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Aufrufe: 1094 Created: 2020.04.28 Updated: 2020.04.28

Dr. Sophie Marchand und die Familie Vincent

Sophie und Yacine, Teil 4

Sophie:

Als ich die Praxis verlasse, ist es bereits acht Uhr abends. Ich habe noch Lust, etwas frische Luft zu schnappen und gehe die halbe Stunde zu Fuss nach Hause.

Als ich dort ankomme, nehme ich mir ein Joghurt aus dem Kühlschrank, setze mich an den Küchentisch und checke meine Nachrichten.

Yacine hat sich bereits gemeldet, und etwas besorgt öffne ich seine Nachricht:

Y: “Liebe Frau Marchand, ich möchte Ihnen noch einmal herzlich danken für die Zeit, die Sie sich heute für mich genommen haben, das hat mir wirklich viel bedeutet.”

S: “Lieber Yacine, auch mich hat die Begegnung mit Ihnen berührt. Ich habe mich sehr gefreut Sie wieder zu sehen. Und vor allem habe ich mich gefreut, dass es Ihnen gut geht (also, bis auf Ihren Po ;-).”

Y:“Ach, meinem Hintern wird es auch bald wieder besser gehen, machen Sie sich da keine Sorgen. Und, wenn nicht, komme ich nochmals vorbei, ich freue mich schon darauf ;-).”

S: “Machen Sie das, jederzeit. Und schlafen Sie gut”

Y: “Danke, mache ich... es würde mich nicht wundern, wenn Sie heute nacht durch meine Träume spazieren :-) Ich wünsche Ihnen auch eine gute Nacht.”

Die Zeit vergeht wieder mal wie im Flug, und es sind bereits drei Wochen vergangen, seit Yacine bei mir als Patient in der Praxis war.

Er hat in der Zwischenzeit zweimal eine Nachricht gesendet und sich Rat geholt, wie er die Tinktur am besten anwendet und welche Wirkung er erwarten kann. Ausserdem habe ich ihm sagen können, dass die Biopsie nichts Aussergewöhnliches gezeigt hat und die Warzen harmlos sind.

Ich bin grad am Updaten von Krankengeschichten, als mein Handy klingelt. Ich schaue auf das Display und stelle erfreut fest, dass Yacine mich erreichen möchte. “Yacine, schön, von Ihnen zu hören”, melde ich mich.

“Ähm, ja, schön, dass ich Sie gleich erreiche, Frau Marchand.” “Was gibt es denn?” möchte ich wissen. “Ja, ich rufe Sie an, weil… ähm… wissen Sie, meine Warzen sind mit der Tinktur nicht vollständig verschwunden, also, nur die kleineren, aber die grösseren eben nicht.”

“Und nun möchten Sie die andern gern operativ entfernen lassen”, vermute ich. “Ja, das habe eigentlich vor, oder was denken Sie?” “Ja, ich nehme an, Sie haben die Tinktur die letzten Wochen täglich angewendet, und trotzdem sind nicht alle Warzen verschwunden?” mutmasse ich. “Ja, genau, da haben Sie recht, und ich habe langsam keine Lust mehr auf dieses tägliche Prozedere. Aber die Warzen stören doch, vor allem bei körperlicher Anstrengung, deshalb möchte ich sie nun endgültig entfernen lassen.” “Ja, das kann ich gut verstehen, eine andere Möglichkeit gibt es leider nicht, um das Problem endgültig zu lösen”, pflichte ich ihm bei.

“Haben Sie in den nächsten Tagen vielleicht mal einen Termin für mich?” will er wissen, “ich habe nämlich ein paar Tage frei und könnte es mir gut einrichten anzureisen.” Ich öffne den Kalender und schlage ihm vor: “Es hat sich für morgen abend jemand wieder abgemeldet, wenn Sie es so kurzfristig einrichten können, hätte ich morgen um fünf einen freien Termin.” Erfreut nimmt er den Termin an und wir verabschieden uns.

