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Aufrufe: 721 Created: 2018.04.23 Updated: 2018.04.23

Marlon und Elena- dominant trifft provokant

Kapitel 25

Wer weiß Lena. Was nicht ist, kann ja noch werden 😃

Hier der nächste Teil. Viel Spaß beim Lesen.

Aus Elenas Perspektive

Bei meiner relativ rasanten Fahrt ins Krankenhaus kam in mir der Gedanke hoch, dass ich es gerade wahrscheinlich schon etwas übertrieben habe mit meiner Provoziererei. Dass ich da nicht einfach den Mund halten konnte. Mein vorlautes Mundwerk, dass bei Angriff sofort auf Verteidigung wechselte hatte mich schon das ein- oder andere Mal in Schwierigkeiten gebracht. Marlon hatte wirklich wütend ausgesehen. Ich stieg vom Fahrrad, schloss es an und betrat mit relativ zügigem Schritt unsere Abteilung und das Büro. Die anderen waren natürlich schon da.

"Guten Morgen Elena! Du siehst ein bisschen gestresst aus, heute Morgen." Sagte Anne zu mir augenzwinkernd.

"Ich bin ein bisschen kurz vor knapp aufgestanden." Ich errötete leicht.

"Soso, na bei dem Weckruf wäre ich auch nicht gleich aufgestanden." Marie kicherte los.

Ich errötete noch mehr. "Ich gehe dann mal an die Arbeit!" Sagte ich betont entspannt und betrat mein kleines Büro. Ich zog meine Jacke aus, hängte sie an den Haken und setzte mich an meinen Arbeitsplatz. Wie eine stumme Warnung lag dort immer noch das Messgerät und das Desinfektionsspray. Ich nahm beides in die Hand und stopfte es ganz weit nach hinten ins Regal. Ich fuhr meinen PC hoch und versuchte mich zu konzentrieren. Immer wieder schweiften meine Gedanken ab zu Marlon und ich fühlte mich richtig unproduktiv. Blödes Gefühl. Jetzt war es schon so weit gekommen, dass ich nicht mal mehr mit meiner Arbeit vorankam. Ich schaute auf die Uhr. So ein Mist schon 2 Uhr und ich war kein Stück weiter. Morgen war die nächste Besprechung. Wenn es so weiterging, dann konnte ich wieder eine Nachtschicht einlegen. Genervt stand ich auf. Ich hatte zwar keinen Hunger, aber etwas zu Essen zu kaufen, war eine willkommene Abwechslung. Ich dehnte meine verspannte Rückenmuskulatur holte meine Geldbeutel aus der Tasche und stand auf. Ich hatte ein ziemlich flaues Gefühl im Bauch und auch leichte Kopfschmerzen waren im Anflug. Typische Anzeichen einer Unterzuckerung. Das kannte ich ja zu Genüge. Ich hätte heute Morgen wohl doch noch ein Glas Cola mehr trinken sollen. Nach Marlons Meinung wohl sogar am besten einen Smoothie und ein Vollkornbrötchen. Bei dem Gedanken verdrehte ich wieder die Augen. Das ich wusste, dass er Recht hatte machte die Sache nicht besser. Ich öffnete die Türe und hätte sie am liebsten wieder zugeschlagen. Marlon hatte wohl seine Absicht, sich zuhause hinzulegen abgeändert und saß nun gut gelaunt am Tisch, an dem meine Kolleginnen gerade auch wieder Mittag machten. Ich traute der Sache nicht, vor allem als ich sah, dass vor ihm erneut ein BZ - Messgerät lag. Das würde er nicht tun. Nicht vor den Kolleginnen. Mein Puls stieg an. Er dröhnte in meinem Kopf.

"Elena, komm setz dich zu uns. Du kannst gerne von mir etwas abhaben. Ich habe sowieso zu viel dabei." Sagte Petra lächelnd.

"Danke, dass ist lieb. Aber ich muss erstmal zur Toilette." Ich musste raus aus diesem Raum. Weg von diesem Mann und diesem verdammten Messgerät. Ich spürte wie es in meinem Kopf zu rauschen begann. Marlon schaute mich die ganze Zeit intensiv, musternd an. Es war gerade kein Funken Liebe oder gar Zuneigung in seinem Blick, sondern alleine kühles, ärztliches Interesse. Mein Atem ging schneller. Jetzt oder nie.

