Fieberzäpfchen
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Aufrufe: 1398 Created: 2021.04.18 Updated: 2021.04.18

Lotte ist krank

10 - Verschlechterung

Ein Husten lässt mich wieder aufschrecken. Ich muss wohl eingeschlafen sein. Verschlafen blinzele ich zu Charlotte, die neben mir im Bett liegt und stark hustet. “Ben, mir geht's gar nicht gut”, krächzt sie und wird von einem erneuten Hustenanfall geschüttelt. Besorgt nehme ich ihr das Handtuch von der Stirn, das schon ganz warm ist und nur noch vom Fieberschweiß trieft. Lottes Stirn glüht.

Ich blicke auf den Wecker, der auf Lottes Nachttisch steht. Verdammt, ich habe knapp 3 Stunden geschlafen!

“Lotte, Mäuschen, wir müssen Fieber messen”, flüstere ich. Die letzte Messung liegt jetzt schon fast 3½ Stunden zurück! Wie konnte ich nur so doof sein und einschlafen? “Es tut mir ganz schrecklich dolle leid”, flüstere ich Lotte zu, doch sie weint nur still vor sich hin.

Schnell stehe ich auf und creme das Fieberthermometer ein, das noch auf dem Nachttisch liegt. “Es geht ganz schnell”, beruhige ich sie, während ich die Decke zurückschlage und sie mit dem Rücken zu mir drehe. Sie hat die mittlerweile auch warmen Wadenwickel noch um die Unterschenkel, die entferne ich schnell. Dann ziehe ich vorsichtig Charlottes Unterhose runter. Bei meiner Berührung zuckt sie zusammen und schluchzt, doch ich achte darauf nicht und ziehe mit einer Hand behutsam ihre Pobacken auseinander. Es ist unglaublich, wie warm ihre Haut ist.

“Nicht erschrecken”, murmele ich, dann führe ich die Spitze des Fieberthermometers langsam in ihr Poloch ein. Als es schließlich tief genug in ihrem Popo steckt, drücke ich den Knopf und die Messung startet. “Alles ist gut, gleich ist es vorbei”, beruhige ich meine zitternde Maus, die nicht mal mehr genug Kraft hat, um sich gegen das Fiebermessen zu wehren.

Der Wert auf dem Display steigt immer weiter. Besorgt blicke ich zu ihrem Kopf. Es tut in meinem Herzen weh, sie so leiden zu sehen. Nach einer gefühlten Ewigkeit ist die Messung endlich beendet. Vorsichtig ziehe ich die Spitze des Thermometers wieder aus Lottes Po und lese das Ergebnis ab: 40,8°C. Das Fieber ist wieder gestiegen, es ist nun noch höher als heute morgen.

Was soll ich nur tun? Wieso wirken die Zäpfchen nicht mehr?

“Lotte, Süße, das Fieber ist weiter gestiegen”, erzähle ich ihr besorgt, doch sie scheint mich nur halb mitzubekommen. “Ich möchte nicht ins Krankenhaus”, röchelt sie und ich streichele ihr mitfühlend über die Stirn und flüstere: “Ich will doch auch nicht, dass du gegen deinen Willen in die Klinik musst, aber sieh doch, wie schlecht es dir geht, das Fieber steigt auch wieder.” Doch sie schüttelt nur erschöpft den Kopf und ich seufze. Gegen ihren Willen möchte ich sie ja auch nicht in die Klinik bringen, obwohl ihr Widerstand jetzt eher gering ausfallen dürfte.

“Pass auf”, schlage ich ihr vor, “Du kannst erstmal noch hier bleiben, ich kümmere mich um dich, wir messen regelmäßig Fieber und du bekommst deine Zäpfchen. Aber wenn das Fieber über 41° steigt oder bis heute Abend immernoch nicht wirklich gesunken ist oder wenn es dir sonst irgendwie dramatisch schlechter geht, dann bringen wir dich sofort in die Klinik, ohne Widerrede!”

Erschöpft nickt Charlotte. “Du bist mein tapferes Mädchen”, flüstere ich und drücke ihr einen Kuss auf die Wange. Dann setze ich sie auf und lehne sie wieder gegen meinen Oberkörper. Der Tee auf dem Nachttisch ist mittlerweile abgekühlt. Ich nehme die Tasse und gebe sie Lotte, doch sie scheint nicht genug Energie zu haben, um die Tasse aus eigener Kraft zu halten, deshalb führe ich ihr die Tasse vorsichtig an die Lippen und sie trinkt einen kleinen Schluck. “Schaffst du noch ein bisschen?”, frage ich und erhalte einen Seufzer als Antwort, gefolgt von einem schwachen Nicken. Also führe ich die Tasse erneut zu ihrem Mund und lasse Charlotte einen weiteren Schluck trinken.

“Ben”, murmelt sie leise, “Mir ist wieder schwindelig.” Besorgt stelle ich die Tasse weg und sehe sie an. Vom Nachttisch nehme ich mein Stethoskop und horche ihr Herz und ihre Lunge ab. Ihre Lunge hört sich wirklich nicht gesund an, ich habe Angst, dass sie eine Bronchitis oder Lungenentzündung entwickelt. “Lotte, wir sollten dich wirklich im Krankenhaus untersuchen lassen, ich habe Angst um dich”, flüstere ich besorgt, doch sie schüttelt weinend und ängstlich den Kopf.

Doch das scheint falsch gewesen zu sein, denn sie wird noch blasser und beginnt zu würgen. Gerade noch rechtzeitig halte ich ihren Kopf über den Eimer und sie erbricht sich. Während sie sich aushustet, klopfe ich ihr leicht auf den Rücken und halte ihre Haare hoch, damit sie die nicht schmutzig macht. Schwer atmend hängt sie jetzt über dem Eimer mit dem Erbrochenen. Mit einem Taschentuch wische ich ihr den Mund ab und lege sie dann behutsam wieder zurück ins Bett.

“Bist du sicher, dass wir nicht in die Klinik fahren sollen?”, frage ich besorgt, doch sie schüttelt schwach den Kopf, ehe sie die Augen schließt und erschöpft einschläft.