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Aufrufe: 667 Created: 2021.06.20 Updated: 2021.06.20

Sarah und Tonie - Eine besondere Begegnung!

Teil 19

Am nächsten Morgen sitzen wir gemeinsam am Tisch und frühstücken. Das heißt, eigentlich isst nur Tonie etwas. Mir schmeckt es irgendwie nicht. Am liebsten würde ich einfach nur Schoko Crispies essen und eine Flasche Eistee trinken, aber jedes Mal wenn ich von dem Zeug was kaufen möchte, stellt Tonie es zurück ins Regal versucht mich mit etwas gesundem zu ködern. Meistens kann ich damit leben, aber in den letzten Tagen fällt es mir immer schwerer. “Süße?” “Hmm…” “Was ist los mit Dir? Warum isst du nichts?” “Weiß nicht, schmeckt mir irgendwie nicht.” “Warum denn nicht? Was würdest du denn gerne essen?” “Das willst du nicht wissen.” “Ahh… Ich kann es mir denken. So große Lust auf Zucker?” Ich nicke und mache einen Schmollmund. “Sowas passiert schon mal bei schwangeren Ladys und wir können ja mal eine Ausnahme machen. Ich habe dir nämlich was mit gebracht. Eigentlich sollte das eine Belohnung für die nächste Blutabnahme sein, aber ich finde, dass du dir das eigentlich schon lange verdient hast.” Er geht in den Raum, wo unsere Vorräte drin sind und kommt mit einer Dose eiskaltem Eistee und einem Schokoriegel zurück. “Dafür isst du aber wenigstens den Apfel dort, okay?” Ich kann es nicht fassen und bekomme fast Herzchenaugen vor Freude. Tonie scheint das zu bemerken und lacht laut auf. “Also ich habe ja damit gerechnet, dass Du dich freust, aber mit so großer Freude dann doch nicht." Er lächelt mich warm an und ich umarme ihn. Danach mache ich mich direkt darüber her und esse sogar brav meinen Apfel. “Ich liebe dich Sarah!” “Ich liebe dich auch Tonie!” Danach fahren wir beide zur Arbeit. Tonie mit seiner Luxuskarre und ich mit meiner heißgeliebten U-Bahn.

Bei der Arbeit ist nicht viel los. Die Hälfte meiner Kollegen sind im Urlaub und ein paar andere auf einem Lehrgang. Ich arbeite meine wichtigsten Punkte ab und nehme mir dann frei. Irgendwie bin ich so müde und fühle mich schlapp. Wieder zuhause angekommen lege ich mich direkt ins Bett und schlafe ein. Nach zwei Stunden werde ich wieder wach und mir geht es nicht wirklich besser. Ich setze mich aufs Sofa, kuschel mich in meine Decke ein und schlafe wieder ein, bis ich von einem rütteln geweckt werde. Jemand räuspert sich und rüttelt noch mal an mir: “Es tut mir Leid Ma'am. Es ist nur so, dass wir uns um Sie sorgen und überlegen, ob wir Mr. Roberts anrufen sollen.” Tom steht vor mir uns schaut mich ganz zerknirscht an. “Oh Danke Tom! Ich denke, dass es mir gut geht und ich einfach nur mal ein bisschen Energie tanken muss, aber vielen Dank für ihre Nachfrage!” “Ma'am, Sie sehen wirklich nicht gut aus. Sie haben ganz dunkle Ränder unter den Augen und ich mache mir wirklich Sorgen.” Ich setze mich hin: “Danke Tom, mir fehlt nichts.” Ich stehe auf, weil ich mir etwas zu trinken holen möchte und ich kann mich nicht mehr auf den Beinen halten. Mir schwarz vor Augen und ich kippe um.

