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Aufrufe: 941 Created: 2018.05.27 Updated: 2018.05.27

Die Gretchen-Frage

Kapitel 6

Wieder eine kurze Fortsetzung...wünsch euch einen schönen Wochenende-Ausklang. ? Lana

Zwischenzeitlich lag Gretchen schon auf dem OP-Tisch und wandelte durch die wohlige Dunkelheit bis sie sich auf einmal in Michaels Wohnung wieder fand.

Sie war da, um ihren Laptop abzuholen, den er für sie repariert hatte. Nach ihrer Trennung vor ein paar Monaten waren sie Freunde geblieben. „Und wie siehts aus? Läuft er wieder?“, erkundigte sich Gretchen nach dem Zustand ihres MacBook Air. „Ja, er läuft wieder. Dein Speicherplatz war schon fast aufgebraucht, um dieses Problem habe ich mich auch gekümmert. Bei der Gelegenheit habe ich auch deinen Verlauf gecheckt. Interessant, auf welchen Seiten du so surfst“, stellte er mit finsterer Miene fest. Gretchen lief knallrot an. Nun war er schließlich doch hinter ihr Geheimnis gekommen. Daran hätte sie wohl früher denken müssen, dass ein IT-Spezialist einen Laptop wie ein offenes Buch lesen kann. Eigentlich hätte sie wütend sein müssen, über die Verletzung ihrer Privatsphäre, doch in diesem Moment schämte sie sich zu sehr, um irgendetwas zu sagen. „Das war es also, was du jeden Abend „recherchiert“ hast“, sagte er mit düsterer Stimme. Obwohl er keinen Streit provozieren wollte, konnte er nicht anders. Die Frustration der letzten Monate sprudelte aus ihm nur so heraus. Da ihr nichts Besseres einfiel, versuchte sie alles zu leugnen. Die Wahrheit würde er ohnehin nicht verstehen. „Ich weiß nicht, wovon du sprichst“, behauptete sie steif und fest. „Gretchen, das weißt du also nicht?“, fragte er mit einem süffisanten Unterton. „Vielleicht sollte ich dich dann lieber Bambi nennen? Spöttisch sah er sie an. Margarete verlor ihre Fassung, die sowieso nur eine Fassade gewesen war. „Du hast meinen Account gehacked??? Sag mal spinnst du? Das ist doch illegal, dafür könnte ich dich anzeigen!“, fuhr sie ihn an. „Nicht, wenn du überall dasselbe Passwort verwendest. Und übrigens, Espana2020 ist kein sicheres Passwort“, schrie er zurück und funkelte sie mit seinen dunklen Augen böse an. „Ich bin dir keine Rechenschaft mehr schuldig. Ich nehme jetzt meinen Laptop und gehe!“ Zielsicher stürmte sie auf die Eingangstüre zu. Michael baute sich in voller Körpergröße vor ihr auf und versperrte ihr den Weg. Er überragte sie um gut dreißig Zentimeter. Michael war auch durchtrainiert und so wusste Gretchen, gab es für sie momentan kein Entrinnen. „Komm, ich möchte dir etwas zeigen“, sprach er deutlich versöhnlicher und nahm ihre Hand. Widerwillig folgte sie ihm ins Schlafzimmer. In der Mitte des frisch bezogenen Bettes lag an ein Stethoskop. Gretchen erkannte natürlich sofort die Marke sowie das Modell, sagte jedoch zunächst nichts. Gespannt wartete er ihre Reaktion ab. „Du stehst also auf Doktorspielchen“ eröffnete Michael das Gespräch. Seine Ex-Freundin gab ihm auf diese Feststellung keine Antwort. Erst jetzt fiel ihr auf, dass er ein weißes Poloshirt trug, was normalerweise nicht sein Stil war. Er griff nach ihrem Handgelenk und versuchte ihren Puls zu tasten. Tollpatschig fummelte er an ihrem Handgelenk herum. Obwohl er den Radialispuls nicht ertastet hatte, meinte er: „Du scheinst ein wenig nervös zu sein, vielleicht sollte ich dich besser Askultieren“. Er lächelte sie an. Michael war sichtlich bemüht, aber Margarete verstand nicht, was er von ihr wollte. Machte er sich etwa lustig über sie? Zog er ihren Fetisch für weiße Erotik ins Lächerliche? „Michael, was soll das alles?