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Aufrufe: 928 Created: 2020.09.22 Updated: 2020.09.22

Sarah und Tonie - Eine besondere Begegnung!

Teil 16

Tonie weckt mich, weil er möchte, dass ich etwas trinke. Ich nehme dankend den Tee an, bis ich ihn im Mund habe. Pfui! Was ist das denn? Ich spucke ihn so in die Tasse zurück. Angeekelt gucke ich Tonie an. Er lacht und sagt nur "Fencheltee- War einen Versuch wert.", dann gibt er mir eine neue Tasse mit Leitungswasser. Ich nippe an der Tasse und weiß sofort wieder, warum ich sonst nie Wasser trinke. Furchtbar das Zeug. "Du wirst dich daran gewöhnen." "Vergiss es!" "Wollen wir wetten?" "Wollen wir wetten, dass ich dann ausziehe?" "Kannst es gerne nochmal versuchen. Weit kommst du definitiv nicht, bevor ich dich finde." "Möchtest du, dass ich deine Freundin bin, jemand der dich aufrichtig liebt oder möchtest du eine Gefangene, mit der du machen kannst, was du willst?" "Weißt du, was ich wirklich möchte? Eine Frau, die versteht, dass ich sie nur schützen möchte, weil sie selbst das manchmal nicht kann. Weißt du eigentlich wie viel Scheiße ich bei der Arbeit schon gesehen habe? Ich möchte, dass wir gemeinsam alt werden. Aber du nimmst fast nichts an, von dem was ich dir geben kann und will. Ich versuche ständig auf dich zu zu gehen. Egal, ob es um die rote Wand mit weißen Punkten im Wohnzimmer geht oder deinen Starrsinn mit der U-Bahn zur Arbeit zu fahren, obwohl ich nicht mal die Portokasse öffnen müsste um dir ein Auto deiner Wahl zu kaufen. Ich gebe mir echt Mühe, aber du kommst gar nicht auf mich zu. Du verstehst einfach nicht, dass ich nur das Beste für dich möchte, aber du wehrst dich mit Händen und Füßen. Ich weiß, dass deine Ängste nicht gespielt sind und von mir aus, wehr dich! Aber schieb nicht andauernd mir den Buhmann in die Schuhe. Ich bin nicht böse zu dir! Und wenn du mal wirklich darüber nachdenkst, weißt du, dass ich recht habe." Ich schaue ihm in die Augen und irgendwann zu Boden. "Du hast recht! Es tut mir Leid! Ich kann irgendwie einfach nicht anders. Du machst mir so viel Angst mit dem ganzen Kram und dann zwingst du mich zu Sachen, die ich kaum aushalten kann. Es tut weh, es ist erniedrigend und ich mag es einfach nicht und dann bin ich so sauer auf dich geworden, dass ich dir eins auswischen wollte." "Ich weiß, Sarah! Manchmal wünsche ich mir, dass ich kein Arzt wäre. Einfach nur, damit mir die ganzen Kleinigkeiten nicht auffallen würde, ich mir nicht dauernd Sorgen machen müsste und all diese Sachen. Aber es ist nun Mal so und ich werde mich auch weiterhin um dich kümmern. Du musst es nur zu lassen." "Ich weiß." "Jetzt trink bitte etwas. Du bist schon am austrocknen. Wenn du nicht anfängst zu trinken, muss ich dir eine Infusion anhängen. Deswegen habe ich dich auch geweckt. Hat dir das Zäpfchen wenigstens geholfen? Ist dir noch übel?" Ich nicke. "Ein bisschen." "Dann warten wir noch ein bisschen und falls es nicht besser wird, gebe ich dir noch ein Zäpfchen." Ich nicke widerwillig. "Braves Mädchen!" Er tätschelt mir den Kopf und gibt mir dann die Tasse Wasser in die Hand. "Ich kann das wirklich nicht trinken. Mir wird ja so schon immer schlecht davon." Er stöhnt, steht auf und geht in die Küche. Ich höre ihn rumkramen, bis er wieder kommt mit einem neuen Becher. Er hat irgendwas mit Orangen zusammengemixt, was echt verdammt lecker schmeckt. Ich trinke ein paar Schlucke, bis mir wieder schlecht wird und alles raus kommt. Er holt eine Kotztüte und seine Arzttasche. "Gib mir mal deinen Arm, das hat ja keinen Zweck so. Wir schauen mal, ob der Zugang von gestern noch seinen Zweck erfüllt. Versprochen, es tut nichts weh!" Ich überwinde mich und halte ihm meinen Arm hin, ohne zu meckern. Er zieht meinen Ärmel hoch, aber das Ding ist irgendwie aus meinem Arm rausgerutscht. "Mist! Du bist wohl irgendwie hängen geblieben. Meinst du, dass du es schaffst, dass ich dir eine neue lege?" Er schaut mich erwartungsvoll an und auch wenn ich eigentlich nicht will, nicke ich. "Braves Mädchen!" Mir kommen die Tränen, aber ich halte ihm den anderen Arm hin, während er Sachen aus seiner Tasche holt. "Leg dich hin Sarah. Es wird alles gut!" Er nimmt meinen Arm und schnürt ihn wieder mit dem Stauschlauch ab. Dann tastet er ein bisschen herum und sprüht meinen Arm ein. Als ich die Nadel sehe, will ich kurz wegziehen, aber er hält mich fest. Als er zusticht, kann ich mich nicht mehr zurück halten und fange laut an zu schluchzen. Dieses Mal tut es mehr weh. "Tut mir Leid mein Mädchen! Die Viggo liegt noch nicht ganz richtig, aber es ist gleich vorbei...." Ich kann es kaum noch aushalten und fange an mich zu wehren. "Psccchhht... Alles ist gut. Sie liegt endlich. Ich bin schon fertig und muss nur noch festkleben. Tut mir Leid, dass es so weh tat. Du bist ein wirklich tapferes Mädchen!" Ich versuche mich zu beruhigen und sehe dabei zu, wie er wieder ein Röhrchen Blut, nach dem anderen aus meinem Arm zieht. "Ich dachte, wenn wir schonmal dabei sind, können wir auch eben nachschauen, wie die Werte heute sind. So erspare ich dir vielleicht noch einen Pieks." Ich sage nichts, nicke aber zaghaft. Als nächstes befestigt er einen Schlauch an dem Ding an meinem Arm. "Ich bringe das zu den Jungs, damit sie das Blut eben zum Labor bringen und dann werden wir ein bisschen gemeinsam im Bett liegen. Ich muss noch ein bisschen arbeiten, aber das geht auch vom Bett aus. Was möchtest du tun? Ein bisschen Fernseher schauen oder sowas?" "Nein, eigentlich nur kuscheln und mal ein bisschen im Smartphone rumhängen." "Das machst du doch sonst nie. Hast du was besonderes vor?" "Naja... Ich weiß, dass es eigentlich noch viel zu früh ist, aber ich wollte mal nach Babysachen schauen." Er grinst, streichelt und küsst meinen Bauch und sagt dann an meinen Bauch gerichtet: "Eure Mami macht das genau richtig." Dann küsst er meinen Bauch nochmal und verschwindet aus dem Zimmer.