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Aufrufe: 1928 Created: 2017.05.07 Updated: 2017.05.07

Bettys Pein

Kapitel 3

Jupiter, so etwas Halbfertiges wirst du von mir unter normalen Umständen nicht erleben. Ich finde unvollendete Geschichten ganz fürchterlich, deshalb stelle ich hier auch nur etwas rein, was ich bereits beendet habe. Offen für eine Fortsetzung darf es schon sein, aber zumindest die aktuelle Geschichte muss ein Ende haben. ;-)

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Dr. Behrens hatte sich kurz abgewandt und etwas aus seinem Schrank geholt. Mit einer Glasflasche steht er nun wieder vor mir. Mein Herz schlägt schon wieder wie wild. „Betty, ich möchte Ihnen ein Spray in den Hals sprühen. Das wird im ersten Moment unangenehm sein, wenn die Flüssigkeit auf den Rachen trifft, Sie müssen möglicherweise ein oder zwei Mal würgen. Und es wird auch für ein paar Sekunden im Hals brennen. Das lässt aber schnell nach, da auch ein Betäubungsmittel hierin enthalten ist. In den nächsten Stunden werden Sie dann keine oder zumindest kaum noch Schmerzen mehr spüren.“ Ich atme tief durch, und nicke. „Legen Sie den Kopf nach hinten, gegen meine Hand.“ Noch einmal atme ich durch und biege den Kopf nach hinten. „Mund weit öffnen, Zunge rausstrecken und schön offen lassen. Atmen nicht vergessen. Achtung!“ Ich kneife die Augen zusammen und atme stoßweise einige Züge ein und aus. „Hier kommt’s.“ *pffff*Als das Mittel auf meinen Rachen trifft, stöhne ich auf und will nach hinten ausweichen, was mir aber nicht gelingt, weil Dr. Behrens seine Hand und seinen Arm dort hat. Ich fange an zu röcheln und husten und würgen, alles auf einmal. Nach einigen scheinbar endlosen Augenblicken geht es endlich vorbei. „Alles wieder gut?“ fragt Dr. Behrens. Ich nicke mühsam, tatsächlich sind die Halsschmerzen nun viel erträglicher.

„Hatten Sie in den letzten Tagen Fieber oder erhöhte Temperatur?“ Ich schüttle den Kopf, „Nein.“

„Betty, haben Sie Ihre Temperatur auch wirklich gemessen?“ wieder die Frage vom Chef aus dem Hintergrund. Kleinlaut flüstere ich, „Nein…“ und verteidige mich, „Aber ich war nicht so heiß, wie es bei Fieber immer ist.“ Dr. Behrens schaltet sich ein, „Betty, beantworten Sie die Fragen ehrlich. Nur wenn ich alles weiß, kann ich Ihnen helfen.“ Ich blicke zu Boden. „Wir werden Ihre genaue Temperatur noch eben ermitteln. Es ist wichtig zu wissen, ob Ihre Körpertemperatur erhöht ist.“ Erneut beginnt mein Herz schneller zu pochen und ein Schauder zieht durch meinen Körper. Unruhig beobachte ich Dr. Behrens, wie er etwas aus seinem Schrank und einer Schublade holt. „So Betty, das ist ein Thermometer, mit dem die Temperatur im Ohr gemessen wird. Das heißt, ich werde diese Spitze hier kurz in Ihr Ohr halten. Davon werden Sie kaum etwas spüren, nur ein ganz leichter Druck. Es dauert nur wenige Sekunden, dann gibt das Gerät einen Piepton von sich und das war es schon.“

