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Aufrufe: 1386 Created: 2018.06.06 Updated: 2018.06.06

Sarah und Tonie - Eine besondere Begegnung!

Kapitel 5

Der nächste Abend und auch die ganzen nächsten Wochen werden unfassbar schön und aufregend. Er schenkt mir ein absolut grandioses erstes Mal, wir reisen gemeinsam für ein paar Tage nach Berlin und verbringen so viel Zeit wie möglich miteinander. Er ist zwar immer sehr bestimmend, aber wenn es mir wichtig ist, kann ich mich gut gegen ihn durchsetzen. Außerdem ist er sehr charmant und kann tatsächlich ziemlich witzig sein. Am liebsten möchte ich keine einzige Sekunde mehr ohne ihn verbringen. Ich würde sogar sagen, dass ich ihn inzwischen wirklich sehr liebe.

Vor zwei Wochen hat er mich dann sogar gefragt, ob ich bei ihm einziehen möchte und nach einigen gemeinsamen Überlegungen habe ich ja gesagt. Sein Haus gefällt mir wirklich sehr gut, aber mir fehlen einfach massiv meine Lieblingsfarben, sodass ich gerne einiges umgestalten möchte. Tonie ist damit einverstanden. Ich möchte gerne alles selbst machen, aber er will unbedingt, dass sich die Innenarchitektin um die Ausführung meiner Pläne kümmert. Das ist irgendwie echt seltsam… Eigentlich habe ich mir nur ihn ausgesucht. Mit dem Rest meines Lebens war ich wirklich sehr zufrieden. Aber nun lebe ich mit Mal in einer ganz anderen Welt und ich weiß noch nicht, ob ich mich daran gewöhnen kann, aber ich möchte es erstmal alles auf mich zukommen lassen und einfach jede Sekunde mit ihm genießen.

Heute, als ich nach der Arbeit nach Hause komme, ist Tonie noch in der Klinik, deshalb möchte ich die Gelegenheit für einen kleinen Spaziergang in dem Wald, der keine fünf Minuten von uns entfernt liegt, nutzen. Inzwischen ist der Frühling angekommen und die Sonnenstrahlen scheinen schon so warm hinab, dass ich nur in meinem roten Kleid und ohne Mantel unterwegs bin. Überall sprießen die Blätter und Blüten und es riecht herrlich. Nachdem ich schon ein paar Meter gelaufen bin, sehe ich ein kleines Eichhörnchen einen Baum hinauf flitzen. Ich möchte das kleine Tierchen auf keinen Fall stören, deshalb laufe ich einfach weiter.

Irgendwie bin ich so auf das Eichhörnchen fixiert, dass ich die Wurzel, die aus dem Boden heraus ragt gar nicht sehe und schon passiert es: Ich bleibe mit dem Fuß hängen und fliege volle Kanne auf die Nase. AAAAaaahhh! Ich merke sofort, dass es meinem Fuß wirklich nicht gut geht und versuche mich aufzusetzen. Mist! So ein verdammter Mist! Ich schaue meinen Knöchel an und sehe, dass er schon ein bisschen blau ist. Was soll ich jetzt nur machen? Ich versuche aufzustehen und schaffe es auch, aber es tut höllisch weh. Hoffentlich ist der nicht gebrochen, das wäre das Schlimmste für mich! Ich schleppe mich mit aller Kraft nach Hause, während mir die Tränen nur so herunterlaufen. Zum Glück bin ich noch nicht so weit gekommen… Ich muss auf jeden Fall versuchen das Ganze vor Tonie zu verheimlichen. Zuhause angekommen hüpfe ich direkt ins Bad und ziehe meine Schuhe aus. Oh Weia! Mein Fuß sieht genauso aus, wie er sich anfühlt. Er ist richtig doll geschwollen und an manchen Stellen schon fast schwarz. Was mache ich jetzt nur? Ich gehe duschen und dann lege ich mich aufs Sofa. Dort decke ich meine Beine mit einer Decke zu, sodass Tonie mein Bein nicht sehen kann. Apropos: wenn man vom Teufel spricht. Ich höre wie er hereinkommt. „Na Süße! Du hast es dir aber gemütlich gemacht. Geht’s dir gut?“ Er gibt mir einen Kuss auf die Stirn und bleibt neben mir stehen. „Hi!“ Ich lächel ihn an. „Na klar geht es mir gut.“ „Okay! Na komm… Mach mal ein bisschen Platz!“ Er klopft gegen meine Füße und genau das hätte er besser nicht getan. Ich kann mir einen kleinen Aufschrei nicht verkneifen und mir kommen vor Schmerzen sofort wieder die Tränen. „Sarah! Was ist los?“ Er schaut mich ernst an und ich sehe den Schreck noch in ihm. „Nichts, wirklich gar nichts. Es ist alles gut!“ „Ach komm! Erzähl das wem anders.“ Er versucht mir die Decke wegzuziehen. Ich schreie sofort panisch: „Nein! Ich will nicht, dass du das siehst.“ Aber es ist schon zu spät. Mit einem Ruck hat er mir die Decke weggerissen. „Um Himmels Willen Sarah! Was ist passiert?“ „Bitte fass mich nicht an.“ Ich kann gar nicht mehr wieder aufhören zu weinen und er nimmt mich erstmal in den Arm und streichelt meinen Rücken, bis ich mich ein bisschen beruhigt habe. „Schhhhttt… Ist ja gut! Nun beruhige dich erstmal! Ich werde dir doch nichts tun… Nun erzähl mir erstmal, was genau passiert ist.“ Ich erzähle ihm zwischen großen Schluchzern, was passiert ist und er hält mich die ganze Zeit im Arm und streichelt mich. „Hör zu Liebes, ich werde mir deinen Fuß jetzt erstmal ganz in Ruhe ansehen und dann sehen wir weiter.“ „NEIN!!!“ „Sarah!“, er schaut mir direkt in die Augen, „Doch! Und du wirst stillhalten.“ Er setzt sich ans Fußende, nimmt meinen Fuß in die Hand und dreht ihn ein bisschen hin und her. Ich kann mir ein lautes Schluchzen mit einigen Schmerzlauten einfach nicht verkneifen.