“, fragte sie und massierte sich währenddessen ihre Schläfen. „Ich habe einiges über weiße Erotik gelesen und ich habe mir gedacht, wir könnten das doch einfach mal ausprobieren. Ich will dich nicht verlieren! Ich liebe dich noch immer!“, platzte es aus ihm heraus. „So einfach ist das alles nicht“, versuchte sie ihn abzuwehren. „Du hast wohl schon einen Neuen? Diesen Doc4Real wahrscheinlich, oder?“, ging er erneut auf sie los. „Nicht, dass es dich etwas angeht, aber ich habe keinen neuen Freund. Ich will jetzt wirklich gehen“, beharrte Gretchen, doch Michael ließ nicht locker. „Bitte, Gretchen! Ich will es versuchen! Lass mich dein Hobby-Arzt sein!“ Oh Gott, dachte Gretchen. Der macht das ja total furchtbar. So hätte ich mir das im Leben nicht vorgestellt. Irgendwie tat er ihr auch leid. Er bemühte sich wirklich. Aber wo waren diese Bemühungen und dieses Verständnis vor ein paar Monaten gewesen? Sanft führte Michael Gretchen zum Bett und brachte sie dazu, sich hinzulegen. Langsam öffnete er die oberen Knöpfe ihrer Bluse. Dann griff er nach dem Stethoskop, um sich möglichst umständlich die Oliven in seine Ohren zu stecken und das auch noch verkehrt herum. Ungeachtet ihrer Anatomie legte er die kalte Membran an irgendeiner x-beliebigen Stelle ihres Brustkorbes auf. Gebannt lauschte er, um Gretchens Herzschlag zu hören. Doch eigentlich hörte er nichts. Unbeirrt machte er weiter. „Dein Herz klopft ganz schön schnell, das muss ich mir mal genauer anhören“, meinte er, legte das Stethoskop zur Seite und bettete seinen Kopf auf ihrem weichen Busen. Alles was sie noch sah, war sein volles, braunes Haar. Unwillkührlich sog sie seinen Duft ein. Er roch so verdammt sexy. Sie konnte es nicht beschreiben, er roch einfach nach Michael. „Ohne BH geht es sicher besser“, schlug er vor und schob das Stückchen Stoff gekonnt zu Seite. Margarete fragte sich gerade, warum sie sich das antat. Die Beziehung war vorbei und nicht wieder zu kitten. Außerdem traf sie sich mit Heinrich und mit ihm machten die Doktorspielchen richtig Spass. Hingebungsvoll liebkoste Michael ihre Brustwarzen, was ihr ein lustvolles Stöhnen entlockte und sie aus ihren Gedanken riss. Ach ja, deswegen! Mit einer Hand öffnete er die restlichen Knöpfe ihrer Bluse. Er küsste ihren Bauch und verschwendete keine Zeit. Rasch knöpfte er ihre Jeans auf und griff wieder nach dem Stethoskop. „Soll der Onkel Doktor mal hören, was in deinem Höschen so abgeht?“, fragte er mit einem verschmitzten Grinsen. „Oh Gott; nein!“,rief sie eine Spur zu laut. Michael sah sie perplex an. Leg das Ding weg und bring es endlich zu Ende, dachte sich Gretchen, die diese Mitleidsnummer nur mehr hinter sich haben wollte. Margarete setzte ein honigsüßes Lächeln auf und hauchte ihm ins Ohr: „ Leg‘ das Stehtoskop beiseite und verwöhn‘ mich mal so richtig, Herr Doktor“. Bei diesen letzten Worten hätte sie am liebsten lauthals los gelacht. Michael war dermaßen schlecht und überhaupt nicht überzeugend als Hobby-Doc, aber sie wollte trotzdem seine vergebenen Bemühungen belohnen. Vielleicht würde ein letztes gemeinsames Mal ihm helfen, endlich abzuschließen. Und einmal Sex mit dem Ex hatte doch schließlich jeder, oder?

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Wildflower Vor 6 Jahre  
n/a Vor 6 Jahre  
Wildflower Vor 6 Jahre