5 members like this


Aufrufe: 1922 Created: 2018.05.07 Updated: 2018.05.07

Christian und Lena

Kapitel 5

Danke für das tolle Feedback. Da kann ich ja überhaupt nicht anders als weiter zu schreiben.

Hier kommt der nächste Teil. Viel Spaß und eine schöne Woche.

Ich zuckte zusammen als er die Türe zuknallte. Noch bevor ich bis 3 zählen konnte, ging bereits die Beifahrertüre auf und Christian beugte sich über mich um mich auch abzuschnallen. Zumindest aus dem Auto durfte ich selber aussteigen. Christian blieb allerdings wie ein Wachhund an meiner Seite und sofort waren seine Hände bei mir, als ich wegen der Schmerzen aufgrund der Bewegung leicht ins Wanken geriet.

„Hey ich bin bei Dir, alles wird gut Schatz!“ Dann umarmte er mich. Ich klammerte mich wie ein kleines Äffchen an Ihm fest während seine Hände meinen Rücken sanft streichelten. Trotz meiner Panik vor dem was mir bevorstand konnte ich mich das erste Mal etwas entspannen. „Lena schau mich bitte an.“

Ich blickte zu Ihm hoch. Sein Gesicht wurde etwas von der Straßenlampe beleuchtet und selbst in diesem schummrigen Licht sah er verdammt gut aus. In seinen Augen lag soviel Wärme und Liebe aber auch etwas Entschlossenes.

„Lena ich weiß nicht was mit Dir los ist aber Dein Verhalten hat mir gezeigt, dass Du große Angst hast aber ich kann dir dass was jetzt kommt nicht ersparen. Ich hoffe, Du verstehst das aber ich mache mir wirklich ernsthaft Sorgen um Dich und auch Vorwürfe weil mir hätte es viel früher auffallen müssen, dass es Dir nicht gut geht und Du Schmerzen hast. Ich verspreche Dir, dass wir es ganz langsam angehen und ich mich bemühe dir so wenig Schmerzen wie nur möglich zuzufügen. Das meiste wird sowieso Alex übernehmen so dass ich an Deiner Seite sein kann. Es wird kein Spaziergang und einige Dinge sicher auch etwas unangenehm aber ich kann es jetzt leider auch nicht mehr ändern. Wenn Du früher zu mir gekommen wärst, dann wahrscheinlich schon aber je länger man eben etwas hinauszögert, desto schlimmer wird es eben. Vertraust Du mir? Ich liebe Dich und würde Dich niemals absichtlich verletzen. Es ist auch für mich nicht einfach weil ich mir große Sorgen mache aber wir stehen die Geschichte jetzt gemeinsam durch, Ok?“

Seine ehrlichen Worte lösten ein wahres Gefühlschaos aus und tief in meinem Inneren fasste ich Vertrauen zu Christian auch schämte ich mich für mein Verhalten. So nickte ich einfach nur und signalisierte Ihm mit meiner Körperhaltung, dass ich ihm Vertraue. Ohne mich vorzuwarnen hob er mich auf dem Arm als wäre ich ein Fliegengewicht. Am Anfang wollte ich schon wie zuvor protestieren und zappeln aber sein Gesicht hatte so einen Erleichterten Ausdruck, dass ich es sein ließ. „Ich bin Dir doch viel zu schwer merkte ich vorsichtig an.“

„Lena Du bist definitiv nicht schwer sondern erschreckend leicht.“ Die letzten Worte sagte er mit Nachdruck. „Außerdem trage Ich Dich gerne so durch die Gegend, da kannst Du mir am wenigsten entkommen!“

In Seinem Gesichtsausdruck lag eine gewisse Strenge aber seine Augen blitzten verräterisch. Ich kuschelte mich ganz fest an Christians Brust und fühlte mich geborgen. Er hauchte mir noch ins Ohr.

„Alles wird gut, mache dir keine Sorgen. Ich bin die ganze Zeit bei Dir.“ Dann setze er sich mit mir in Bewegung.

Ich selber hatte meine Augen geschlossen und nahm nur die Umgebungsgeräusche, wie das leise Öffnen von automatischen Schiebetüren und Stimmen welche ich nicht zuordnen konnte wahr auch lag in der Luft dieser typische Krankenhaus Geruch nach Desinfektionsmittel. Ich versuchte mich auf Christians gleichmäßigen Herzschlag zu konzentrieren und alle anderen Geräusche, Gerüche und Gedanken auszublenden.

Die meist ziehenden Schmerzen im Unterleib hatten wieder ein erträgliches Niveau angenommen und so konnte ich mich in seinen Armen wirklich etwas entspannen auch merkte ich, wie müde ich war. Wegen der mich quälenden Schmerzen fand ich ja in der Nacht keine Ruhe und das Schmerzmittel, welches ich immer in den letzten Monaten heimlich schluckte zeigte nicht mehr die Wirkung wie früher.

Dank den Schmerzmitteln konnte ich es ja solange vor Christian geheim halten weil damals hegte ich noch die Hoffnung, dass der Schmerz auch ohne ärztliche Maßnahmen irgendwann verschwinden würde. Leider war dem eindeutig nicht so. Ein neuer Gedanke schoss mir durch den Kopf. Sollte ich Christian sagen, dass ich schon eine ganze Weile Schmerzmitteln nehme und noch dazu diese heimlich aus seinem Schrank genommen habe. Irgendwann würde er es wahrscheinlich so wieso erfahren, da 2 Fläschchen Novalgin mittlerweile leer sind. Sicher weiß er auch, was er an Medikamente in seinem Arzneimittelschrank lagert. Vielleicht konnte er es sich aber auch schon denken und 1 und 1 zusammen zählen. Das würde auf alle Fälle noch einmal richtig mega Ärger bedeuten.

Meine Gedanken über meine eigene Dummheit und wie er auf diesem Vertrauensbruch reagiert, konnte ich nicht zu Ende denken. Leider erreichten wir den Raum wo Christians Bruder Alexander schon auf uns wartete viel zu schnell. Dort wurde ich gleich auf die unbequeme Behandlungsliege gelagert. Ich öffnete meine Augen und sah nicht nur 1 Augenpaar sondern gleich 2 Augenpaare die auf mich besorgt herunterblickten.

Comments

n/a Vor 6 Jahre