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Aufrufe: 901 Created: 2019.11.17 Updated: 2019.11.17

Sanft aufgefangen

Ich bin für dich da!

Ich versuche weiter zu reden: "Es ist jede Nacht der gleich Traum, aber ich schaffe es einfach nicht mich daraus loszureißen und aufzuwachen. Es ist jedes mal so verdammt real. Ich… ich… "

Meine Stimme bricht und Tränen fließen über mein Gesicht.

Alexander drückt meine Hand und wischt mit dem Daumen vorsichtig meine Tränen weg: "Schhhh, ganz ruhig Charly. Tief durchatmen."

Ich atme gemeinsam mit ihm tief, wenn auch sehr unruhig, ein und wieder aus. Noch ein zweites und ein drittes mal.

Dann nickt er mir ermutigend zu als Zeichen, dass ich weiter erzählen kann, wenn mir danach ist.

Ich habe mich tatsächlich etwas beruhigt und versuche es erneut: "Die ganzen Erfolge der Traumatherapie, alle wie wegradiert, es hilft einfach gar nichts mehr." Ich schluchze und wische mir immer wieder die Tränen aus dem Gesicht.

Alexander reicht mir ein Taschentuch.

"Danke. Ich habe versucht mit der Therapeutin von damals Kontakt aufzunehmen, aber sie ist in die Schweiz gezogen. Und wenn ich mein Problem offiziell beim Chef melde, darf ich sicherlich eine Zeit lang nicht mehr arbeiten und es wird früher oder später jeder davon erfahren. Wieso hat dieser eine harmlose Einsatz die ganzen beschissenen Erinnerung so einfach wieder hochgeholt? Ich habe jeden Abend Angst mich schlafen zu legen, weil ich weiß, dass ich wieder und wieder davon träumen werde. Alexander, ich weiß einfach nicht mehr weiter!"

Ich lasse meinen Kopf auf seine Schulter sinken und lasse mich endlich fallen in seine Fürsorge. Er legt seinen Arm um mich und zieht mich an seine Brust: "Komm her Süße, es ist okay. Lass die Tränen raus. Ich bin für dich da."

Ich höre auf erfolglos gegen meine Tränen anzukämpfen und weine, während er mich noch ein bisschen fester umarmt und an sich drückt.

Es tut so gut, endlich jemanden zu haben, bei dem ich mich voll und ganz fallen lassen kann, weil ich weiß, dass er mich auffangen wird.

Einen langen Moment hält Alexander mich einfach nur im Arm und schweigt.

Dann streichelt er mir sanft durchs Haar: "Sssscccchhhhh. Ich bin da, du musst da nicht alleine mit fertig werden."

Ich kann ihm darauf gerade keine Antwort geben, weil ich immer noch am schluchzen bin.