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Aufrufe: 1593 Created: 2020.10.28 Updated: 2020.12.30

Jenny und John

Teil 2

Wir warteten ein paar Minuten und dann kam die Straßenbahn. Herr Stein redete in dieser Zeit kein Wort mit mir, ließ mich aber auch nicht aus den Augen. Sein Blick ruhte wirklich dauerhaft auf mir, was ehrlich gesagt unglaublich unangenehm war. Wir stiegen ein und er setzte sich neben mir hin. "Wie alt sind sie Fräulein Wagner?" "19 und sie?" "45!" Und wieder diese seltsame Stille. Als wir nach 5 Stationen endlich aussteigen konnten, wurde mir schwindelig und ich musste mich festhalten. Herr Stein hielt mich fest, sodass ich nicht hinfallen konnte. Zum Glück! "Also wirklich junge Dame! Was haben Sie sich nur dabei gedacht so zur Uni zu fahren. Nicht zu fassen, sich selbst so in Gefahr zu bringen." Er schüttelt mit dem Kopf. "Haben Sie dazu nichts zu sagen?" Ich lief rot an und die ganze Situation war mir unglaublich peinlich, also flüsterte ich nur leise: "Tut mir Leid..." "Wie war das?" "Es tut mir Leid Herr Stein!" "Naja, zumindest schon mal besser." "Sie müssen mich wirklich nicht begleiten, ich schaff das schon." "Na das habe ich gerade gesehen. Sie kommen mit zu mir!" "Was? Das ist doch nicht ihr.." "Das heißt >Wie bitte< . Haben ihre Eltern ihnen denn keine Manieren beigebracht? Sie kommen mit und damit basta." Ich verdrehe die Augen und komme mit. Ich habe einfach nicht genügend Kraft, um mich wirklich zu wehren, aber mulmig ist mir trotzdem. Einfach so mit einem fremden Mann nach Hause gehen und niemand weiß, wo ich bin und so weiter ist eigentlich nicht so mein Ding... Naja, irgendwie habe ich gerade keine andere Wahl und er ist schließlich ein Professor an meiner Uni, also wird es wohl nicht so schlimm sein. Direkt gegenüber von der S-Bahnstation ist seine Wohnung. Es fällt mir schwer die paar Meter zu gehen und ich habe das Gefühl gleich umzukippen, aber ich halte durch. "So da wären wir." Er schließt die Tür auf und er stützt mich, als wir in den ersten Stock hochlaufen müssen. Dort angekommen schließt er auch diese Tür auf und vor mir erstreckt sich eine wunderschöne Wohnung. Genau die richtige Mischung aus alt und modern. Das allerschönste ist aber das riesige bunte Fenster, das man schon vom Flur aus sieht. "Wow" Er grinst. "Hübsch, nicht wahr?" Ich nicke. "Na komm mit kleines Mädchen, mein Sofa ist sicherlich der bessere Ort für dich." Ich werde rot und laufe hinter ihm her. Ich setzte mich hin, als er mir mit der Hand bedeutet, dass ich mich setzen soll. "Oh, oh, oh.... Alles muss man selbst machen." Er nimmt meine Füße in die Hand und legt sie aufs Sofa. Danach deckt er mich mit einer riesigen, kuschelweichen Decke zu und dann verschwindet er. "Ich komme gleich wieder, ich werde dir nur einen Tee zubereiten." Ich nicke nur, kann die Augen aber fast nicht aufhalten, weil mein Kopf einfach so unfassbar weh tut. Nach kurzer Zeit kann ich den Kampf gegen meine Müdigkeit nicht mehr überwinden und schlafe ein. Irgendwann werde ich wieder wach und habe unfassbar dollen Durst. Als ich die Augen wieder öffne, erschrecke ich mich total, weil Herr Stein direkt neben mir sitzt. Er schaut ziemlich konzentriert in seinen Laptop, bis er bemerkt, dass ich wach bin. "Ui, das kleine Mädchen ist ja wieder wach. Wenn du nicht bald von alleine wach geworden wärst, dann hätte ich dich geweckt. Du musst etwas trinken und untersucht werden. Du glühst, wie verrückt und darum werde ich mich kümmern müssen." Auf keinen Fall will ich, dass er sich darum kümmert. Ich muss ja zugeben, dass ich schon ein bisschen froh bin, dass ich nicht alleine nach Hause gehen musste, aber behandeln lassen werde ich mich