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Aufrufe: 1225 Created: 2018.06.06 Updated: 2018.06.06

Sarah und Tonie - Eine besondere Begegnung!

Kapitel 12

Den Rest des Abends verbringen wir mit einem heißen Bad, Kerzen und vielen Kuscheleinheiten.

Ich bin zwar immer noch sauer, weil er das alles mit mir gemacht hat, obwohl ich von Anfang an gesagt habe, dass ich damit nichts zu tun haben möchte, aber ich kann ihn jetzt auch ein bisschen besser verstehen. Zumindest, warum er so viel Druck gemacht hat. Es geht nun mal nicht mehr nur um mich, sondern auch um einen kleinen Menschen, der da in mir wächst... Die meisten Menschen würden sich vermutlich nicht freuen oder zumindest nicht sofort, nachdem sie an einem Tag, wie diesem so eine krasse Nachricht bekommen haben, aber ich würde am Liebsten sofort losziehen um einen Strampler zu kaufen. Auch wenn ich von diesem Minimenschen erst seit ein paar Stunden weiß, liebe ich ihn jetzt schon sehr! Aber mir macht alles bevorstehende auch eine Heidenangst. Ich weiß, dass ich jetzt andauernd zum Arzt gehen muss. Meine Freundin Mia hat vor kurzem erst ein Baby bekommen und ich habe sie absolut nicht um diese ganzen Termine beneidet. Ich könnte auch versuchen Tonie auszutricksen und ihm irgendwelche Lügen erzählen, dass ich mir einen Frauenarzt suche, aber ich fürchte, dass er mir sehr schnell auf die Schliche kommen würde. Ich könnte auch weglaufen, aber das bringt ja auch nichts, weil die Schwangerschaft ja trotzdem bleibt. Ach Mann! In was habe ich mich da nur rein manövriert?! Mir wird nichts anderes übrig bleiben, als dem Motto „Augen zu und durch“ zu folgen. Aber das wird nicht leicht und ich hoffe, dass Tonie nicht zu streng mit mir sein wird.

Am nächsten Morgen gehen wir in einem Restaurant mit direktem Meerblick frühstücken. Es schmeckt fantastisch und ich bekomme gar nicht genug. Tonie grinst mich an. „Was denn?“ „Nichts, Baby!“ Er grinst weiter. „Nach nicht sieht das aber nicht aus! Los sag schon! Warum grinst du so?“ „Weil du dich mit deiner neuen Rolle scheinbar schon vertraut gemacht hast und für zwei isst.“ Er kichert wie ein kleiner Schuljunge. Ich bin fassungslos und muss laut lachen. „Du Arsch!“ „Sorry, der musste sein!“ Wir grinsen uns beide an.

Nachdem wir fertig sind, machen wir uns auf den Weg nach Hause. Die gelöste Stimmung vom Morgen trübt langsam ein, weil ich weiß, dass ich keine Chance habe, dem Klinikbesuch zu entfliehen. Tonie streichelt mein Bein. „Es wird alles gut Süße! Wir schaffen das zusammen. Ich weiß, das wird schwer für dich, aber wir werden das wirklich irgendwie hinbekommen. Ich liebe dich!“ In den letzten Tagen war er so doof zu mir, aber er kann auch so unfassbar süß sein! „Ich liebe dich auch.“ Wir hören Musik und fahren ganz entspannt weiter, aber ich kann nicht aufhören an gleich zu denken. „Du Tonie?“ „Ja?“ „Was passiert gleich?“ „Möchtest du das wirklich wissen?“ „Würde ich sonst fragen?“, maule ich ihn an. „Hör auf zu zicken Fräulein! Das war eine ernstgemeinte Frage, als benimm dich und gib eine ordentliche zurück!“ Ich schaue ihn bockig an und verdrehe die Augen. „Ja, ich möchte das wirklich wissen.“ „Geht doch! Also zuerst betreten wir die Klinik. Meine Kollegen wissen schon, dass wir kommen und ungestört sein möchten. Dann brauchen wir Urin von dir, wofür du einfach in einen Becher machen musst. Dann werden wir dich wiegen, das ist genauso wie zuhause und Blutdruck messen. Das habe ich ja auch schon zuhause bei dir gemacht. Denkst du, dass du das bis hier hin aushälst?“ Bislang klingt nichts davon wirklich schlimm. „Ich denke schon!“ „Sehr gut! Als nächstes werden wir einen Ultraschall machen. Allerdings nicht über den Bauch, sondern untenrum. Das Baby ist noch zu klein und wir würden es sonst wahrscheinlich nicht sehen.“ „Was bedeutet das?“ „Dazu werde ich dir einen langen, relativ drünnen Ultraschallkopf in die Scheide einführen und das wars. Außerdem werde ich noch einige andere Sachen dabei untersuchen, aber es ist einfacher, es dir dann zu erklären. Es wir aber ebenfalls nicht weh tun.“ „Vergiss es! Das machst du nicht mit mir!“ Tonie verdreht die Augen. „Fängt das schon wieder an? Natürlich werde ich das mit dir machen! Hast du mir nicht zugehört? Es wird nichts, aber auch gar nichts weh tun bis hier hin. Höchstens etwas unangenehm sein, aber sonst sehe und berühre ich dich auch an diesen Stellen, also....“ Ich sinke in meinem Sitz zusammen und sage mir in Gedanken immer wieder, dass ich ihm vertrauen muss. „Und dann wird das Einzige kommen, was ein bisschen weh tut. Ich werde dir nochmal Blutabnehmen müssen. Das wird in nächster Zeit eh häufiger passieren, damit wir kontrollieren können, wie deine Werte sich verändern. Aber du hast das gestern so toll mit den beiden Injektionen in den Po gemacht, dass ich mir sicher bin, dass wir das hinkriegen. Oder sollen Tom und Sam sich schon mal bereit halten?“ Ich fasse es nicht, dass er diese Karte schon wieder ausspielt und werde richtig wütend: „Ist das dein Ernst? Ich gebe mir hier gerade echt Mühe und versuche mir selbst einzureden, dass ich das alles schaffe und Du drohst mir schon wieder mit deinen Lakaien?“ „Sarah! Mir ist das einfach Ernst! Ich will, dass es euch beiden gut geht und wenn ich dazu diesen Schritt gehen muss, dann werde ich das tun. Auch wenn ich das jedes Mal muss!“ Ich fange an zu weinen. „Siehst du! Du lässt mir einfach gar keinen Raum um damit klar zu kommen!“ „Wenn das so ist, dann tut es mir Leid, aber ich will, dass du weißt, dass ich alles tun werde, was nötig ist. Und das nicht um dich zu ärgern, sondern um sicherzugehen, dass meinen beiden Lieblingsmenschen gut geht!“ „Können wir wenigstens das mit dem Blutabnehmen“, mir läuft ein Schauder über den Rücken, „auf morgen verschieben?“ Er denkt einen Moment nach. „Wenn ich jetzt ja sage, wirst du den Rest des Tages, bzw auch die ganze Nacht über an nichts anderes mehr denken und dich immer weiter hineinsteigern. Das wäre nicht gut und deswegen machen wir es jetzt gleich. Vielleicht sogar als erstes. Dann hast du das Schlimmste hinter dir.“ „Bitte nicht!“ „Sarah!“ Er wirft mir einen bösen Blick zu und erst da merke ich, dass wir schon vor der Klinik stehen...