"Hey, alles okay bei dir? Das hast du gut gemacht.", Rob setzt sich neben mich und legt den Arm um mich. "Danke, du warst aber auch nicht übel.", gebe ich zurück.

Wir melden uns bei Tobi ab und geben der Leitstelle Bescheid, dass wir zum auffüllen zur Wache fahren.

Dort gehen wir erst einmal das Protokoll durch und schreiben nacheinander alles raus, was so gebraucht worden ist.

Als ich mit der Liste und dem Körbchen ins Lager gehe, kommt Danny gerade die Treppe herunter. "Na, auch mal wieder da? Wie schauts?" Ich berichte einsilbig von dem Einsatz, während ich alles aus den Schränken in das Körbchen räume. "Aaah, ihr wart auch da. Hab nur gehört, dass eine ganze Litarnei an Autos und Heli da war." Ich nicke nur.

Danny stromert weiter Richtung Fahrzughalle und ich hör ihn mit Rob tuscheln wärend ich die letzten Klamotten ins Auto räume.

"Jungs, kommt ihr mit nach oben? Ist Zeit zum Essen, so langsam habe ich Hunger." Die beiden rufen zeitgleich "jo" und ich gehe nach oben.

Während wir uns das Essen zubereiten scherzen wir und Danny informiert uns, dass die anderen eine Fernverlegung fahren. Wir sind also erstmal zu dritt auf der Wache.

Beim Essen fällt mir auf, dass die beiden sich öfters ansehen und mich scharf beobachten. "Ist was?", frage ich schon fast genervt. "Nö, Nö." grinsen die beiden. "Könnt ihr dann die Augen auf eurem Teller lassen?" Grinsend widmen sich die beiden ihrer Mahlzeit.

Nachdem wir alle fertig sind mit essen ist erst mal mittagspause angesagt. Diese wird jedoch jäh von Dannys Melder unterbrochen. "Oh, nee. Das geht mit der Außenwache.... bis dann denn." Nun bin ich also mit Rob allein.

Schweigend starren wir eine Weile auf den Fernseher bis wir zeitgleich anfangen wollen zu sprechen. Ich winke Rob anzufangen. "Irgendwie geht mir der Kerl von eben nicht aus dem Kopf..." "Geht mir genauso Rob." "Woran liegts bei dir?", er merkt, dass ich etwas mit mir herumtrage.

"Ich weiß nicht... So wie er mich angesehen hat. Seine Blinzel-Reaktionen waren mehr als nur eine Antwort auf meine Fragen." mir steigen die Tränen auf. "mit jedem Mal kommte ich sehen, wie sich seine Augen mehr und mehr mit Tränen füllten. Seine aufsteigende Angst, sein Schmerz, der letzte Funken Hoffnung, den er noch hatte und den er ich mich gelegt hat..." Rob nimmt mich in den Arm und murmelt: "Das war dein erster Einsatz der Art, oder?" Ich nicke nur. Mein ganzer Körper zittert während ich in seinem Arm liege und weine. Es ist schwer, die Gefühle derer nicht an sich ran zu lassen, die ihre Hoffnung und Zuversicht zu verlieren drohen, und diese bei einem selbst suchen. Ihnen Sicherheit zu vermitteln die man selbst nicht hat, ihnen Mut zu machen und doch nichts zu versprechen, was man selbst nicht halten kann. Ich muss die Gedanken an ihn wegschieben und gleichzeitig tut es mir Leid, dass er für mich nur ein Patient war, während ich für ihn die jenige war, die ihm sein Leben zu retten versuchte.

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als Robs Finger meinen Hals entlang wandern und auf den Carotiden liegen bleiben. "Hey, du musst dich beruhigen. Dein Herz kann nicht schneller als schnell." Erst jetzt merke ich, dass meine Atmung immer schneller geworden ist und ich zu hyperventilieren drohe. Währned Rob mich dreht, sodass ich auf dem Sofa liege, atme ich tief und beherrscht durch um meinem Puls und meine Atmung zu beruhigen. "Danny hat mir eben berichtet, dass du im Lager schon nicht so fit aussahst." "Hätte mich auch gewundert, wenn ers nicht gemerkt hätte." "Wie ist es dir jetzt?", Rob kniet neben dem Sofa und legt seine Finger auf den Puls. "Ich bin okay. Hoffentlich haben wir noch etwas Ruhe bis sie uns wieder rauswerfen.", ich sinke ins Kissen und auch Rob setzt sich wieder hin. "Bin gespannt, im Gebiet brennt ziemlich die Hütte. Mal sehen, wanns weitergeht." Er klopft mit der Hand auf den Holztisch. "Mal den Teufel mal nicht an die Wand. Bei dem Chaostag wundert mich nix mehr...."

Wie Recht ich doch behalten soll....