Spiel. Nichts Spektakuläres. Alles wie immer.“ „Also Training in der Woche, an Wochenende dann die Spiele, ja?“ „Genau.“ „Hast du auch Turnschuhe dabei?“ „Ja, habe ich“, fügte Sabrina hinzu und schaute auf ihren Beutel, den sie neben den Stuhl gelegt hatte, auf dem sie saß. „Prima. Dann würde ich gern mit der Untersuchung beginnen. Dort ist eine kleine Umkleidekabine.“ Dr. Winkelmann zeigte auf eine Tür. „Machst du dich dort bitte einmal bis auf die Unterwäsche frei und kommst dann bitte wieder zu mir?“

Sabrina überkam ein ungutes Gefühl. Wieweit soll ich mich denn ausziehen? dachte sie. Langsam stand sie auf, schob den Stuhl, auf dem sie saß, ein bisschen nach hinten. Dann hielt sie inne, zögerte, fasste Mut und schaute nochmals zu Dr. Winkelmann, der sich noch am Schreibtisch sitzend etwas aufschrieb. „Den BH behalte ich aber an, ja?“ Dr. Winkelmann schaute auf, hob leicht seine Augenbrauen und antwortete kurz. „Jep. Die Sachen kannst du in der Kabine lassen. Und bitte auch die Socken ausziehen. Die Turnsachen brauchen wir erst später“ Er legte den Stift beiseite und schob die Papiere auf seinem Schreibtisch beisammen. Sabrina ging zur Tür und öffnete sie. Vor ihr lag ein kleiner Raum mit einer Bank an der Seite. Genau gegenüber gab es eine weitere Tür. Der Raum war nicht groß und erinnerte sie spontan an eine Kabine aus dem Schwimmbad in der Stadt. Sie trat hinein und schloss die Tür. Sie legte ihre Sachen auf die Bank und verriegelte die Tür. Dies tat sie sogleich auch mit der gegenüberliegenden. Anschließend begann sie sich auszuziehen. Zuerst die Schuhe, dann zog sie auch die Socken aus und legte sie in die Schuhe. Der Boden war etwas kühl und anfangs etwas unangenehm unter ihren Füßen. Dann nahm sie das Bündchen ihres Pullovers. Wie üblich griff sie über Kreuz und zog den Pullover über den Kopf. Danach das darunterliegende T-Shirt. Gut, dass ich den besseren BH angezogen habe, dachte sie und öffnete den Gürtel ihrer Jeans. Nachdem sie ihre Hose ausgezogen hatte, faltete sie sie vernünftig zusammen und legte sie neben ihren Pullover auf die Bank. Es war nicht wirklich kühl im Raum, dennoch merkte sie die Luft an ihrer Haut. Sie fühlte sich nackt und etwas unwohl. Was soll’s, dachte sie und entriegelte die Tür. Vorsichtig öffnete sie sie.

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Arzthelfer Vor 2 Jahre 2  
Seany Vor 2 Jahre 1  
Sunfun Vor 2 Jahre 1