1 members like this


Aufrufe: 1410 Created: 2020.01.05 Updated: 2020.01.05

Die Geister, die ich rief....

Kapitel 3: Es geht los

Diesmal lief Bettina hinter mir her und beobachtete, wie ich unsicher vor ihr her stöckelte. Ich war ganz auf das einigermaßen gerade Laufen konzentriert, als sie mir den Weg wies: „Hier rechts, bitte“.

Auf der Tür stand tatsächliche eine große 2. Ich klopfte leicht und öffnete. Drinnen saß Evelyn an einem Schreibtisch. Ich sah sie von der Seite. Sie blickte auf. „Herein, bitte setzen sie sich auf den Stuhl dort, Nadine.“ In dem schmalen Raum stand an einer Wand ein schwarzer Stuhl mit seitlich angebrachten Armablagen. Vorsichtig setzte ich mich auf dem Laborstuhl und sah auf lauter weißen Schränke und Schubladen, fast wie eine sehr gut aufgeräumte Küche ohne Herd. Diesmal hatte ich die Schuhe nebeneinander abgestellt und das Wackeln verteilte sich.

„Bettina hat Ihnen ein Vorsorge- und Verwöhn Programm zusammengestellt, das Sie heute absolvieren. Wir beginnen mit dem Labor. Dazu werde ich Ihren Blutdruck messen und Ihnen etwas Blut abnehmen. Dann sehen wir weiter.“ Gekonnt schubste sie sich auf ihrem rollenden Schreibtischstuhl ab und rolle zügig auf mich zu. Als sie mir gegenübersaß, drehte sie sich zu einer der Schubladen, nahm daraus ein Stethoskop und eine Blutdruckmanschette, wobei sie mich bat, Ihr den linken Arm zu reichen. Zügig streifte sie die Manschette über den Arm, klemmte das Stethoskop zwischen Arm und Manschette und begann diese fest aufzupumpen. Erst spürte ich meinen nervösen Herzschlag, doch mit jeder Zunahme des Druckes wich das Klopfen einem starken, für mich unangenehmen Druckgefühl. Langsam ließ sie den Druck wieder ab und schaute ernst und konzentriert auf die Druckanzeige. Dann ließ sie die Restluft zügig ab und sagte: „140 zu 80. Wohl etwas aufgeregt, oder?“. Ich nickte nur kurz, weil ich noch nie so richtig wusste, was bei diesen Feststellungen eine gute Reaktion ist.

Sie hatte sich schon wieder umgedreht und die Blutdruckmessgeräte gegen eine Nierenschale getauscht, in der sämtliches Zubehör für eine Blutabnahme lag. Jetzt wurde ich noch aufgeregter. „Links oder rechts?“ fragte sie bestimmt und blickte mich direkt an. Ich sah, welch schöne Züge ihr Gesicht hatte. „Am liebsten gar nicht, aber wenn es sein muss, dann bitte rechts.“ war meine Antwort. „Dann rechts.“ Diesmal war sie es, die sehr knapp antwortete. Da ich keine Ärmel trug, war es für sie leicht, die Armbeuge zu desinfizieren und mir das Band zum Venenstau anzulegen. Danach griff sie in eine Pappbox und zog zwei leuchtend rosafarbene Einweghandschuhe daraus hervor. Diese streifte sie gekonnt über. Der Anblick ihrer Hände, die sich auf den Einsatz vorbereiteten, erregte mich; der Gedanke an die Abnahme weniger. „Bitte eine Faust machen und ein paarmal pumpen.“ kommandierte sie. Ich sah zur Seite, da ich es nicht mag, diesen Vorgang an mir zu beobachten. Dabei spürte ich, wie ihre Finger die Armbeuge abtasteten, um nach einer geeigneten Einstichstelle zu suchen. „Gleich piekst es ein wenig...“ sagte sie. Schon im nächsten Moment spürte ich erst einen Druck, der dann ein kleines Bisschen ziepte, aber nicht wirklich wehtat. Dabei versuchte ich ruhig zu atmen. „Geht es?“ fragte sie. „Sie können die Faust schon gerne öffnen, aber bitte den Arm noch stillhalten.“

Bettina stand mit dem Rücken an die Tür gelehnt und beobachtete die Szenerie. Fast so, als ob sie damit versuchen wollte, meinen einzigen Fluchtweg abzuschneiden. In ihrem Gesicht versuchte ich zu lesen, was sie dachte und empfand. Sie zog einfach, eher fragend, die Augenbrauen hoch. Ja, jetzt saß ich hier und sie versuchte meine Fantasien in Realität umzusetzen. Bisher war das ja spannend. Was würde noch kommen?