„Hör mir zu Kleines!“, er sucht wieder meinen Blick, „ich weiß, dass dir das jetzt gar nicht gefallen wird, aber wir müssen ins Krankenhaus und ein Röntgenbild machen. Ich werde die ganze Zeit bei dir sein und dir wird nichts passieren, hörst du?“ KRANKENHAUS??? Will er mich verarschen? Auf keinen Fall. Ich bekomme keine Luft mehr, mein ganzer Brustkorb schnürt sich zusammen. „Sarah! Hör auf damit! Beruhige dich!“ Er legt mir eine Hand auf den Brustkorb, aber es wird immer schlimmer. Er rennt los und besorgt eine Tüte. Er drückt sie mir vor den Mund und die Nase und hält mich dabei fest. „Ruhig… Süße, ganz ruhig! Du wirst dich jetzt beruhigen und dann werden wir losfahren.“ Ich schüttel verneinend den Kopf. „Oh doch! Und wenn du nicht freiwillig mitkommst, werde ich dir eine Spritze geben und dich dann mitnehmen.“ Das ist nicht sein Ernst! Er kann mich doch nicht zwingen! Auf keinen Fall. „Sarah, Atmen! Ganz normal atmen…. So ist es gut. Das machst du gut.“ Ich bin inzwischen mit meinen Nerven wirklich am Ende. „Na komm. Ich helfe dir aufzustehen.“ „Bitte Tonie! Bitte nicht.“ Ich flehe ihn wirklich an. „Nein mein Mädchen! Da hilft alles bitten und betteln nichts. Ich will nicht, dass du deinen Fuß verlierst oder er falsch zusammen wächst und du dann nicht mehr laufen kannst. Das musst du jetzt aushalten! So Leid es mir auch tut, da musst du jetzt einfach durch. Ich verspreche dir, dass ich die ganze Zeit bei dir bleiben werde und wir erstmal nur ein Röntgenbild machen. Weißt du was das ist?“ Ich schüttel mit dem Kopf. „Okay… vereinfacht ausgedrückt kann man sagen, dass wir einfach nur ein Foto von deinem Fuß machen mit einem speziellen Gerät, mit dem wir dann aber deine Knochen sehen können. Das tut genauso weh, wie wenn ich mit meinem Smartphone ein Foto von dir mache, okay?“ „Aber dann gehen wir wieder nach Hause!“ „Dann sehen wir uns das Bild erstmal an und entscheiden dann, wie es weiter geht. Vielleicht bekommst du noch einen Gips, aber das wird auch nicht wehtun. Versprochen! Kommst du jetzt mit?“ Ich muss tüchtig schlucken, nicke dann aber. Er hilft mir bis ins Auto hinein und dann fahren wir los.

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n/a Vor 6 Jahre