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Aufrufe: 2196 Created: 2020.10.26 Updated: 2020.10.26

Jenny und John

Teil 1

Puuuhhh... Der erste Tag an der neuen Uni wäre geschafft. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie anstrengend dieser Tag war. Im letzten Semester habe ich in meiner Heimatstadt studiert, was an sich auch ganz gut war, aber ich wollte einfach gerne die Chane nutzen und nochmal ein Stückchen weiter von zuhause weg. Nun bin ich hier, in dieser riesigen Stadt angekommen, die gerade mal 600km von zuhause weg ist, angekommen. Nachdem meine Eltern mich hier her gebracht haben und mir beim einrichten meiner kleinen Wohnung geholfen haben, welche ich nur durch einen Zufall bekommen habe, sie gehört nämlich meiner alten Tante Emma und ihre Mieter sind gerade ausgezogen. Die Wohnung ist quasi ein echter Lottogewinn: Ich zahle kaum Miete, muss mir mit niemandem das Bad teilen und auch sonst brauche ich auf niemanden Rücksicht zu nehmen. Meine Tante wohnt übrigens auch gar nicht weit weg, so dass ich nicht ganz allein bin, in dieser großen, für mich neuen Stadt. Momentan ist sie allerdings für zwei Wochen mit ihrer Seniorengruppe im Urlaub und hat hoffentlich eine Menge Spaß. Nun muss ich also die erste Nacht alleine auch hinter mich bringen, was absolut kein Problem ist, weil ich irre dolle Kopfschmerzen habe und tot müde bin.

Am nächsten Tag habe ich immer noch Kopfschmerzen und mir ist irgendwie schlecht, allerdings will ich nicht direkt am Anfang im Unterricht fehlen, weshalb ich trotzdem zur Uni gehe. Die ersten beiden Stunden ziehen sich wie Kaugummi, die nächsten beiden gehen wohl. Als ich Nachmittags kaum noch zuhören kann, weil ich das Gefühl habe, dass mein Kopf zerspringt, spricht der Gastdozent mich an, ein Mittvierziger, ziemlich gut aussehend, aber auch jemand, mit dem ich mich nicht unbedingt anlegen möchte. Er zeigt mit dem Finger in meine Richtung: "Sie junges Fräulein, wie heißen Sie?" Erschrocken blicke ich auf. "Na kommen Sie schon! Ihr Name, wenn es recht wäre." Ich räuspere mich und krächze "Jennifer Wagner." "Fräulein Wagner, finden Sie meinen Unterricht so langweilig, oder warum hängen Sie wie ein Schluck Wasser in der Kurve in meinem Unterricht?" Ich werde knallrot. Der ganze Saal ist gefüllt mit Studenten, die nun alle in meine Richtung schauen. " Das war nicht meine Absicht Herr Stein. Ich glaube ich habe mir einfach einen Infekt eingefangen und wollte trotzdem gerne am Unterricht teilnehmen um nichts zu verpassen." "Naja, wenn das so ist, lassen wir das heute mal durchgehen. Sollten Sie jemals wieder eine Vorlesung von mir besuchen, bleiben Sie bitte das nächste Mal zuhause, wenn Sie krank sind." Ich nicke und er macht weiter mit seiner Vorlesung. Als ich am Ende dieser zwei Stunden endlich nach Hause fahren kann, bin ich heilfroh. Ich laufe direkt zur Ubahn, wobei mir schon ziemlich schwindelig ist. Als ich mich setze und warte, steht er mit mal neben mir. "Fräulein Wagner, kann ich Ihnen vielleicht behilflich sein? Wie sie wissen, bin ich vom Beruf her Arzt und falls Sie Hilfe benötigen, lässt sich das sicherlich einrichten." Er schaut mich mit seinen wunderschönen grauen Augen von oben herab an. "Öhm... Also das ist wirklich nicht nötig Herr Stein. Ich lege mich einfach gleich ins Bett und schlafe eine Runde und dann wird das schon wieder." "Was haben Sie denn für Symptome?" "Ach nichts weltbewegendes! Nur ein bisschen Kopfschmerzen und Schüttelfrost und ein wenig Halsschmerzen." "Und vermutlich hohes Fieber, so wie sie aussehen! Sind sie allein in der Stadt?" "Im Moment ja, aber das ist wirklich kein Problem!" "Ach papperlapapp! So wie sie aussehen, werden Sie es nicht mal mehr alleine bis nach Hause schaffen. Wo wohnen Sie?" "In der Karl-Gustav-Allee." "Ach perfekt, das ist bei mir um die Ecke. Ich werde sie nach Haus begleiten und mich um sie kümmern." Oh verdammt, ist das unangenehm, auch wenn er wirklich gut aussieht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich eine Wahl habe, aber was soll ich denn nun tun...

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JSaSa7571 Vor 3 Jahre  
glove47 Vor 4 Jahre  
Jenny94 Vor 4 Jahre