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Aufrufe: 1466 Created: 2018.06.06 Updated: 2018.06.06

Sarah und Tonie - Eine besondere Begegnung!

Kapitel 8

Als ich wieder zu mir komme, kniet Tonie neben mir und kneift mir in die Wange. Ich stöhne auf: „Aaahhhh!“ „Na? Wieder da Fräulein? Was war das denn?“ „Weiß auch nicht. Mir ist irgendwie schwindelig geworden.“ „Das habe ich gemerkt. Dein Puls rast und dein Blutdruck ist absolut im Keller!“ Blutdruck? Woher zum Teufel weiß er das? Ich versuche mich aufzurichten, aber er hält mich mit einem festen Griff an den Schultern fest und drückt mich wieder runter. „Liegen bleiben, sonst lege ich dir sofort nen Zugang!“ „Was? Was ist ein Zugang?“ „Das weißt du nicht? Naja… Wenn man bedenkt, dass du in den letzten Jahren wahrscheinlich nicht ein einziges Mal beim Arzt warst, ist das wahrscheinlich auch kein Wunder. Vielleicht ist es sogar besser, dass du es gerade nicht weißt. Du bleibst auf jeden Fall erstmal liegen.!“ Er friemelt an meinem Arm herum und mir schnürt sich sofort die Kehle zu. „Tonie hör auf damit! Mir geht’s schon wieder besser und ich will das nicht!“ „Ich werde dir nur den Blutdruck messen. Weißt du was das bedeutet?“ Ich schüttele mit dem Kopf: „Nicht ganz genau.“ „Okay. Ich werde dir diese Manschette um den Arm legen.“, er hält ein schwarzes Ding hoch, „und dann werde ich es aufpumpen. Danach werde ich dieses Gerät, welches Stethoskop heißt, in deine Ellenbeuge legen und die Luft wieder ablassen. Mehr passiert nicht. Das kann ein ganz bisschen zwicken, weil es ganz eng um deinen Arm wird. Mehr nicht. Und nun gibst du mir deinen Arm wieder her.“ Ich bewege meinen Arm zaghaft in seine Richtung und er tut alles, was er vorher beschrieben hat. Ich beobachte ihn ganz genau und muss gestehen, dass es wirklich nicht schlimm ist. „Braves Mädchen! Das hast du gut gemacht! Und? War es schlimm?“ In mir steigt ein kleines, vorsichtiges grinsen auf und ich nicke. „Lügnerin!“ Er lacht und ich stimme mit ein. „So Sarah, nun werde ich dich abhören. Dafür werde ich nur dieses Stück des Stethoskopes auf deinem Brustkorb und auf deinem Bauch hin und her bewegen. Du bleibst einfach ganz ruhig liegen und sagst nichts.“ Er ist wieder ganz vorsichtig, aber auch routiniert und ist schnell fertig. „Super! Schon geschafft. Tut dir irgendetwas vom Sturz weh? Und bitte sei ehrlich zu mir!“ Ich schüttle mit dem Kopf. „Können wir jetzt damit aufhören? Bitte!“ „Nein, tut mir leid! Du bist in letzter Zeit ständig müde und jetzt bist du gerade eben vor meinen Augen einfach zusammengeklappt. Das werde ich nicht einfach so hinnehmen und unkontrolliert lassen. Das wäre grob fahrlässig. Nein mein Schatz, auch wenn ich dich dafür anbinden muss, ich werde dir jetzt Blut abnehmen.“

