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Aufrufe: 1729 Created: 2016.04.15 Updated: 2016.04.15

Joanne in Berlin

Kapitel 2

"Tut mir Leid, dass ich nicht schon früher was gesagt hab. Ich wollte auch nicht, dass du dir Sorgen machst."

"Hättest du früher was gesagt, hätten wir vielleicht das Schlimmste verhindern können. Hast du denn dolle Schmerzen?", fragte Lukas besorgt.

"Es tut schon ziemlich weh..."

"Wir kriegen dich schon wieder hin, Schwesterchen. Jetzt muss ich mal Fiebermessen, Jojo. Hab aber hier nur ein altes Glasthermometer da, dass ist für rektale Messung. Mach einfach bitte keinen Aufstand, dann geht es auch schnell."

"Lukas, bitte, dass muss echt nicht sein. Ich will das nicht."

"Was hier sein muss, entscheide wohl eher ich. Komm schon, ich kenne dich und deinen Körper schon seit dem Sandkasten."

"Bitte Lukas, bitte nicht!", flehte Jojo.

"Was soll ich denn anderes machen?! Stell dich nicht so an und verhalt dich bitte mal erwachsen."

"Lukas, bitte"

"Alex kann das auch machen, wenn dir das weniger peinlich ist."

"Ich möchte das einfach nicht."

"Warum denn nicht zur Hölle?!" Langsam wurde Lukas zornig.

"Ich mag das nicht!"

"Gut, dann bleib halt sturr, irgendwann wird dein Kreislauf zusammenklappen, wenn wir jetzt nicht handeln."

Mit festen Schritten verließ Lukas das Zimmer.

Sorry liebe Leute, gibt manchmal Dinge, die gehen vor.

Muss mich nun erstmal wieder zurückfinden ins Schreiben, also seid bitte gnädig (aber ehrlich!).

Keine lange Fortsetzung, small steps.

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Lukas setzte sich mit eingeschnappter Miene auf einen Stuhl in der Küche. Alex schaute ihn an erwartungsvoll und verdutzt zu gleich. „Was ist denn los?“, fragte er.

„Jojo regt mich auf. Ich wollte nur Fiebermessen und sie macht einen Aufstand, als würde ich sie bei lebendigem Leibe verspeisen wollen.“

Alex schaute ihn verständnisvoll an.

„Na ja, ehrlich gesagt wäre ich als Teenie auch nicht so scharf darauf gewesen, wenn mein großer Bruder bei mir Fieber gemessen hätte. Und dann auch noch rektal...“

„Aber du hättest die Vernunft gehabt, es zuzulassen, wenn du offensichtlich krank bist. Die hat meine Schwester scheinbar nicht. Rektal ist nun mal am genausten.“

„Soll ich mal mit ihr reden?“

Lukas schnaubte lächerlich. „Kannst ja dein Glück versuchen.“

Alex nickte und ging rüber in Richtung Wohnzimmer.

Leise klopfte er an den Türrahmen. Joanne schaute kurz auf zu ihm, sagte allerdings nichts.

Alexander fasste ihr an die Stirn. „Fieber hast´ du allemal.“, sagte Alex zu Jojo.

Die Jugendliche war zu erschöpft um zu antworten, eigentlich hatte sie jetzt auch absolut keine Lust auf eine weitere Diskussion.

„Was ist denn so schlimm daran, dass Lukas gerne Fiebermessen will? Wir wollen nur das Beste und versuchen wirklich, dir zu helfen.“

Joanne drehte ihren Kopf weg, sie wollte ihm nicht in die Augen schauen, die Situation war ihr sichtlich peinlich. Alexander fuhr fort.

„Hast du Angst vor uns, oder was ist los?“

Wieder kam keine Antwort. So langsam fühlte Alex sich verarscht.

„Joanne, was ist dein Problem? Hellsehen kann weder dein Bruder noch ich. Wäre es weniger schlimm, wenn ich deine Temperatur messe?“

Joanne sagte: „Nein, keiner wird das tun! In ein paar Stunden wird es mir von alleine besser gehen. Die Schmerzen sind schon besser geworden“

Langsam aber sicher riss auch Alex der Geduldsfaden.

