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Aufrufe: 1311 Created: 2018.06.06 Updated: 2018.06.06

Sarah und Tonie - Eine besondere Begegnung!

Kapitel 4

Liebe Miss Sweety. =) Manchmal finde ich, dass man Dinge nicht bis aufs Letzte ausreizen muss und bei der Geschichte von Sebastian und Summer bleibe ich immer lieber kurz und knapp dabei. Bei dieser Geschichte hier hole ich dafür aber ganz schön aus *zwinker*

Sooo.... Der letzte Teil für heute. An dieses Schreibtempo braucht ihr euch aber nicht gewöhnen *lach*

Am nächsten Tag habe ich endlich alle Manuskripte zu Ende gelesen und alle Notizen dazu gemacht, sodass ich in Marcus Büro stürme. Als er mich sieht, sehe ich ihm sofort an, dass er mich lieber nicht getroffen hätte. „Hallo Sarah… Also wegen Montag… Nun ja, das tut mir echt Leid. Aber wissen sie… Ich hatte wirklich keine andere Wahl und wenn ich Ihnen sofort gesagt hätte, dass er Arzt ist, hätte ich sie nie dahin bekommen. Ihr Artikel ist übrigens super geworden. Ich hoffe, das Ganze war nicht allzu schlimm für sie!“ Ich schaue ihn fassungslos an. „Und was ist mit gestern? Ist das jetzt die neuste Masche von Ihnen mich einfach an Klienten zu verleihen?“ „Öhm… Also… Wissen Sie… Naja, ich dachte halt, dass das Ganze mit Ihnen abgesprochen war.“ Ich zeige mit dem Finger auf ihn. „Das ist glatt gelogen! Und sie sind mir echt was schuldig! Und falls sie mich demnächst nochmal zu einem Interview schicken wollen, sage ich Ihnen direkt, dass sie sich das abschminken können. Das war das letzte Mal, dass ich sowas gemacht habe!“ Er seufzt. „Ich hatte zwar noch Hoffnungen, dass dem nicht so sein würde, aber ich habe es mir schon gedacht, dass es so kommen würde.“ Ich lege ihm die Notizen auf seinen Schreibtisch verlasse sein Büro.

Den Rest des Tages habe ich nicht mehr ganz so viel zu tun, aber ich nutze die Zeit um mal ein bisschen Ordnung in meinen Papierkram auf dem Schreibtisch zu bringen. Das wollte ich eh schon lange machen.

Nachdem ich dann endlich Feierabend gemacht habe, fahre ich wie immer mit der Bahn nach Hause. Dort gehe ich wieder mal duschen, wobei ich mir dieses Mal auch meine Bikinizone rasiere. Einer Komplettrasur habe ich mich bislang nur einmal unterzogen und das fand ich so scheußlich, dass ich das auf keinen Fall nochmal tun werde. Und dann stellt sich wie immer meine Lieblingsfrage: Was ziehe ich an? Kurzerhand entscheide ich mich für eine schwarze Jeans, schwarze Chucks, eine ebenfalls schwarze, enge Bluse und einen knallroten Blazer. Meine Haare binde ich mit einem Zopfgummi einfach zu einem wilden unordentlichen Dutt zusammen und stecke mir dann noch kleine schwarze Perlenohrringe in die Ohren.

Das Angebot mit dem Abholen habe ich abgelehnt, also setze ich mich in die Ubahn und fahre los. Die Fahrt dauert 35 Minuten. Was mich wohl erwartet? Ich bin auf jeden Fall ziemlich aufgeregt. Eigentlich habe ich ja nichts zu verlieren und er hat versprochen, mich mit dem Medizinzeug in Ruhe zu lassen, also kann ich auch da ganz entspannt sein. Hoffentlich ist er nicht wieder so bestimmend. Auf der einen Seite finde ich das ja schon ganz sexy, aber auf der anderen Seite regt mich das auch wirklich auf, schließlich bin ich alt genug um auf mich selbst aufzupassen. Naja… Mal sehen. Hübsch und intelligent ist er auf jeden Fall. Ob er wohl auch mal Humor hat? Und ob er alles, was er gestern gesagt hat wirklich ernst meint? Ich muss an meine Oma denken. In den letzten Tagen habe ich oft darüber nachgedacht, was sie wohl dazu sagen würde und ob sie das nicht vielleicht sogar von da oben eingefädelt hat. Beim Gedanken an sie muss ich lächeln.