Wieder spürte ich ein Ziehen im Arm. „Bitte den Tupfer feste auf die Stelle drücken.“ wies mich Evelyn an. Sie hatte die Nadel entfernt und blickte nun zu Bettina, offenbar um zu erfahren, was der nächste Auftrag war.

Nachdem Bettina auf ein Klemmbrett mit vielen Formularen in ihrer Hand geblickt hatte, sagte sie: „Nadine mag es so sehr, wenn Frauen schönen Körperschmuck tragen. Vielleicht sollten wir damit weitermachen. Also zuerst einmal Ohrringe und dann den Nabel?“ Evelyn nickte kurz. Das war wirklich ein Thema von Bettina und mir gewesen. Ich mochte Frauen mit Piercings. Sie hingegen fand das billig und hatte Angst vor den Schmerzen. Ich hatte ihr immer wieder erklärt, dass gerade dies für mich so etwas wie einen Liebesbeweis bedeuten würde.

„Gut. Wir sind ja ohnehin gerade bei den Nadeln. Dann machen wir doch einfach weiter. Nadine, stellen Sie sich doch bitte einmal gerade hin, damit wir markieren können.“ Evelyn hatte sich einen dünnen Stift genommen und die Kappe abgezogen. Zuerst markierte sie etwas auf meinen Ohrläppchen, dann kniete sie vor mir und peilte am Nabel, wo sie dann zwei Stellen markierte. „Von oben oder unten?“ fragte sie Bettina. Diese beantwortete das mit einem süffisanten: „wenn schon, dann beides...“. „Okay“ war Evelyns Antwort und zwei weitere Markierungen wurden auf meinen Bauch gezeichnet. „Das machen wir aber im Liegen.“ beschloss Evelyn und wies mich zu einer Untersuchungsliege, die in dem Raum an der Wand stand. Immer noch unsicher wackelte ich dorthin. Während ich mich auf die Liege legte und nicht mehr sehen konnte, was die beiden machten, hörte ich Evelyn in den Schubladen kramen und metallisches Klirren. Mit dem Stuhl von Evelyn und ihr darauf kam auch ein von ihr geführter Ablagewagen angerollt, auf dem wieder Nadeln, dieses Mal aber auch Zangen und weiteres Piercingzubehör lagen. Sie wies mich an den Kopf zu ihr zu drehen und rollte dabei ganz nah an das Kopfende der Liege. Ich sah ihr dabei fast in den Ausschnitt und könnte das süßliche Parfüm riechen, welches sie offensichtlich nutzte. „Das wird jetzt etwas kalt.“ erklärte sie und schon spürte ich Desinfektionsmittel an meinem Ohrläppchen. „Bitte mach es genüsslich – wie besprochen.“ wies Bettina an. „Klar.“ quittierte Evelyn, die mit einem metallischen Gegenstand an meinem Ohrläppchen hantierte. Offenbar war es eine Piercingklemme, die sie positionierte. Dann nahm der Druck zu. Zu dem Druck kam ein weiteres Gefühl, das die Nadel ausgelöst haben musste. „Ruhig weiteratmen.“ sagte Evelyn in einem sehr sympathischen und liebevollen Tonfall. Das Gefühl des Drucks verwandelte sich erst in ein Stechen und dann ein heißes Gefühl. Es war auszuhalten, aber nicht angenehm. Ich hatte das Gefühl, die Nadel kreise auf der Stelle, ohne voran zu kommen. „Schön weiteratmen.“ wiederholte Evelyn. Gerne hätte ich ein wenig lauter gestöhnt, wollte mir aber nicht die Blöße geben. Dann gab es ein Plopp und die Nadel hatte offenbar das Ohrläppchen durchstoßen. Die Klemme wurde gelöst und mein Ohr ganz heiß. „Gleich haben Sie das erste geschafft.“ ermutigte mich Evelyn. Sie hantierte etwas an dem gereizten Ohr und dann verspürte ich, dass sie die Nadel herauszog. Das war deutlich unangenehmer als das einführen und das Ohr wurde noch heißer. Nach einem kurzen Klicken war das Ohr dann wieder ruhig und nur noch heiß. „Der erste Ohrstecker ist drin. Sieht süß aus.“ begutachtete sie ihr Werk. Ich hörte Bettinas Stimme, die ganz nah klang: „Stimmt. Gefällt mir.“