Oh nein! Das meint der doch jetzt hoffentlich nicht ernst! „Vergiss es!“ „Auf keinen Fall Sarah! Du musst da jetzt durch, das ist wichtig!“ Ich richte mich blitzartig auf und stelle mich hin. Ich merke zwar, dass mir wieder schwindelig wird, aber das ist mir egal. Er will zwar gerade aufstehen, aber ich pfeffere ihm mit voller Wucht seine Arzttasche ins Gesicht und renne los. Ich renne aus der Haustür heraus und renne und renne und renne, so schnell ich irgendwie kann. Wohin soll ich bloß? Stimmt! Da vorne ist die Ubahn. Da muss ich hin. Und dann kann ich mir etwas Neues überlegen. „Sarah! Hey! Bleib stehen.“ Mist! Er ist mir schon ganz schön nah auf den Fersen und so langsam verlassen mich meine Kräfte. Ich renne trotzdem weiter. Er darf mich einfach nicht kriegen. Hände greifen nach mir und stoppen mich abrupt. Er ist so stark. Ich kann ihn nicht abschütteln. Als er mich komplett in seiner Umarmung einsperrt, raste ich komplett aus. Ich schlage wild um mich und kratze und beiße und vor allem schreie ich so laut ich kann: „Ich will das nicht! Du verdammter Arsch! Ich will dich nicht mehr! Ich hasse dich!“ Und noch ne ganze Menge mehr in diese Richtung. Irgendwann spüre ich einen sehr festen Schlag auf meinen Po. Es tut so sehr weh, dass ich Sterne vor meinen Augen sehe. Als ich sofort starr stehen bleibe, nimmt er mein Kinn so fest in die Hand, dass es furchtbar weh tut. Er ist nassgeschwitzt und stinksauer. Meine Angst verlagert sich. „Es reicht jetzt, Sarah!!! Ich habe die ganze Zeit versucht, dir mit viel Zeit, Ruhe und Geduld die Angst zu nehmen, obwohl mir das gar nicht ähnlich sieht. Wenn ich mit jedem Patienten so viel Zeit verplempern würde, wie mit dir, dann wäre ich mit Sicherheit nicht Chefarzt und der allerbeste Thorax Chirurg Deutschlands geworden, sondern Psychiater. Aber jetzt ist das Maß voll. Du benimmst dich wie eine dreijährige? Gut! Dann werde ich dich jetzt auch so behandeln! Du wirst jetzt wieder mit mir nach Hause gehen und sobald du wieder anfängst Theater zu machen, wird dein Arsch Bekanntschaft mit der Spritze in meiner Hosentasche machen. Hast du das Verstanden?“ Ich starre ihn. Selbst wenn ich wollte, könnte ich nicht mehr mit ihm nach Hause gehen. Ich bin fix und alle. Absolut am Ende meiner Kräfte und mein Fuß tut auch wieder höllisch weh. „Fräulein! Ich will wissen, ob du das verstanden hast!“

Ich nicke. „Das ist auch besser für dich! Los! Abflug!“ Ich versuche zu laufen, aber ich kann einfach nicht mehr. „Bleib stehen!“ Er nimmt sein Handy aus seiner Tasche. „Ja, Tonie hier! Ich habe sie gefangen. Können Sie uns abholen? Gut bis gleich!“ Er sieht mich an. „Tom holt uns ab.“ Tom ist Tonies Bodyguard. Auch wenn ich es kaum mitbekomme, weiß ich dass immer Bodyguards in unserer Nähe sind und auf uns aufpassen.

Als Tom neben uns hält, schiebt Tonie mich sofort ins Auto und Tom fährt los. „Tom! Ich brauche Sie und Sam gleich in meinem Arbeitszimmer.“ „In ihrem Arbeitszimmer?“ „Ja, sie haben richtig verstanden! Es Bedarf zwei Bodyguards um meiner Freundin ein paar Röhrchen Blut abzunehmen. Sie werden sie festhalten müssen, damit ich sie nicht doch noch sedieren muss.“ „Okay Sir, wird gemacht!“ „Danke Tom! Und nennen Sie mich nicht immer Sir! Sie arbeiten nicht mehr für meinen Vater!“ „Entschuldigen Sie bitte.“

Uff… Das kann einfach nicht sein Ernst sein, dass er diese Karte jetzt ausspielt! Nun gibt es wohl wirklich keine Chance mehr, aus dieser Nummer heraus zu kommen.

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Lena77 Vor 6 Jahre