Von der Haltestelle muss ich noch zwanzig Minuten zu Fuß gehen. Es ist zwar immer noch sehr kalt draußen, aber die Sonne hat heute den ganzen Tag geschienen und der Sonnenuntergang gerade ist herrlich schön. Die ganzen Farben und die frische Luft tun mir gut und machen, dass ich mich ein bisschen entspanne und nicht mehr ganz so nervös bin. Ich biege in die Straße ein, die er mir genannt hat. Die Umgebung hier ist sehr ländlich und hübsch. Ein paar Einfamilienhäuser reihen sich aneinander. Wenn ich nicht wüsste, dass ich in Hamburg bin, würde ich denken, dass ich in irgendeinem Dorf gelandet bin. Ich suche die Nummer fünf und finde sie auf Anhieb. Das Haus ist von außen sehr hübsch. Es besteht zum größten Teil aus Holz und ist sehr verwinkelt. Ich fürchte, dass er dem Architekten alleine für die Planung ein halbes Vermögen bezahlt hat. Vor dem Haus gibt es einen Weg, der mit ein paar flachen Stufen direkt zur Haustür führt. Links und rechts von dem Weg sind Beete mit vielen Büschen und Rindenmulch angelegt worden, die im Sommer garantiert wunderschön aussehen werden. Aus den Fenstern dringt ganz warmes, angenehmes Licht, sodass das ganze Haus irgendwie sofort eine ganz große Gemütlichkeit ausstrahlt. Das hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Irgendwie habe ich mich schon auf ein Haus ganz in weiß eingestellt. Das hätte ich furchtbar gefunden. Das Leben ist schließlich auch nicht schwarz oder weiß, sondern bunt.

Noch bevor ich die Klingel drücken kann, geht die Tür auf. „Hallo Sarah! Schön, dass du da bist. Ich habe mir schon Sorgen gemacht. Ich hätte dich wirklich lieber abholen sollen!“ „Hallo! Nee, nee. Hier um dich herum ist die Umgebung wirklich schön und der kleine Spaziergang hat mir gutgetan.“ Er hilft mir aus meinem Mantel heraus und hängt ihn auf. „Komm doch herein. Ich habe eine kleine Überraschung für dich!“ Er nimmt meine Hand und zieht mich hinter sich her, bis zu einem unfassbar tollen Wohnzimmer. Alles ist in beige und braun Tönen gehalten, urgemütlich und vor allem ist es hier durch den Kamin richtig kuschelig warm. Ich setze mich aufs Sofa und warte kurz auf ihn, weil er irgendwas holen wollte. Vermutlich die Überraschung. Ich ahne schon schlimmes. Als er mit zwei Gläsern zurückkommt und sich direkt neben mich setzt muss ich ja schon ein bisschen schlucken. Er riecht wirklich verdammt gut. „Da du ja scheinbar wirklich am liebsten Eistee trinkst und ich dir nicht schon wieder etwas verbieten wollte, habe ich ihn einfach selbst gemacht. Ich hoffe, dass er dir schmeckt. Er ist auf jeden Fall sehr gesund und du kannst so viel davon trinken, wie du möchtest. Er lächelt mich an und ich lächle gezwungen zurück, weil ich wirklich skeptisch bin, was dieses Getränk angeht. „Nun schau nicht so! Probier doch erst Mal!“ Ich nehme das Glas, nippe daran und wirklich erstaunt. „Hmm… Das Zeug schmeckt verdammt gut! Sogar fast besser als mein Eistee.“ Er schmunzelt. „Na siehst du. Weißt du, ich habe bei der Arbeit schon so viel Mist gesehen und die fremden Menschen kann ich nicht verändern, aber ich halte es einfach kaum aus, wenn die Menschen um mich herum, sich absichtlich krank machen. Deshalb: Ich möchte dir wirklich nichts Schlechtes, wenn ich dir verbiete Eistee zu trinken. Verstanden?“ Oh man. Nun hat er mich aber wirklich um den kleinen Finger gewickelt. Dass er mir den Eistee gemacht hat, ist irgendwie wirklich süß. „Okay“, sage ich lächelnd.

An diesem Abend schafft er es sogar, dass ich freiwillig Salat esse. Er kann wirklich gut kochen! Ansonsten quasseln wir ganz viel und kommen uns immer näher. Irgendwann vergesse ich sogar, dass er Arzt ist und wir haben wirklich einen tollen Abend zusammen. Irgendwann bringt er mich nach Hause und wir verabreden und für den Abend wieder und ich freue mich jetzt schon auf ihn.