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Aufrufe: 1641 Created: 2021.01.13 Updated: 2021.02.20

Martina auf Skiwoche

Teil 3: Die tapfere Inge

Auch am nächsten Tag gab‘s gleich in der Früh nach dem Aufwachen wieder eine gemeinsame Sitzung auf der Bettschüssel und danach die Aussicht auf Inges Popo mit dem Fieberthermometer drinnen. Auch die Spritze mit dem Schmerzmittel wurde schon zur Routine.

Nach dem Frühstück kamen die Ärzte zur Visite und ich erfuhr, dass ich vorerst mal 14 Tage bleiben müsse. Dann würde der Bruch im Röntgen kontrolliert und wenn alles passt, bekomme ich einen Gehgips und darf nach Hause fahren. Die Oberschwester erzählte auch, dass meine Eltern und meine Skikameraden angerufen hätten und sie Ihnen gesagt hätte, dass es mir gut gehe ich das locker durchstehen würde. Ich war mir da nicht so sicher – 14 Tage??? Das klang ja wie ein Todesurteil.

Inge neben mir hatte es offenbar noch schlimmer erwischt, bei ihr wurde von mindestens 3 Wochen gesprochen.

Nachdem der Ärzterundgang beendet war, verteilte Rosemarie erneut die Bettschüssel. Ich wunderte mich zunächst, warum ich schon wieder die Schüssel bekam. Dann merkte aber am auftretenden Geruch, was der Sinn dieser zweiten Sitzung war. Mann, das war ja noch peinlicher – man musste auch sein großes Geschäft im Bett machen – logisch! Bei mir rührte sich da gar nichts – wie sollte man im Liegen sein Geschäft machen, wenn schon in der normalen Haltung nicht zu machen war. Bedingt durch das Plumpsklo am Bergbauernhof war ich schon 5 Tage überfällig. Vermutlich sollte ich das der Schwester sagen, auch wenn mir das viel Überwindung kosten würde.

Inge ginge es offenbar auch nicht anders, sie fragte selbstsicher die „dienstälteren“ Frauen an der Fensterseite „Was machen die denn hier, wenn man nicht kann? Wie lange wird denn da gewartet?“ Monika erklärte Ihr – mit einem etwas gehässigen Unterton - dass man nach 3 Tagen ohne Stuhlgang einen Einlauf bekommt. Somit könne sie davon ausgehen, dass sie heute fällig sei. Inge nahm das total locker und sagte nur „Das passt gut, ich hatte schon befürchtet, ich muss Abführmittel nehmen. Ich habe einmal mit 13 oder 14 Jahren solche Tabletten genommen und fürchterliche Bauchkrämpfe bekommen. Meine Mutter hat mir danach bei starker Verstopfung immer einen Einlauf gemacht – das hat gut gepasst. Ein paar Minuten das Hinterteil zusammenzwicken und dann eine Riesen Erleichterung – volá – null Probleme.

Nachdem Monikas mit Ihrem Statement nicht erfolgreich war, musste sie natürlich nachlegen. „Kannst nur hoffen, dass heute Schwester Edda nicht Dienst hat. Die ist von der alten Sorte und macht alles streng nach Vorschrift. Letzte Woche hatte eine Frau das Vergnügen von Edda behandelt zu werden. Die Frau hat nachher erzählt, dass sie dabei vor Schmerzen geschrien hätte. Diese Edda sei die Brutalität in Person und eine totale Sadistin, die richtig Spaß hat Menschen zu quälen. Sie hat ihr dreimal eine Riesenmenge Wasser eingefüllt, und dann musste der Einlauf noch endlos drinnen bleiben, bis Ihr die gemeine Hexe endlich die Schüssel gegeben hat. Die Frau hat dann gemeint, sie würde sich das nächste Mal lieber das Bein brechen lassen als nochmals einen Einlauf von Edda zu bekommen“

Jetzt reichte es auch Raphaela: „Hör auf mit der blöden Geschichte – wer weiß ob die überhaupt stimmt. Du hast mich letzte Woche schon damit verrückt gemacht. Ich war total verkrampft, als mir die Silvia den Einlauf gemacht hat. Wenn ich nicht so wahnsinnig Angst gehabt hätte, wäre es vermutlich so abgelaufen, wie die Inge geschildert hat. So war ich total verkrampft, das Ganze ist aus dem Ruder gelaufen und mir war das dann gegenüber der Silvia wirklich peinlich. Das muss ja nicht nochmal sein, oder?

Monika entgegnete Ihr, dass sie ja in die Unterstadt zum Kloster gehen und nach Schwester Bernadette fragen könne, die wird die Geschichte bestätigen. Und sie könne ja auch nichts dafür, wenn sie gleich die Nerven wegwirft.

Inge meine nur trocken, dass man Edda schon gesehen hätte, wenn diese Dienst gehabt hätte. Nach dem Einsammeln der Schüsseln trug die diensthabende Schwester Silvia die Ergebnisse in die Patientenblätter am Fußende des Bettes ein. Bei Inge erkannte sie gleich, dass hier Handlungsbedarf besteht. Sie fragte Inge „Nach diesen Aufzeichnungen bist du jetzt den vierten Tag da und hattest noch keinen Stuhlgang – stimmt das?“. Nachdem Inge das bestätigt hatte, sagte Silvia „Viele Liegepatienten haben da große Probleme und die Schmerzmittel machen das auch nicht leichter. Wir müssen daher spätestens nach 3 Tagen einen Stuhlgang herbeiführen. Du wirst das nicht gerne hören, aber ich muss dir einen Einlauf machen“. Inge nahm’s erwartungsgemäß locker und sagte nur „Überhaupt kein Problem – die Damen neben mir haben mich schon vorgewarnt. Ich habe auch schon Erfahrung damit und weiß, was mich erwartet.“ Silvia war erkennbar erleichtert, offensichtlich wurde diese Ankündigung nicht immer so locker aufgenommen. Sie schaute aber auch zu Monika und sagte mit einem strengen Ton: „Haben wir wieder mal die andere Patientinnen mit Horrorgeschichten beglückt, oder? Die Raphaela hast du letzte Woche völlig unnötig in Angst und Panik versetzt. Ich habe schon letzte Woche gesagt, dass du damit aufhören sollst. Wenn das nochmals vorkommt, fällt uns sicher ein Grund ein, dir einen Katheter zu setzen und dabei nehmen wir dann sicher den dicksten, den wir vorrätig haben“.

