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Aufrufe: 852 Created: 2019.12.17 Updated: 2019.12.17

Sanft aufgefangen

Endlich eine erholsame Nacht?

"Schhhhh, ganz ruhig Süße. Wir finden gemeinsam eine Lösung, wie es dir bald wieder besser geht, versprochen. Heute Nacht schläfst du erstmal hier auf dem Sofa und ich schlafe auf der Luftmatratze daneben. Dann kann ich dich wecken, sobald die Alpträume anfangen. Hört sich das in Ordnung für dich an?"

Ich nicke nur vorsichtig. Eigentlich hatte ich nicht geplant über Nacht zu bleiben, aber ich wünsche mir nichts sehnlicher, als endlich mal wenigstens eine Nacht ruhig schlafen zu können. Ob es reicht, dass Alexander mich weckt, wenn die Alpträume wieder anfangen, bezweifle ich ein bisschen, aber es ist alle mal besser als heute Abend alleine in meiner Wohnung zu schlafen.

Alexander streichelt mir sanft über den Rücken und eine ganze Weile sitzen wir einfach nur so da. Ich beruhige mich langsam und meine Atmung wird wieder gleichmäßiger. Dann streicht Alex mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und bricht das Schweigen: "Charly, ich rufe heute Abend noch die Therapeutin an, die bei uns für die Krisenintervention bei die freiwillige Feuerwehr zuständig ist. Eventuell erinnerst du dich, dass ich dir einmal von ihr erzählt habe. Sie hat wirklich Ahnung von dem was sie tut und vielleicht hat sie ja eine Idee."

Nickend stimme ich ihm zu.

"Okay Süße, und jetzt gerade? Was brauchst du jetzt gerade am meisten? Ablenkung? Schokolade?", bei dem Wort Schokolade lächelt er mir vorsichtig zu und auch ich erwische mich dabei, wie die Andeutung eines kleinen Lächelns über mein Gesicht huscht. "Oder einfach weiter hier in meinem Arm liegen?" Seine Miene ist wieder etwas ernster.

"Einfach weiter hier sitzen und vielleicht etwas Musik hören?", frage ich vorsichtig, als könnte ich eine falsche Antwort geben.

"Klar", Alex nimmt sein Handy vom Wohnzimmertisch, "Was möchtest du denn hören? Deine Playlist?"

Ich nicke und zwei Sekunden später erklingt leise Musik aus Alexanders Stereoanlage. Als er das Handy wieder weggelegt hat und sich zurück ins Sofa lehnt, lege ich meinen Kopf wieder auf seine Brust. Er kämmt mit seinen Fingern sachte durch meine langen Haare. Ich schließe die Augen und genieße seine fürsorgliche Berührung.

Ich merke, wie mich die Müdigkeit überkommt und kämpfe dagegen an, indem ich meine Augen wieder öffne. Doch sie fallen mir einen Augenblick später wieder zu und auch mein Kopf wird langsam schwer. Ein paar Mal tauche ich in Sekundenschlaf ab, doch sobald mein Kopf weg nickt, bemühe ich mich wieder wach zu bleiben. Was Alexander natürlich nicht entgeht: "Du solltest auf deinen Körper hören und schlafen Charly. Komm, leg dich hin."

Ohne meine Antwort abzuwarten steht er auf. Ich lege meinen Kopf auf die Lehne des Sofas und nehme die Füße hoch. Mit einer gekonnten Bewegung zieht Alex das Sofa aus und breitet eine dünne Fleecedecke über mir aus.

"Kannst du dich zu mir legen?" frage ich leise.

"Natürlich." Er legt sich zu mir aufs Sofa und legt seinen Arm um mich.

Ich schließe meine Augen und sofort überkommt mich wieder die Müdigkeit. Diesmal kämpfe ich nicht dagegen an und hoffe endlich mal erholsamen Schlaf finden zu können. Doch es dauert nicht lange bis der erste unschöne Traum sich in meinen Schlaf drängt.

Nach kurzer Zeit rüttelt mich jemand an der Schulter: "Süße, wach auf! Du hast einen schlechten Traum."

Ich werde wach und bin leicht am Zittern.

"Es ist alles gut, nur ein Traum." Alexander streicht mir die Haare hinters Ohr.

Ich mache meine Augen wieder zu, atme tief durch und versuche die schrecklichen Gedanken abzuschütteln und wieder einzuschlafen. Der Müdigkeit sei dank, dauert es auch tatsächlich nicht lange, bis ich wieder einschlafe.