„Bitte drehen Sie sich auf die andere Seite.“ bat Evelyn und setzte ihr Werk dort genauso fort. Wieder zog sich das Einstechen, wieder fühlte es sich lange an und wieder wurde mein Ohr heiß. Ich hatte schon ein wenig die Zeit vergessen, als Evelyn die Ohrstecker für beendet erklärte und mich bat, mich auf den Rücken zu drehen. Ich schloss die Augen, denn ich hatte eine Idee, von dem was da jetzt kommen würde. Ob es mir gefallen würde, vermochte ich noch nicht zu sagen. Bevor es losging bat sie Bettina, sich hinter meinem Kopfende zu postieren und sich Handschuhe anzuziehen. Ich nahm mit den geschlossenen Augen das Schnalzendes Latex wahr. „Du darfst ihm gerne Kraft spenden.“ bot Evelyn Bettina an. Dabei spürte ich Bettinas Hände an meinen Wangen, die sich langsam in Richtung meiner Ohrläppchen bewegten. Ich roch den Latex und spürte die Glätte der Handschuhe. Als ich vor Angst, dass sie meine wunden Ohrläppchen berühren würde mich anspannte und gerade Luft holte, hörte ich nur ein „schschsch... entspann Dich!“. Schon waren ihre Hände an den heißen Ohrläppchen und spielten damit. „Sehr elegant.“

Nahezu gleichzeitig brachte Evelyn ein Papiertuch am Saum meines Röckchens an. Gleiches tat sie unterhalb des Bandeau BHs und schützte somit den Stoff. Dann hörte ich ein Sprühen gefolgt von dem kühlen Gefühl auf meinem Bauch. Kurz nachdem es wieder metallisch geklappert hatte, spürte ich, wie Evelyn eine neue Piercingklemme an meinem oberen Nabel ansetzte und überraschend feste arretierte. Es tat ziemlich weh. Eine zweite Klemme wurde von ihr unten am Nabel angesetzt und genauso feste verschlossen. Zu dem schon ohnehin unangenehmen Schmerz kam ein außerordentlich unangenehmes Gefühl, als Evelyn die Klemmen noch einmal bewegt, vermutlich um sich zu vergewissern, dass sie richtig saßen. Meinen Drang, mich aufzubäumen unterbanden Bettinas Hände, die relativ kräftig meinen Kopf hielten und immer noch auf die Ohrläppchen drückten.

Ich hörte erneut ein Klicken und dann wieder Druck an der oberen Klemme. Dies war dann wohl wieder eine Nadel, die ihren Weg suchte. „Ist gleich vorbei“ hörte ich Evelyn sagen, während sich in mir alles anspannte, ich die Luft vor Scherz anhielt. Nach einer weiteren gefühlten Ewigkeit spürte ich den erlösenden Plopp der Nadel, die die andere Hautseite durchstochen hatte. Beim Lösen der Klemme wurde auch der obere Nabelbereich heiß, aber der Schmerz ließ deutlich nach. Wieder hantierte sie an der Nadel und zog den Stecker zurück. Auch hier war der Weg der Nadel, beziehungsweise der Braunüle zurück, der eigentlich unangenehme. Nachdem der Stecker verschraubt war, sprühte sie noch einmal Desinfektionsmittel darauf. Ein kurzes Kältegefühl, gefolgt von einem großflächigen Brennen löste das Stechen ab.

