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Aufrufe: 1792 Created: 2018.05.06 Updated: 2018.05.06

Christian und Lena

Kapitel 4

Guten Morgen,

ich habe heute Nacht noch etwas weiter geschrieben. In dieser Geschichte geht es weniger um Erotik sondern mehr um Liebe, Vertrauen und Ängste gemeinsam überwinden was für beide eine große Herausforderung wird. Ab und zu werde ich die Geschichten aus der Perspektive von Chris schreiben und zwar parallel. Feedback erwünscht wenn ich weiter schreiben soll.

Perspektive Chris im Auto.

Die Sorge um Lena lässt mir einfach keine Ruhe und ich merke meine innere Unruhe. Dabei bin ich sonst immer die Ruhe in Person was mir in meinem Beruf sehr zu Gute kommt aber bei Lena ist es einfach anders. Sie bedeutet mir einfach zu viel. Ich liebe Sie und kann mir ein Leben ohne Sie an meiner Seite nicht vorstellen. In nicht mal mehr 3 Tagen wollte ich um Ihre Hand anhalten.

Der Kurztrip nach Paris war bereits vor einer Woche gebucht und ich wollte Sie damit überraschen. Es sollte der perfekte Antrag werden. Direkt am Eifelturm habe ich in einem kleinen Restaurant einen Tisch reservieren lassen. Die Ringe lagen bereits beim Juwelier zur Abholung bereit. Schlicht und einfach meiner, ich bin nicht so der Schmuckfan und in der Klinik kann ich diesen so wieso nicht tragen, daher nur rein symbolisch. Lenas Ring war ein Traum. In dem Platinring wurden mehrere Brillianten unterschiedlicher Größe eingearbeitet. Ein Traum aus 1000 und einer Nacht und ich freute mich schon auf Lenas strahlende Augen wenn ich Ihr den Ring an den Finger stecke.

Bei dem Gedanken musste ich sogar etwas lächeln. Lena habe ich von unserm Paris Trip natürlich nichts erzählt, Sie denkt immer noch es geht auf einen für Sie langweiligen Ärztekongress und um Sie noch etwas mehr zu ärgern, fand dieser Ärztekongress in einem kleinen Kuhkaff statt. Die Begeisterung von Lena hielt sich also sehr in Grenzen aber Sie sagte nichts sondern schluckte nur hörbar.

Die schönen Gedanken verblasten und der bittere Geschmack der Realität lag mir auf der Zunge. Wie konnte ich als Arzt und Mann so versagen? Warum ist mir nicht früher aufgefallen was mit Ihr los ist?

Das einzige was mir aufgefallen ist, dass Sie in letzter Zeit noch blasser und noch dünner geworden ist als sie eh schon war. Lena war ja schon immer dünn und blass mit ihren blonden leicht gelockten Haar, Ihrer kleinen Stupsnase und den intensiv grünen Augen erinnerte Sie mich immer etwas an eine Elfe. Nicht dass ich schon jemals eine Elfe gesehen habe aber so stellte ich Sie mir vor, diese bezaubernden Märchenwesen, die man als Prinz einfach vor allem Unheil beschützen musste.

Ihr Zustand gefiel mir schon damals nicht aber als ich Sie vor ein paar Wochen auf Ihre körperlich schlechte Verfassung ansprach, meinte Sie nur lächelnd, Sie mache gerade eine Entgiftungskur und da kann es sein, dass man etwas an Gewicht verliert und weil der Körper sich entgiftet. Es kann deswegen zu blaa blaa kommen. Sie hielt mir einen kompletten Vortag. In Gegensatz zu mir glaubt Lena an diesem Humbug.

Mittlerweile wusste ich es besser, diese ganze Entgiftungskur war ein Ablenkungsmanöver um von Ihrem schlechten allgemein Zustand abzulenken. Ich hätte Sie schon damals durchschauen und untersuchen müssen aber genau das habe ich versäumt. Hinzu kam auch der Stress in der Klinik und die langen Dienste. Max also Maximilian mein 5 Jahre älterer Bruder, der gerade in USA für 6 Monate eine Weiterbildung in klinisches Informationsmanagement absolviert, fehlt einfach im Klinikbetrieb. So blieb in den letzten Monat viel mehr Arbeit an mir und auch an Alex meinem 10 Jahre älteren Bruder hängen.

