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Aufrufe: 1395 Created: 2017.04.25 Updated: 2017.04.25

Joanne in Berlin

Kapitel 3

Alex wollte gerade hereinkommen, doch als er durch den Türspalt sah, dass Lukas gerade Fieber maß bei seiner Schwester, wollte er Joanne die unangenehme Situation ersparen, die entstehen würde, wenn er jetzt hereinkäme. Also ging er leise in die Küche.

Nach einigen Minuten zog Lukas das Thermometer wieder aus Jojo´s Po heraus. Hastig zog sie ihren Slip und ihre Jogginghose wieder hoch.

„39,8 Grad.“ besorgt hielt Lukas die Hand an die Stirn seiner Schwester.

„Ist das sehr schlimm?“, fragte Joanne ängstlich.

„Na ja, das ist schon ziemlich hohes Fieber. So hoch, dass du dich nicht noch mal mit mir streiten solltest.“

Verlegen schaute Joanne ihren Bruder an. „Es tut mir Leid. Wirklich.“

„Ich finde es nur traurig, dass du mir nicht vertraust. Überhaupt hättest du schon viel früher etwas sagen sollen.“

„Ich vertraue dir doch. Und wie ich schon sagte, es tut mir Leid. Aber dieses ganze Arztgetue ist einfach nicht meins.“

„Was meinst du mit, ´es ist nicht deins´? Du hast doch keinen Arzt mehr gesehen, so weit wie deine Erinnerung reicht. Seit du 8 oder 9 bist, weigerst du dich.“

„Damit meine ich, dass mir das alles einfach nicht gefällt.“

„....weil du Angst hast?“ Mit einem besorgten Blick musterte er seine Schwester.

Joanne schwieg, deswegen ergriff Lukas wieder das Wort.

"Hör zu, ich habe eine gewisse Verantwortung gegenüber dir. Und du bist krank. Nicht nur ein wenig erkältet, sondern richtig krank. Ich hoffe, deutlicher muss ich nicht werden. Sollte sich dein Zustand verschlechtern, bleibt mir nichts anderes übrig, als dich ins Krankenhaus zu bringen. Ich kann dich auch nicht wunderheilen hier."

Joanne stiegen Tränen in die Augen, bei dem Gedanken, ins Krankenhaus zu müssen. Lukas sah das und nahm sie fest in den Arm.

"Alles wird gut, meine Große."

"Bitte, bitte. Kein Krankenhaus. Ich will nicht, dass mich irgendwelche fremden Ärzte untersuchen."

"Ich werde auch alles versuchen, damit es nicht soweit kommt. Ich weiß, du willst das nicht. Und ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert. Ich will nochmal versuchen, deinen Bauch abzutasten. Ziehst du kurz dein Shirt hoch?"

Joanne tat, was ihr Bruder sagte.

"Sag Bescheid, wenn der Schmerz unerträglich wird."

Joanne nickte nur und ihr Bruder begann ihren Bauch abzutasten. Sie zuckte zusammen. "Geht schon", war ihre Antwort auf Lukas´ kritisches Gesicht.

Lukas tastete weiter ihren Bauch ab. Er zog ihren Slip ein kleines Stück runter, um auch den Unterbauch abtasten zu können.

"Also, der Blinddarm ist es nicht. Allerdings ist der Unterbauch verhärtet."

"Und was bedeutet das?", fragt Joanne vorsichtig.

Lukas schwieg einen Moment.

"Das kann alles mögliche sein. Kann eine einfache Verstopfung sein, es könnte was mit der Blase sein, EIleiter- oder Gebärmutterentzündung. Da gibt es vieles. Ultraschall wär hilfreich..."

Joanne bekam furchtbare Angst, bei dem, was ihr Bruder da aufzählte.

"Wann warst du denn zuletzt auf der Toilette?"

"Weiß nich", murmelte Jojo.

"Und wann hattest du zuletzt deine Tage?"

Joanne zuckte nur mit den Schultern.