"Gut, dann bis gleich!" Marie schaute mich an und ich erwachte aus meiner Erstarrung. Im Laufschritt verließ ich den Raum. Ich ging noch einige Schritte und lehne mich dann tief atmend gegen eine Wand etwas abseits von unserer Abteilung. Ich ließ mich an der Wand herabrutschen und kauerte mich zusammen. Mein Herz raste immer noch. Tränen stiegen mir in die Augen. Warum war ich nur so? Warum konnte ich es nicht zulassen, dass Marlon sich um mich kümmerte?

Aus Marlons Perspektive

Damit hatte Elena wohl wirklich nicht gerechnet. Allerdings hatte ich auch nicht eingeplant, wie heftig sie auf mich und das BZ Gerät reagieren würde. Auch den Kolleginnen war es aufgefallen.

"Sag mal, was ist es denn zwischen euch zwei?" Fragte Anne

"Kompliziert, würde ich sagen." Ich blieb absichtlich recht vage.

"Naja, aber zusammen seid ihr schon, oder?" Marie schaute mich musternd an.

"Ja, das sind wird!" Ich kniff etwas die Lippen zusammen.

"Du kannst sie nicht kontrollieren. Auch wenn ihr zusammenseid!" Fügte nun noch Petra an.

"Oh doch. Das kann und werde ich. Ich werde definitiv nicht dabei zuschauen, wie sie sich selbst kaputtmacht!"

"Sie ist eine erwachsene Frau, kein Mädchen Marlon!" Anne schaute mich ernst an. "Du musst sie als das nehmen, was sie ist. Sonst hat eure Beziehung keine Chance."

Ich konnte dieses Beziehungsgequatsche nicht mehr hören. Vor allem da ich wusste, dass sie ja auch, zumindest ein kleines bisschen, Recht hatten. Ich stand auf und steckte mir das Gerät in die Tasche.

"Einen schönen Mittag zusammen!" Ich lächelte versöhnlich in die Runde.

"Das wünschen wir dir auch Marlon." Petra lächelte zurück.

"Schaust du nach Elena?" Fragte Marie besorgt.

"Ja, das mache ich. Es kann sein, dass es ein bisschen braucht, bis sie wieder da ist. Wenn sie tatsächlich so entgleist ist, wie ich denke, dann muss ich sie erstmal dazu bringen, was Ordentliches zu sich zu nehmen." Marie lächelte mir zu.

"Alles klar."

Ich verließ den Raum und lief den Flur hinab. Ich glaubte nicht, dass sie so weit gekommen war. Ich ging um die Ecke, in eines der ruhigeren Teile unserer Abteilung, in der sich sonst fast niemand aufhielt. Dort sah ich sie, zusammengekauert am Boden sitzen. Schnell ging ich zu ihr. Ich setzte mich vor sie und zog sie in meinen Arm. Ich wartete, bis sie sich etwas beruhigt hatte und die Tränen nicht mehr wie Sturzbäche an ihren Wangen entlang liefen. Ich reichte ihr ein Taschentuch, mit dem sie sich geräuschvoll die Nase putzte. Wir lachten beide leise auf, bei diesem sonderbar anmuteten Geräusch hier abseits des normalen Klinikbetriebs.

Aus Elenas Perspektive

So geborgen in Marlons Arm zu sitzen fühlte sich einfach nur gut an.

"Elena, so geht das nicht weiter. Du weißt genau, dass du damit deine Gesundheit riskierst. Das werde ich mir so nicht mit ansehen." Marlon hielt meinen Blick und zog das BZ Messgerät aus seiner Tasche. Er legte es verschlossen auf seinen Schoß.

"Ich brauche nicht zu messen um zu wissen, dass du völlig entgleist bist Elena." Ich wich seinem Blick aus. Er nahm das Gerät aus der Hülle und machte es an. Dann legte er in die Stechhilfe eine Stechlanzette ein. Alles in mir schrie nach Flucht. Ich konnte mich allerdings nicht bewegen. Ich war wie paralysiert.

Er nahm meine zitternde Hand in seine Hand und zwang mich mit der anderen Hand an meinem Kinn ihn anzuschauen.

"Als erstes nehme ich deinen Mittelfinger." Er hielt meine Finger fest in seiner Hand "Und mache ihn kurz etwas sauber." Er strich sanft über meinen Finger drüber. "Dann nehme ich die Stechhilfe in die Hand." Er drehte meinen Finger leicht nach außen. Die Stechhilfe ließ er zum Glück liegen. Sonst hätte es kein Halten mehr für mich gegeben. Er ließ nun mein Kinn los, zeigte mir aber deutlich mit seinem Blick an, dass ich ihn weiter anschauen sollte. "Als nächstes nehme ich die Stechlanzette und piekse dich kurz seitlich in die Fingerbeere." Er simulierte dies mit seinem Fingernagel. Der mich kurz aber schmerzhaft in den Finger zwickte. Mein Herz raste noch schneller. Mein Atem ging stoßweise. "Schon vorbei!" Er schaute mich weiterhin intensiv an. "Ich nehme jetzt das Messgerät und trage den Tropfen Blut auf den Teststreifen auf." Er simulierte dies mit dem Messgerät. Langsam konnte ich wieder etwas einfacher atmen. "Nun wische ich noch kurz mit einem Wattepad über die Einstichstelle." Er hielt nach wie vor sowohl meinen Blick, als auch meinen Finger fest gefangen. "Fertig!" Er ließ meinen Finger nun los und lächelte mich kurz an.

"Wie war das für dich? Rot, gelb oder grün?" Sein Blick schien mein Innerstes tief zu Erforschen.

Stockend brachte ich hervor: "Dunkelorange, sehr, sehr, sehr dunkelorange." Ich schluchzte bei dem Gedanken nochmal auf.

"Komm, wir schauen, dass wir was ordentliches Essbares in dich hineinbekommen."Marlon half mir auf und wir machten uns langsam auf den Weg in die Kantine.

Aus Marlons Perspektive

Elena schien nach meiner besonderen Art der Konfrontationstherapie völlig erschöpft zu sein. Sie lehnte sich leicht an mich.

"Ich muss den Kollegen noch kurz Bescheid geben."

"Nein, musst du nicht. Ich habe ihnen schon gesagt, dass es ein bisschen dauern könnte. " Ich lächelte sie an und legte einen Arm um sie. Bald erreichten wir die Kantine und ich bedeutete Elena, sich hinzusetzten.

"Ich bringe dir was zu Essen." Ich lud ein Vollkornbrötchen und eine Flasche stilles Wasser mit einem Glas auf das Tablett und kam wieder zu Elena an den Tisch. Die Kantine war gerade zum Glück relativ leer.

"Ich trinke kein Wasser!" Sagte Elena naserümpfend. "Erst recht keines ohne Mineralwasser und lauwarm!"

Nun war es an mir, die Augen zu verdrehen. "Dann fange schon Mal mit dem Brötchen an." Ich ging zurück zum Regal mit den Getränken und nahm eine gekühlte Flasche Wasser mit Kohlensäure heraus. Ich kam zurück zum Tisch und schenkte Elena gleich ein Glas ein.

"Trinken!" Sie nahm das Glas und nahm einen zögerlichen Schluck. "Leer trinken!"

"Ich kann nicht so viel auf einmal trinken!"

"Ich kenne da eine nette Alternative!" Ich schaute sie streng und etwas wütend an. " Und die beinhaltet eine Nadel in deinem Handrücken!" Elena schaute mich an, ihre Wangen röteten sich. Ich konnte ihre Panik förmlich sehen. Ich atmete tief durch.

Elena nahm noch einen zögerlichen Bissen vom Vollkornbrötchen und trank einen Schluck Wasser dazu.

"Geht doch!" Sagte ich zufrieden und lehnte mich im Stuhl zurück. Stück für Stück, im Schneckentempo verspeiste sie das Brötchen und leerte zumindest ihr Glas Wasser.

"Die restliche Flasche hast du bis in 2 Stunden geleert. Ich hole dich um 5 ab." Ich lehnte mich zu ihr über den Tisch und gab ihr einen tiefen Kuss, der sie etwas atemlos zurückließ. Ich nahm das Tablett hoch, brachte es zurück und verließ die Kantine.

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