Alex, der in den letzten Jahren immer mehr in die Fußstapfen als Klinikleiter unseres Vaters getreten ist war ganz zufrieden, dass er während der Abwesenheit von Max auch ab und zu wieder im klinischen Betrieb und da vor allem in der Gynäkologie als Arzt arbeiten konnte. Ich selber war mit der Vertretung in der Radiologieabteilung und als Chefarzt der Chirurgie an meiner persönlichen Belastungsgrenze.

Für Lena hatte ich daher weniger Zeit und genau das nutze Lena aus und spielte mir Dank der Hilfe von etwas Make Up, weiteren Klamotten etwas vor. Ich schluckte hart, als ich den Gedanken wie Sie die Schmerzen vor mir verheimlichen konnte weiter dachte. Schmerzmittel nur so konnte Sie die Schmerzen vor mir verheimlichen, dass Sie die Schmerzen schon einige Zeit hatte stand für mich mittlerweile außer Frage und woher die Tabletten oder Tropfen kamen, konnte ich mir auch ausmalen.

Die Puzzel Teile fügten sich zusammen nur das Warum? Konnte ich mir beim besten Willen nicht erklären. Eigentlich dachte ich immer Lena vertraut mir und wenn es Ihr nicht gut geht, dann kommt Sie zu mir und bittet mich um Hilfe. Ich wollte Sie demnächst heiraten und auch an Kinder dachte ich bereits. Wird Zeit das mal etwas Leben in unser etwas steriles Architektenhaus kommt.

Die Erkenntnis, dass Lena mir nicht vertraute und sie zusätzlich durch die heimliche Schmerzmitteleinnahme mein Vertrauen missbrauchte verletzte mich tief. Ich umklammerte das Lenkrad und versuchte wieder Herr meiner Gedanken zu werden. Das einigste was jetzt wichtig war, Ihr die Angst vor den anstehenden Untersuchungen zu nehmen.

Mein Blick glitt kurz zu Lena, Sie saß mir abgewandt zusammengekauert im Sportsitz und bebte leicht, ob Sie weinte oder zitterte konnte ich in der Dunkelheit nicht sagen evtl. auch beides. Es zerbrach mir fast das Herz Sie so leiden zu sehen. Plötzlich trafen sich unsere Blicke und Sie schaute ruckartig weg. Ich hörte deutlich wie Sie die scharf die Luft einzog wahrscheinlich hatte Sie durch die ruckartige Bewegung wieder Schmerzen. Einen bissigen Kommentar konnte ich mir nicht verkneifen. Immerhin war ich selber noch im eigenen Wellenbad der Gefühle gefangen.

Ich wählte die Nummer von Alex und er ging gleich nach dem ersten Klingeln an sein Handy. Kurz und knapp informierte ich Ihn, dass Lena zusammengebrochen ist über Unterleibsbeschwerden klagt und ich Ihm brauche. Mir war klar, dass ich in meinem Zustand Lena nicht untersuchen konnte außerdem gab es Klinikvorschriften, die auch ich einhalten muss.

Zum Glück erreichten wir nach wenigen Minuten die Klinik. Ich schaute auf die Uhr und stellte fest, dass die gesamt Fahrtzeit unter 10 Minuten war. Neuer Rekord für 18 km Fahrstrecke. Ich stieg aus und holte erstmal tief Luft um meinen Kopf klar zu bekommen. Leider strömte keine kühle sondern warme Luft durch meine Nase. Obwohl es draußen noch dunkel war, konnte man bereits erahnen, dass es heute wieder ein sommerlicher Tag mit über 30 Grad wird. Trotz der warmen Luft merkte ich, wie ich langsam wieder klarer im Kopf wurde. Egal was Lena gemacht hat, Sie brauchte mich jetzt an Ihrer Seite und ich musste es schaffen Ihr Vertrauen zu gewinnen aber Ihr auch mit meiner Dominanz klar machen, dass ich in der Geschichte nicht nachgebe. Eine Standpauke war zum jetzigen Zeitpunkt die falsche Option. Ich würde Lena noch den Kopf waschen und zwar richtig, aber nicht jetzt!!!

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n/a Vor 6 Jahre  
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