Yacine:

Ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell einen Termin bekomme, aber ich bin natürlich froh. Ich schaue dem morgigen Tag mit gemischten Gefühlen entgegen. Einerseits habe ich etwas Bammel vor der Behandlung, andererseits freue ich mich einfach nur wie ein kleines Kind, Frau Marchand (in meinen Tagträumen nenne ich sie inzwischen Sophie) wiederzusehen. Ich mag es, von ihr berührt zu werden (auch, wenn das an einer intimen Stelle war, oder vielleicht gerade deswegen), ich mag ihre Stimme, ihre ganze verständnisvolle Art, ich mag es, ihr zuzusehen, wenn sie die Instrumente vorbereitet oder sich auf ihrem Hocker zu mir rollt. Ich könnte einfach nur stundenlang in ihrer Nähe sein.

Und mit diesen Gedanken gleite ich langsam hinüber in das Land der Träume.

Die Tür zum Wartezimmer wird geöffnet, und Sophie schaut mich an: “Yacine, bitte kommen Sie doch mit mir.” Ich erhebe mich und reiche ihr die Hand, die ich etwas länger als normal in meiner halte.

“Sind Sie gut gereist?” fragt sie mich. “Ja, danke, ich bin mit dem Motorrad aus Paris gekommen, allerdings hat sich die Fahrt ziemlich in die Länge gezogen, so dass ich nun doch etwas müde bin”, antworte ich. “Nun, jetzt müssen Sie ja gar nichts mehr und können sich einfach entspannen”, lächelt sie mich an.

“Hmm, da bin ich mir nicht so sicher, ein wenig bin ich schon aufgeregt, was die Behandlung betrifft”, gestehe ich ihr.

“Das brauchen Sie nicht, aber setzen Sie sich doch, dann erkläre ich Ihnen schön der Reihe nach, was Sie heute alles erwartet.”

Ich setze mich ihr gegenüber und warte gespannt auf Ihre Ausführungen.

“Zuerst, Yacine, verabreiche ich den Patienten bei solchen und ähnlichen Behandlungen jeweils ein leichtes Beruhigungs- und Entspannungsmittel, damit sie sich während der Behandlung optimal entspannen können.” Jetzt sehe ich, dass bereits zwei Spritzen in einer Nierenschale auf dem Tisch bereit liegen. Ich schaue sie etwas skeptisch an, und sie fragt mich: “Sie haben doch keine Angst vor Spritzen?” “Ähm, nein, eigentlich nicht, höchstens vielleicht etwas Respekt vor dem Pieks, aber Sie machen das sicher prima.”

“Genau, da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, stehen Sie doch bitte gleich auf und lassen Sie die Hosen runter.”

Ich mache, wie geheissen, und sie rollt sich mit dem Hocker zu mir und bedeutet mir, ihr meinen Hintern zuzuwenden. Jetzt wird mir etwas mulmig zumute, doch ich drehe mich um und warte. Zärtlich zieht sie meine Boxershorts runter bis zu den Knien, desinfiziert eine Stelle an meiner Pobacke und piekst die Nadel mit einer schnellen Bewegung hinein. Ich zucke kurz zusammen. Sie legt ihre Hand beruhigend auf die andere Pobacke und drückt langsam und vorsichtig das Serum in meinen Hintern. Ausser einem leichten Brennen verspüre ich nichts weiter. “Das war die erste Spritze, die zweite bekommen Sie in die linke Pobacke”, informiert sie mich. Auch von dieser Spritze spüre ich nur einen kleinen Pieks beim Einstich und ein leichtes Brennen. Fast bin ich etwas enttäuscht, als die Prozedur schon zu Ende ist und ich mich wieder anziehen und hinsetzen kann.

...und wer schon etwas mehr von den beiden lesen möchte, findet sie auch auf Wattpad:

https://www.wattpad.com/story/222020552-dr-sophie-marchand-und-yacine-vincent