Ich höre ihm angespannt zu, den Blick auf das Gerät geheftet. „Drehen Sie den Kopf einmal nach links, das rechte Ohr zu mir nach vorne.“ Meine Atmung beschleunigt sich, als ich ihm mein Ohr zudrehe und ich schließe die Augen. Ansonsten sitze ich stocksteif. „So,“ er streicht mir vorsichtig meine Haare hinter das Ohr, woraufhin ich zurück zucke. „Ganz ruhig, Betty, und bitte nicht ausweichen. Ich halte Ihren Kopf von der anderen Seite. Jetzt kommt der Messer.“ Ich kneife die Augen zusammen und stöhne auf, als ich merke, wie sich etwas in mein Ohr schiebt. Ein leises „Au“ kann ich mir nicht verkneifen. „Haben Sie Ohrenschmerzen, Betty?“ „Nein. Nein, ich war nur erschrocken,“ weiche ich aus. Es dauert wirklich nicht lange, bis ein Piepen ertönt und ich wieder versuche, von dem Gerät wegzukommen. Die Hand von Dr. Behrens verhindert das jedoch, allerdings entfernt er das Thermometer in dem Moment auch aus meinem Ohr.

Er blickt auf die Anzeige und stutzt, als ich wieder scheu in seine Richtung schaue. Sein Blick geht zu mir und noch einmal zur Anzeige, „Hmm.“ Aus ängstlichen Augen sehe ich ihn fragend an. „35.4 Grad kann wirklich nicht stimmen. Da würden Sie hier ganz anders sitzen.“ Ein weiterer Schauer überkommt mich. „Wir müssen noch einmal messen.“ Ich stöhne auf. „So schlimm ist das doch nicht, oder? Das schaffen Sie noch einmal. Kommen Sie, drehen Sie den Kopf jetzt einmal nach rechts, wir messen dieses Mal im linken Ohr.“ Wieder das gleiche Spiel. Diesmal blicke ich direkt in Richtung meines Chefs, schließe aber schnell wieder die Augen, als mir die Haare hinter das Ohr gestrichen werden. Auch dieses Mal schrecke ich zurück, als das Thermometer mein Ohr berührt und ich einen leichten Druckschmerz spüre. Reflexartig kneife ich die Augen zusammen. Nach wenigen Sekunden piepst es wieder, aber nicht nur einmal wie beim ersten Mal, sondern schrill einige Male hintereinander. Ich schrecke fürchterlich zusammen und springe beinahe von der Liege. Auch mein Chef zuckt ein wenig zusammen, Dr. Behrens starrt nur ungläubig auf sein Thermometer. „32.8 Grad? Na das wird ja immer schöner.“ Er blickt mich an. „Betty, wir benötigen auf jeden Fall Ihre Temperatur. Wie Sie selbst mitbekommen haben, funktioniert das Ohrthermometer leider nicht richtig, das heißt, wir müssen eine andere Messmethode nehmen.“ Er wirft einen seltsamen Blick zur Seite auf meinen Chef.

Ich schlucke schwer und stiere geradeaus vor mich hin. Dr. Behrens wendet sich wieder seinen Schubladen und Schränken zu und kramt darin herum. Als er sich wieder umdreht, nehme ich aus den Augenwinkeln wahr, dass er einen Blick rechts an mir vorbei wirft zu meinem Chef. Dann setzt er sich auf seinen Hocker, direkt vor mich und fordert mich mit ernstem Blick auf, „Betty, schauen Sie mich an.“ Mir rutscht das wild schlagende Herz in die Hose. Panik droht wieder, über mich hereinzubrechen und ich kann meinen Blick nicht auf einen festen Punkt fixieren. Er nimmt meine eiskalten Hände in seine warmen, hält sie mit sanfter Bestimmtheit fest, auch als ich versuche, sie ihm zu entziehen. „Betty, es gibt nur noch eine Möglichkeit, Ihre Temperatur zu ermitteln.“ Er sieht mir fest in die Augen als wolle er durch die Augen in mich hineinsehen. „Und da ist rektal.“ Mein Herz bleibt stehen. Nein, er hat jetzt nicht das gesagt, was ich verstanden habe! Ich verfalle in eine Art Starre und kann mich nicht bewegen, ich merke förmlich, wie ich leichenblass werde.

- Ende Teil 3 -

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Jupiter Vor 7 Jahre  
Sunnygirl Vor 7 Jahre