trotzdem nicht. Auch wenn ich selbst Ärztin werden möchte, werde ich mich wohl niemals überwinden können, selber zum Arzt zu gehen. Und seit wann sind wir eigentlich beim >Du< angekommen? Und wieso nennt er mich kleines Mädchen? "Vergiss es! Ich gehe jetzt wieder nach Hause. Vielen Dank für ihre Bemühungen Herr Stein." Er zieht die Augenbrauen hoch. "Was denkst du, wie weit du kommst, bevor ich dich wieder einfange? Du kannst mir glauben, dass du schon kaum eine Chance hättest, wenn du gesund wärst. Im Klartext bedeutet das, dass du nirgendwo hingehst. Du bleibst schön dort liegen, wirst wieder gesund und ich werde dir dabei helfen." "Aber.." "Spar dir deine Energie! Es gibt kein Aber. Du kannst mich übrigens John nennen." Ich schaue ihn einfach nur an. "Was möchtest du trinken?" Ich schweige. "Okay, dann suche ich dir etwas aus, deine Entscheidung!", sagte er und verschwand wieder in der Küche. Als ich ihn rumkramen höre, nutze ich die Gunst der Stunde und versuche zu flüchten, wobei mir ganz schön schwindelig ist. Kurz bevor ich die Haustür erreiche, spüre ich ein prickeln im Nacken. "Na Fräulein, da versucht wohl jemand renitent zu sein, was?" Ich werde knallrot im Gesicht. "Ähm, also eigentlich suche ich nur die Toilette." "Soso, und dafür zieht man seine Straßenschuhe an. Wenn du wirklich zur Toilette musst, dann wirst du die direkt wieder ausziehen und ich werde dir den Weg zeigen." Oh man, ist das peinlich. Wenn ich so darüber nachdenke, muss ich wirklich mal. "Na komm." Er zieht mir meine Schuhe wieder aus und bringt mich zum Badezimmer. Mir wird wieder schrecklich schwindelig und ich falle fast hin. Er packt mich, zieht mir die Hose runter und setzt mich aufs Klo. Lieber Gott im Himmel, kannst du mich bitte aus dieser Situation herausholen und diese ganzen Peinlichkeiten enden lassen? Er bleibt ganz demonstrativ vor mir stehen. "Na? Was ist? Musst du doch nicht?" "Doch, aber ich kann nicht, wenn sie, ähm du vor mir stehst und mir zuguckst." Er grinst ein bisschen und dreht sich um. "Soo, jetzt schaue ich nicht mehr zu." "Kannst du nicht einfach rausgehen?" "Damit du mir von der Toilette kippst? Vergiss es! Jetzt sei ein braves Mädchen und mach einfach." In was bin ich hier nur reingeraten? Er bleibt wirklich stur stehen und ich muss so dringend, dass ich es irgendwann nicht mehr aushalten kann und einfach pisel. Als er das Geräusch hört, dreht er sich um und grinst. "Braves Mädchen." Er streichelt meinen Kopf, was unglaublich schön ist, weil er so schön kalte Hände hat. Als ich meine Hose wieder hochziehen möchte, schiebt er sie wieder runter und sagt: "Die brauchst du noch nicht wieder anzuziehen. Ich möchte deine Temperatur wissen und dir eventuell ein Zäpfchen geben, wenn du wieder auf dem Sofa liegst." Was hat der gesagt? Er will was? Er fängt laut an zu lachen. "DU müsstest mal dein Gesicht sehen!" Ich starre ihn an, weil ich das überhaupt nicht witzig finde. Er zieht mir den Rest meiner Hose auch noch herunter, obwohl ich mit aller Kraft versuche sie festzuhalten, legt seine Hand auf meinen Rücken und schiebt mich in Richtung Wohnzimmer. "Ich will das nicht." "Das weiß ich, aber du hast sehr hohes Fieber und bei kleinen Mädchen misst man nunmal im Popo Fieber und kleine Mädchen wie du, bekommen auch noch Zäpfchen. Und weil du wirklich noch ein sehr kleines, hübsches Mädchen bist, musst du da durch. Aber keine Angst, solange du brav bist und still hälst, wird es nicht lange dauern und auch nicht weh tun." Oh mein Gott, das meint der doch nicht Ernst! Ich glaube, ich habe gerade einen sehr schlechten Traum...

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glove47 Vor 3 Jahre  
Elfi Vor 3 Jahre  
LORNA Vor 3 Jahre