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Aufrufe: 1260 Created: 2021.02.23 Updated: 2021.02.23

Max und die Blinddarm-OP

Kapitel 4 - Spritze oder Zäpfchen?

Als seine Freundin verschwunden war, kehrte die Schwester noch einmal zurück. An das Fiebermessen im Po hatte sich Max fast schon gewöhnt. 38,1 Grad zeigte die rektale Messung, die bei ihm angesichts der Blinddarm-Entzündung nun dreimal täglich erfolgen sollte, wie es die Ärztin im Krankenblatt festgehallten hatte. Die Schwester erkundigte sich, ob er nach dem Einlauf auf der Toilette war, was Max bejahte.

Als die Schwester das Zimmer verlassen wollte, fragte er noch, ob er etwas zum Einschlafen bekommen könnte. Das habe ihm die Ärztin so gesagt. „Das haben wir nicht vergessen. Die Nachtschwester kommt später noch vorbei und schaut nach Ihnen.“

Er hatte gerade noch einmal mit seiner Freundin telefoniert, als eine andere Schwester sein Zimmer betrat. Es handelte sich um eine recht junge Frau, höchstens Mitte 20. Sie erklärte ihm, dass sie in der Nacht auf der Station Dienst haben werde und er sich jederzeit an sie wenden könne.

„Im Krankenblatt steht, dass Sie etwas zum Einschlafen bekommen sollen“, sagte sie. Max dachte daran, man würde ihm eine Tablette bringen, um so ins Land der Träume zu entschwinden, aber man hatte andere Pläne mit ihm. „Ich kann Ihnen eine Spritze in den Po geben oder Sie bekommen ein Zäpfchen, was Sie möchten“, erklärte sie dem überrumpelten jungen Mann, der auf diese Wahlmöglichkeit zwischen Pest und Cholera nicht vorbereitet war.

Eine Spritze wollte er auf keinen Fall haben. Als kleiner Junge, er war vielleicht acht oder neun, war er mal bei seinem Kinderarzt. Warum, weiß er nicht mehr. Aber damals musste er sich auf den Bauch legen und bekam eine fette Spritze im den Hintern gejagt, was ziemlich weh tat und höllisch brannte. Seitdem hat Max eine Spritzenphobie – und nun ein Problem.

Er drückte sich umständlich aus. „Ähm, ja, also eine Spritze möchte ich eigentlich nicht“, stammelte er ziemlich nervös. Den Wunsch offen aussprechen, dass er von der jungen Schwester lieber ein Zäpfchen in den Hintern geschoben bekommen möchte, fand er ziemlich peinlich.

„Gut, ich bin gleich zurück“, antwortete sie. Im Stationszimmer steuerte sie den Schrank mit den Medikamenten an und nahm eine blau-weiße Schachtel heraus. Diazepam 10 mg Zäpfchen. Sie trennte ein Zäpfchen ab, nahm Handschuhe und Gleitgel und kehrte zu Max zurück.

Der wusste natürlich, was ihm nun blühte. Schließlich hatte er nicht die besten Erinnerungen diesbezüglich. Max war 13, als er sich eine ordentliche Angina eingefangen hatte. Die Temperatur betrug unter dem Arm gemessen 39,5 Grad, weshalb ihm sein Kinderarzt damals Fieberzäpfchen verschrieb. Seine Mutter, natürlich keine Krankenschwester, war etwas unbeholfen, ihrem im Prinzip schon jugendlichen Sohn ein Zäpfchen zu verpassen.

Max musste sich damals auf den Bauch legen und sie versuchte, ihm krampfhaft das Ding in den Po zu schieben. Instinktiv presste Max vor lauter Angst seine Pobacken zusammen, was die ganze Sache nur noch schmerzhafter machte. Hinterher brannte es auch noch in seinem Po und er hatte das Gefühl, das Zäpfchen würde gleich wieder rausrutschen.

Als nun die Krankenschwester neben seinem Bett gerade dabei war, das Zäpfchen aus der Aluverpackung zu schälen, schob Max unaufgefordert seine Hose auf die Oberschenkel und drehte sich auf die Seite, um möglichst bequem zu liegen. Die Schwester versuchte, die Situation so entspannt wie möglich zu gestalten. „Ich gebe noch etwas Gleitgel auf das Zäpfchen, so ist das Einführen für Sie angenehmer und tut nicht weh“, sagt sie.

Ein paar Sekunden später spürte der junge Mann, wie die Hand der Schwester seine obere Pohälfte anhob. Er atmete instinktiv tief ein, als er etwas Kaltes an seinem Poloch spürte. Unter leicht drehenden Bewegungen drückte die Krankenschwester ganz vorsichtig das weiße Zäpfchen langsam in den Darm dieses sportlichen, jungen Mannes.

Als es dort verschwunden war, schob sie ihren Finger immer weiter hinterher. Als sie spürte, dass das Zäpfchen bis weit hinter den Schließmuskel gerutscht war, zog sie ihren Finger vorsichtig aus dem Hintern des Patienten heraus und streifte die Handschuhe ab. „Es ist immer wichtig, das Zäpfchen tief einzuführen“, sagte sie erklärend: „Und da sie ja vorhin auch ein Klistier bekommen haben und der Dam leer ist, wird es sicher schnell wirken. In 20 Minuten sind sie eingeschlafen“, sagte sie.

Tatsächlich merkte Max nach einer Viertelstunde, dass er müde wurde. Er musste noch daran denken, dass ihm heute im Po die Temperatur gemessen wurde und er einen Einlauf bekommen hat. All das fand er nicht unbedingt prickelnd, aber wiederum gar so nicht schlimm, wie befürchtet. Als ihm eben die Nachtschwester ganz einfühlsam ein Zäpfchen verabreichte und auch noch ihren Finger hinterherschob, empfand er das überaschenderweise sogar als ganz angenehm. Max war deshalb etwas verwirrt. Schließlich war er nicht bisexuell und schon gar nicht schwul.

Am Morgen der Operation ging dann alles ganz schnell. Er war noch im Halbschlaf, als eine Schwester ihm zum Fiebermessen das Thermometer in den Hintern schob. Dann wurde er vom Rippenbogen bis zum Schambereich rasiert. Er musste sich völlig entkleiden und ein OP-Hemd anziehen.

Bevor der junge Mann in den OP geschoben wurde, bekam er zur Beruhigung noch eine Spritze in den Po. Es ging alles so schnell, er konnte gar nicht aufgeregt sein. Max musste sich auf die Seite drehen, die Schwester desinfizierte mit einem Alkoholtuch die Einstichstelle und warnte ihn vor: „Es wird kurz pieken“ und schob hinterher: „Und es wird jetzt ein wenig drücken.“ Tatsächlich spürte der junge Mann einen Stich und es tat ein wenig weh. Mehr aber auch nicht. Seine traumatischen Erlebnisse aus der Kindheit wiederholten sich nicht.