Aus Marlons Perspektive

Ich versuchte mich auf meinen Artikel zu konzentrieren. Allerdings fiel mir das mit Elena in meiner Nähe echt schwer. Sie war eingeschlafen und sah damit wieder so unschuldig und entspannt aus. Bei der nächsten Kurve fiel ihr Kopf, der bisher leicht an der Fensterscheibe gelehnt hatte, gegen meine Schulter. So nah wie jetzt war ich ihr bisher nicht gewesen. Sie schmiegte sich, wohl im Halbschlaf, an meine Seite und schlief dann nach einem kurzen Aufseufzen weiter. Ich hätte ewig in diesem Zustand bleiben können, jedoch würden wir in Kürze das Ziel erreichen. Dadurch, dass sie nur noch ein T-Shirt trug, war ihre pulsierende Halsarterie gut sichtbar. Ich beschloss ein kleines Experiment zu wagen. Ich lege meine Finger sanft darauf und drückte ihr einen kleinen Kuss in ihr Haar. Es roch wirklich gut. Elena begann sich zu bewegen. Ich hielt meinen leichten Druck an ihrer Arterie. Sie schlug die Augen auf und sah mich teils irritiert, teils geschockt an."Ganz ruhig weiteratmen Elena! Du weißt es wäre keine gute Idee in einem Bus voller Ärzte mitten auf der Autobahn zu hyperventilieren." Ich sah, dass sie trocken schluckte und mit sich kämpfte. Ihr Puls war deutlich angestiegen. Ich war gespannt, wie sie nun weiter reagieren würde. Meine Augen hielten ihre Augen gefangen und sie ließ es geschehen. Ich führte sie mit meiner Hand noch ein Stück weit näher zu mir. Kurz darauf vereinigten sich zum ersten Mal unsere Lippen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl.