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Aufrufe: 1653 Created: 2017.10.23 Updated: 2019.05.14

Die Grippeimpfung

Die Grippeimpfung - Teil 3

„Tief ein- und ausatmen“, ordnete sie mir an, während sie sich die Oliven ihres burgundifarbenen Stethoskops in die Ohren steckte. Derweil zog ich meinen weißen Kasack hoch, damit sie gut an die Auskulationspunkte herankam. Unwillkührlich zuckte ich zusammen, als die kalte Membran meine Haut berührte. Ich hätte das Stethoskop vorher desinzieren sollen, durchfuhr mich dieser etwas ungewöhnliche Gedanke. Das machte Anna nämlich nie (und auch sonst kein Arzt), was ich wirklich furchtbar fand. „Deine Lungen sind frei. Meiner Meinung nach spricht nichts gegen die Grippeimpfung“, fasste sie ihr Ergebnis der Untersuchung zusammen. Verzweifelt ließ ich meinen Kopf hängen und starrte auf den Boden. Die Ärztin griff nach der Nierentasse, in der die Feritgspritze schon bereit lag.

Das Scheppern der kleinen Spritze in der Metalltasse ließ mich aufschrecken. „Mir ist irgendwie übel“, klagte ich und machte eine theatralische Pause, während ich meine Hand schützend auf meinen Bauch legte. „Ich glaube, ich muss mich übergeben“, setzte ich noch oben drauf. Überrascht sah mich Anna an. „Am besten legst dich mal hin“, ordnete sie an. Ich wagte es nicht, zu widersprechen und machte, was sie von mir verlangte. Ungefragt schob sie meinen Kasack nach oben. Mit ihren kalten Händen begann sie, meinen Bauch unsanft abzutasten. In der Magengegend drückte sie ziemlich fest herum, wodurch ich etwas verkrampfte. Dann zückte sie erneut ihr Stethoskop und lauschte meinen Magen-Darmgeräuschen. „Ich kann nichts Ungewöhnliches feststellen. Ich werde jetzt kurz lüften und danch geht’s dir sicher besser. Bleib‘ einfach noch liegen“, sagte die Ärztin zu mir und ging zum Fenster. Anschließend nahm sie auf dem Rollhocker neben mir Platz. „Ich möchte noch deinen Blutdruck kontrollieren“, erklärte sie und krempelte erneut meinen Ärmel hoch. „Atme ein paar mal tief durch und versuch dich, zu entspannen. Schließe deine Augen, dann wird die Übelkeit sicher gleich verfliegen.“ Ohne WIderrede folgte ich ihren Anweisungen. Im Nächsten Moment spürte ich, wie sie mir die Blutdruckmanschette um meinen rechten Arm legte. Geduldig wartete ich darauf, dass Anna die Manschette aufpumpte, doch nichts geschah. Stattdessen fühlte ich etwas Kaltes, Feuchtes ein wenig oberhalb der Manschette. Als ich gearde die Augen öffenen wollte, durchfuhr mich ein stechender Schmerz, gefolgt von einem intensivem Brennen. Ich war perplex und konnte gar nicht fassen, was soeben passiert war.

Fassungslos starrte ich sie an. Vor Wut zitterte ich am ganzen Körper und eine einzelne zornige Träne lief meine Wange hinunter. Ich brachte immernoch kein Wort hervor. Anna schien meine Reaktion zu ignorieren. Schließlich entfernte sie die Blutdruckmanschette. „Deine Symptome sind ja sehr diffus und obwohl ich nicht glaube, dass du einen Infekt ausbrütest, werde ich dir was zur Vorbeugung geben“, sagte Anna bestimmt.

Was wird die Ärztin Lana noch alles antun?

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admciliax Vor 5 Jahre  
DerBehandler Vor 5 Jahre  
Heinz Vor 7 Jahre  
Gamingeule Vor 7 Jahre  
Spüler Vor 7 Jahre  
Jupiter Vor 7 Jahre  
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Wildflower Vor 7 Jahre  
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Jenny94 Vor 7 Jahre  
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