Nachdem Silvia das Zimmer verlassen hatte, herrschte betretenes Schweigen. Mir wurde jetzt bewusst, dass ich das alles aus unmittelbarer Nähe beobachten werde können und war schon recht neugierig darauf, wie das ablaufen würde. Für mich hatte sich niemand interessiert – offenbar weil ich erst den ersten Tag da war. Meinen Plan, selbst aktiv meine Beschwerden zu melden, hatte ich vorerst mal vertagt.

Kurz darauf kam die Schwester mit einem Behälter und einem Schlauch dran, sehr ähnlich dem Gerät, das meine Mutter letztes Jahr gehabt hatte. Der Behälter wurde an einem Haken an der Wand aufgehängt und Inge wurde zur Seite gedreht. Ich versuchte unauffällig das Geschehen zu beobachten, was Silvia allerdings bemerkte. Sie sagte zu mir. „Schau am besten gleich zu, was da passiert. Bei den vielen Schmerzmitteln, die du bekommen hast, wirst du um einen Einlauf ohnedies nicht herumkommen. Dann müssen wir Dir wenigsten nicht wieder alles erklären und du weist dann auch schon, dass so ein Einlauf keine große Sache ist, vor der man sich fürchten muss“.

Mir war das peinlich und ich merkte, wie ich einen roten Kopf bekam. Allerdings nahm ich die Aufforderung ernst und beobachtet die weiteren Geschehnisse rund um Inges Hinterteil.

Silvia hatte sich einen Gummihandschuh übergezogen und hatte jetzt eine Tube mit einer Creme in der Hand, mit der zunächst das Endstück vom Schlauch und dann Inges Poloch bestrich. Danach steckte sie den Finger tief hinein und machte mehrere Drehbewegungen. Mir stockte fast der Atem, als ich das sah und hörte die Schwester „So, das sollte jetzt reichen damit das Einführen nicht schmerzhaft ist. Bitte melde dich gleich, wenn‘s weh tut – dann nehmen wir noch mehr Gleitmittel“ Das war aber nicht notwendig, die Schwester konnten die Spitze vom Schlauch problemlos in Inges Po stecken, ohne dass diese irgend eine Reaktion zeigte. „Alles bereit – es kann losgehen“ sagte Silvia und öffnete das Ventil. Jetzt war ich gespannt auf Inges Reaktion. Diese atmete aber ganz regelmäßig – erst nach einer gewissen Zeit, begann sie unruhig zu werden. Die Schwester schloss das Ventil und fragte nach einigen Sekunden „Geht’s wieder?“ Nachdem Inge zugestimmt hatte, wurde das Ventil wieder geöffnet. Jetzt lag Inge wieder völlig ruhig bis sich nach einiger Zeit ein gurgelndes Geräusch die Leerung des Behälters anzeigte. Die Schwester schloss das Ventil und entfernte den Schlauch aus Inges Po, schob ihr die Schüssel unter und drehte sie auf der Schüssel. Sie sagte dann noch zu Inge „Versuch das Wasser so lange wie möglich zu halten, damit es gut wirkt. Erst wenn‘s richtig unangenehm wird, lass es laufen.“

Nachdem sie draußen war, lächelte Inge zu mit herüber und sagte „Siehst, ist überhaupt keine schlimme Sache. Das Halten ist eher der unangenehmere Teil der Aktion. Nach einigen Minuten merkte ich, dass Inge etwas kämpfte. Ich fragte sorgenvoll „Ist es schlimm?“. Inge sagte etwas verkrampft „Ja, aber ich bin froh, wenn das ordentlich wirkt. Ich will halt nicht zu früh loslassen, sonst brauche ich womöglich einen zweiten und das will ich mir ehrlich gesagt ersparen. So lustig ist das nun auch wieder nicht“. Kurz darauf hörte ich es ordentlich plätschern und furzen und man konnte schnell am Geruch erkennen, dass die Sache erfolgreich war. Nach einiger Zeit läutet sie nach der Hilfsschwester, die Ihr half das Hinterteil zu säubern.

Sobald alles sauber und trocken war meinte Inge „Jetzt fühl ich mich richtig erleichtert – das hat echt gut getan. Wirst sehen, das ist überhaupt nicht schlimm, das kann man gut aushalten“. Mich hatte die Beobachtung das Geschehen auch etwas erleichtert – das hat wirklich nicht schlimm gewirkt. Ich erinnerte mich an meine Erfahrung mit dem Abführmittel und den stundenlangen Krämpfen – dagegen wirkte das doch recht harmlos.

Der Rest des Tages war die übliche Krankenhausroutine – auch heute kam kein Besuch vorbei was für mich sehr frustrierend war. Raphaela und Monika hatte hingegen fast 2 Stunden Besuch, sie schnatterten in ihrem schwer verständlichen Dialekt dahin, was bei mir zu Kopfweh führte.

Für den nächsten Tag nahm ich mir fest vor, gleich in der Früh die Schwester über meine Verstopfung zu informieren.

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clyso Vor 3 Jahre  
clyso Vor 3 Jahre