Als ich die Augen wieder aufbekomme, sitzen Tom und sein Kollege Sascha neben mir und packen eine Tasche aus. “Was ist passiert Tom?” “Ma'am, Sie sind mir aus den Latschen gekippt. Ihr Mann ist gerade dabei, eine OP zu beenden, die nur er durchführen kann, deswegen haben wir ihm noch nicht Bescheid gesagt, aber wir bekommen das schon hin.” “Was bekommen wir hin? Ich bleibe hier ein bisschen liegen und dann wird das schon wieder!” Tom schaut mich mitleidig an, was irgendwie seltsam aussieht, weil das zu diesem riesigen Mann absolut nicht passt und Sascha sagt mit seinem russischen Akzent: “ Keine Angst kleines Frau! Isch genug Erfahrung bei Militär gemacht. Isch das hinkriegen, 14 Jahre Sanitätsdienst , drei davon Außeneinsatz in Krieg! Isch genau wissen, wie Leute zusammenflicken geht.” Er grinst mich stolz an und ich möchte am liebsten sofort losrennen, was Tom zu bemerken scheint, weil er mich direkt an der Schulter berührt und diese runterdrückt. “Ma'am, keine Angst, bitte versuchen Sie nicht wegzulaufen! Sascha ist sehr erfahren und wir wollen Sie nur stabilisieren, um Ihnen eine Fahrt mit dem RTW zu ersparen. Danach bringen wir Sie sofort zu Ihrem Mann in die Klinik." Ich schlucke, : “Was bedeutet stabilisieren?” “Ach nix Problem, versprochen. Nur winzig kleine Babynadel in deine Arm isch mache und dann du bekommen etwas Wasser und dann wir fahren los. Das machen Blutdruck besser, so du nicht mehr fallen in Toms Arm.” OH MEIN GOTT!!! HILFE!!! ICH BIN EIN STAR, HOLT MICH HIER RAUS! Was mache ich denn jetzt? “Ma'am, wir haben die Anordnung von Mister Roberts bekommen, so zu handeln, falls Sie in diese Situation geraten. Dafür hat er Sascha extra eingestellt. Bitte sein Sie jetzt vernünftig und wehren sich nicht! Wir wollen Ihnen nur helfen.” Tom hält meinen Arm fest und Sascha schiebt meinen Ärmel hoch. Endlich kommt mein Körper wieder zu sich und ich verpasse Sascha einen festen Kinnhaken. Sofort läuft Blut aus seiner Nase. Die Männer schauen mich fassungslos an. “Es… es tut mir Leid, Sascha! Das wollte ich nicht! Wirklich nicht! Ich haben noch nie zuvor jemanden geschlagen.” Mir wird wieder schwindelig. “Das nix machen mir aus, kleines Mädchen. In Krieg, mein Bein wurde erschossen. Das ich überlebt habe. Dann Schlag von kleiner Mädchen mir nichts ausmachen! Keine Sorge! Wir müssen trotzdem helfen deine Körper. Nur kleine Pieks, versprochen. Aber bitte nochmal schlagen nix gut, also Tom halten lieber beide Hände fest.” Er schaut zu Tom und der schaut böse zu mir. Ich fange an zu weinen. Ich will überhaupt keine Nadeln, aber von jemand anderem als Tonie noch weniger. “Ma'am! Ich werde Sie nun festhalten.” “Bitte nicht. Lassen Sie mich doch einfach hier liegen und mich ausruhen, bitte!" “Nein! Das geht nicht.” Er hält nun gefühlt meinen ganzen Körper fest und ich kann mich nicht mehr bewegen. “Du festhalten kleine Mädchen?” “Ja! Leg los!” Sascha schiebt meinen Ärmel hoch, desinfiziert meinen Arm, schiebt die Nadel hinein und befestigt Sie. Ich kann nichts machen, außer zuzusehen. Und wieder einmal werde ich einfach nur degradiert und wie ein Kind behandelt, was ich aber vermutlich auch selbst zu verschulden habe. Nachdem eine halbe Infusion in mich reingelaufen ist, befördern die beiden mich ins Auto um mich zu Tonie ins Krankenhaus zu bringen.