„Das zweite Loch stichst Du“ sagte Evelyn zu Bettina, die ein fragendes „Ich?“ stammelte. „Ja, komm her und fass die Klemme mit der linken Hand“ Evelyn und Bettina tauschten die Position und nachdem ich wieder Evelyns Parfüm gerochen hatte, spürte ich ihre behandschuhten Hände auf meiner Brust. Außerdem spürte ich die Angst in mir aufsteigen. Bettina hatte doch so etwas nie gemacht. „Nimm die Nadel und setze sie innen auf meiner Markierung an.“ Evelyns Anweisungen wirkten so ruhig und überlegt. „Er wird es mögen“. Sie schob ihre Hände unter den Stoff, der meine Brust bedeckte und griff sich jeweils eine Brustwarze. Dabei wies sie weiter an: „jetzt einfach losschieben.“ Ich spürte, wie Bettina versuchte, die Nadel zu nutzen, doch offenbar zögerte sie stärker. Es tat deutlich mehr weh und zog sich. Evelyn massierte meine Brustwarzen und beruhigte mich. Also ließ ich es ergehen und versuchte den Schmerz weg zu atmen. Ich wusste gar nicht richtig, worauf ich mich konzentrieren sollte. Lange dauerte es, bis der erlösende Plopp zu verspüren war. Bettina atmete, als sei sie erleichterter als ich. „Ich mach weiter.“ informierte Evelyn und ließ mich los, um wieder die Klemme zu lösen und den Rest des Einführvorgangs zu erledigen. „Gefällt es Dir?“ fragte sie Bettina, die dieses bewundernd bejahte. Während ich mich versuchte zu entspannen und bei immer noch geschlossenen Augen tiefer zu atmen und meine brennenden Stellen zu ignorieren, spürte ich wie eine Hand sich unter meinen Rock schob. „Schau mal – es hat ihm gefallen...“ raunte Evelyn.

„Wir machen aber erst mal in der 4 weiter.“ Diesmal klang Bettina strenger und weniger amüsiert. „Er hat noch einiges vor sich.“

Evelyn entfernte die Papiertücher und bat mich, mich langsam zu erheben. Es war nicht richtig schlimm gewesen, aber ich hatte schon jetzt das Gefühl, dass viele Stellen unangenehm gereizt waren. „Wenn Ihr da durch seid, kommt Ihr wieder zu mir in die 3, okay?“ sagte Evelyn zu Bettina. Ein kurzes „Hmm, ja klar“ war ihre Antwort.

Als ich mich von der Liege erhob spürte ich wieder die High Heels, die meine Stehfestigkeit nicht gerade unterstützten. Ich blickte an mir entlang und begutachtete stolz meine beiden Piercings.

„Komm, mir nach...“ hörte ich Bettina zu mir sagen. Also verließ ich den Raum mit einem „Bis dann, Dr. Evelyn.“. Während ich hinter Bettina die kurze Strecke zum Nachbarraum lief, bewunderte ich die grazile und sichere Art, in der sie sich auf den eleganten Schuhen bewegte. Sie öffnete den Raum mit der Nummer 4 auf der Tür und ich blickte auf einen komplett eingerichteten Zahnarzt Behandlungsraum. In der Mitte stand der Stuhl in hellem Licht. „Hallo.“ sagte Bettina und dann sah ich die beiden Personen im Zimmer Nr. 4. Eben noch hatten sie getan als seien sie Patientinnen im Wartzimmer. Nun waren sie das Team im Behandlungszimmer. Die große Blonde trug immer noch ihre enganliegende Jeans und den Spitzenbody, der – während sie stand – den fast kompletten Rücken durch seinen großzügigen Ausschnitt freigab. Sie trug weiße High Heels und sah unfassbar elegant aus. Ähnlich gekleidet war die kleinere. Auch sie trug nun eine enge, weiße Jeans, darüber einen mintgrünen Kasack, den Krankenschwestern tragen. Dazu passen trug sie extrem hohe Plateausandalen, die farblich auf den Kasack angepasst schienen. Beide hatten einen mintgrünen Mundschutz angelegt. „Ahh, Nadine, Sie sind so weit. Kommen Sie herein.“ sprachen beide fast parallel.