"Jojo, das ganze hier funktioniert nur, wenn du auch mitmachst."

"Müsste so um die zwei Wochen her sein.."

"Okay, Jojo. Hör mir jetzt gut zu, du bist stark. Es ist unumgänglich, dass wir dich untenrum untersuchen. Es tut mir schrecklich leid, aber es muss sein. Ich weiß, du willst das nicht, aber wir müssen herausfinden, was das Problem ist. Ich weiß, dir ist das vor deinem Bruder peinlich, deswegen schlage ich vor, dass Alex das macht."

Jojos Augen wurden glasig. Sie konnte nicht einmal etwas sagen. Lukas nahm sie in den Arm. "Alles wird gut, das verspreche ich."

"Ich... ich..ich will das nicht."

"Ich weiß. Aber es muss sein. So leid es mir tut."

"Und was, wenn ich mich weigere?"

"Krankenhaus. Es tut mir wirklich leid."

"Was... was wird Alex machen?"

"Er wird nachschauen, ob eine Entzündung oder Verstopfung vorliegt."

"Tut das weh?"

"Du musst dich entspannen, dann sollte es nicht wehtun."

Joanne schaute runter und eine Träne kullerte ihr das Gesicht runter. Wie konnte es nur so weit kommen?

"Nimm dir die Zeit die du brauchst. Ruf einfach, wenn du soweit bist."

Lukas wollte gerade aus dem Raum gehen.

"Ich will das jetzt hinter mich bringen.", winselte Jojo.

"Ich sag Alex Bescheid."

Lukas ging aus dem Wohnzimmer zur Küche.

Alex saß am Tisch und aß.

"Alex, ich brauch deine Hilfe."

"Klar, was kann der Meister für dich tun?"

"Jojo hat einen extrem schmerzempfindlichen und verhärteten Unterbauch.. Wenn ich sie diesbezüglich weiter untersuche, das wäre super peinlich, so vorm eigenen Bruder."

"Verständlich. Klar, mach ich. Wenn sie es denn zulässt."

"Ich gehe davon aus. Ich hab ihr gesagt, das wir sie sonst ins Krankenhaus bringen müssen. Mit dem Fieber.."

"Wie hoch war es denn?"

"39,8."

"Puuuh. Dir ist klar, du spielst hier buchstäblich mit dem Feuer, Lukas. Hat sie schon was gegen das Fieber bekommen?"

"Nein."

"Okay, dann nehme ich gleich mal ein Zäpfchen mit. Wir hatten noch ne Packung Einmalhandschuhe, wo sind die?"

"Müssten im Schrank im Bad stehen."

"Okay. Gut, dann drück mir mal die Daumen, dass sie mich nicht gleich hassen wird."

"Das wird sie nicht, selbst wenn sie es sagt. Alex?"

"Ja?"

"Sei bitte vorsichtig, Jojo ist echt am Ende."

"Du weißt doch, dass du mir vertrauen kannst."

Alex ging aus dem Zimmer, holte die Handschuhe und ein Zäpfchen, und klopte an den Türrahmen des Wohnzimmers.

"Wie geht es unserer Patientin?"

"Könnte besser sein."

"Du weißt, warum ich hier bin, oder?", fragte Alex in einem aufmunternden Ton.

"Lukas hat es mir erklärt."

"Gut. Warst du schonmal beim Frauenarzt?"

Jojo schüttelte den Kopf.

"Okay. Dann zieh bitte deine Jogginghose und deinen Slip aus."

Der Moment war gekommen. Der Moment, vor dem Jojo riesengroße Angst hatte. Doch sie konnte nicht, ihre Muskeln konnten sich nicht bewegen.

"Joanne?"

"Ich kann das nicht.."

"Du schaffst das. Es wird nichts Schlimmes geschehen."

Langsam und mühselig entledigte Jojo sich ihrer Hose und ihrem Slip. Sie legte beides an das Ende des Sofas.

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