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Aufrufe: 1069 Created: 2019.07.20 Updated: 2019.07.20

Sanft aufgefangen

Alles wieder gut?

"Charly? Wenn du mich hören kannst, antworte mir!", Alexanders Stimme klingt besorgt und ernst und trotzdem strahlt sie diese gewisse Ruhe aus.

Ein leises "Mmm" und ein kurzes Blinzeln sind alles, was ich ihm antworten kann.

Er legt mich vorsichtig aufs Sofa, meine Füße auf einer der beiden Armlehnen erhöht.

"Sieh mich an Prinzessin!", fordert er und ich spüre, wie seine Finger den Puls an meinem Handgelenk tasten.

Ich komme wieder mehr oder weniger zu mir und schaue ihn durch die Sternchen, die ich noch immer in meinem Blickfeld habe, an.

Er kniet neben mir und streicht mir mit seiner freien Hand eine Strähne hinters Ohr: "Wie geht’s dir Charlotte?"

Ich blinzel ein paar Mal und antworte ihm dann: "Geht schon wieder, alles gut. Ich hätte einfach nicht so schnell wieder aufstehen sollen."

Ich nehme meine Füße vom Sofa und will mich hinsetzen.

Doch ich werde mit forschem Ton aufgehalten: "Liegen bleiben! Dein Puls ist bei ungefähr 120, du bist trotz der Hitze ganz blass im Gesicht und du zitterst. Süße, sei ehrlich! Wie geht’s dir wirklich? Wie sehr muss ich mir Sorgen machen?"

Ich bleibe an die Armlehne gelehnt liegen und seufze: "Du hast Recht. Tut mir leid. Mir ist immer noch etwas schwindelig und ich bin ziemlich erschöpft. Ich muss dringend mal was trinken glaube ich."

"Danke für deine Ehrlichkeit. Und ja das solltest du. Kann ich dich kurz 10 Sekunden allein lassen und dir aus der Küche ein Glas Wasser holen?"

"Ich werde es überleben", lächel ich ihn an.

Einen Augenblick später kommt er mit einem Glas Wasser und dem San-Rucksack, der im Flur stand, wieder.

"Hier trink erstmal was."

Er hilft mir vorsichtig hoch und reicht mir das Glas. Meine Hand zittert beim Trinken.

"Sag mal hast du am Wochenende zu viel Alkohol getrunken und hast jetzt Entzugserscheinungen Charly?", schimpft Alexander mit ironischen Unterton.

Ich setzte das Glas ab, um ihm zu antworten: "Sehr witzig mein Lieber. So schlimm ist es jetzt auch nicht."

Ich grinse ihn gespielt böse an.

"Okay gut, so schlimm kann es tatsächlich nicht sein, wenn du mich noch so schelmisch angrinsen kannst. Darf ich vorsichtshalber trotzdem mal deinen Blutdruck messen, wenn ich den Rucksack schon zufällig hier habe?"

"Sicher. Aber was macht der eigentlich hier?" frage ich ihn interessiert.

'Hat er mit dem Rucksack und mit mir irgendetwas vorgehabt?'

"Der musste mal wieder gecheckt werden und ich bin seit Anfang des Jahres für unsere San-Rucksäcke bei der FF (freiwillige Feuerwehr) zuständig. Beim letzten Dienstabend habe ich es zeitlich nicht mehr geschafft, also habe ich ihn mit hierher genommen zum Checken", erklärt er mir während er mir die Blutdruckmanschette anlegt und das Stethoskop in die Ohren steckt.

"Steht dir irgendwie", sage ich zu ihm mit einem verschmitzten Grinsen.

"Danke, steht dir aber sicherlich noch viel besser als mir", antwortet er mir und seine Hand wandert wieder zu meinem Handgelenk, um meinen Puls zu tasten. Mein Herz fängt erneut an schneller zu schlagen. Und ich weiß, dass er das natürlich sofort bemerken wird, was meine Herzfrequenz bloß noch zusätzlich in die Höhe treibt.