„Die Schmerzen sind nicht besser geworden, du spürst sie nur kaum weil du hier wie ein eingerolltes Kind im Mutterleib liegst! Mein Gott, wenn du so viel Schiss hast, such dir nen Therapheuten!“

Er knallte die Tür zu und ging zurück in die Küche.

Lukas grinste. „Auch erfolgslos?“

Alex schnaubte. „Sie denkt tatsächlich, es geht von alleine weg. Sie ist so sturr.“

„Da hast du Recht. Nun, es sind ihre Ferien die sie gerade verschwendet. Nicht mehr lange, und sie wird um unsere Hilfe betteln.“

Am restlichen Abend sprachen die beiden nicht mehr mit Joanne. Nachts, gegen 3 Uhr hörte Lukas Laute aus dem Wohnzimmer.

„Ahhh!! Lukas!!“

Besorgt kam er zu seiner Schwester geeilt.

„Lukas! Bitte tu was! Bitte mach was! Ich fühle mich als würden meine Eingeweiden verbrennen!“

Lukas erwiderte harsch. „Ich dachte du wolltest keine Hilfe. Ich dachte, dass geht von alleine wieder weg?“

„Spiel jetzt bitte nicht den Besserwisser, lass uns nachher darüber diskutieren. Tu einfach was!“ Ihre Stimme klang schwach & qualvoll.

Lukas wollte seine Angst und Sorge verbergen. Er kniete sich vors Sofa und sagte kühl: „Shirt hoch.“ Er war fast schon überrascht, als seine Schwester seine Anweisung ohne Murren befolgte und ihr verschwitztes T-Shirt bis unter die Brust hochzog.

Er tastete ihren Bauch mit zwei Händen ab. Schon beim ersten leichten Druck zuckte Joanne zusammen und zischte „Fuck, Au.“.

„Hör mir jetzt zu, ich werde dir eine Schmerztablette geben, damit ich mit der Untersuchung fortfahren kann, ohne dir stark wehzutun. Damit gehe ich ein Risiko ein, weil ich noch nicht weiß, was du hast und ob die Tablette negative Auswirkungen haben könnte. Deswegen musst du mir versprechen, dass ich dann Fiebermessen kann.“

Jojo seufzte. „Wie ist meine Alternative?“

Ihr großer Bruder schüttelte unglaubwürdig den Kopf, er konnte es nicht fassen, dass sie in ihrer Situation noch versuchte zu protestieren.

„Hier liegen bleiben, und weiter hoffen, dass „es von alleine weg geht“, das ist die Alternative.“

„Wird es weh tun?“, fragte Jojo ängstlich bei dem Gedanken an das Fieberthermometer.

„Nein. Ich werde so vorsichtig sein, wie es nur geht.“

„Bringen wir das einfach hinter uns.“

Zufrieden holte Lukas die Schmerztablette, ein Glas Wasser, sowie das Fieberthermometer und etwas Vaseline. Zuerst gab er Jojo die Ibu 600 und das Glas Wasser.

„Die Schmerzen sollten bald besser werden.“, sagte er nachdem seine Schwester die Tablette eingenommen hatte. Lukas bereitete das Fieberthermometer vor, in dem er es in die Vaseline eintauchte.

„Wie soll ich mich hinlegen?“, fragte Jojo vorsichtig.

In beruhigendem Tonfall sagte ihr Bruder:

„Dreh dich einfach auf die Seite und zieh deine Jogginghose & deinen Slip bis zu den Knien herunter.“

Besorgt tat Joanne das, was ihr Bruder sagte. Sie wimmerte leise: „Lukas?“

„Ja?“

„Ich hab Angst.“

„Das brauchst du wirklich nicht. Das ist keine große Sache. Probier einfach, dich zu entspannen. Alles wird gut.“

Jojo machte ihre Augen zu.

Langsam und vorsichtig führte Lukas das Fieberthermometer in ihren Po ein.

Es war wirklich nicht so schlimm, wie Joanne anfangs vermutet hatte. Nur unendlich peinlich.

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