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Aufrufe: 694 Created: 2018.04.17 Updated: 2018.04.17

Marlon und Elena- dominant trifft provokant

Kapitel 12

Aus Elenas Perspektive.

"Danke für die Cola. Aber jetzt muss ich weiterarbeiten." Ich wandte meinen Blick von ihm ab und schaute wieder ins Mikroskop. Seine Ausstrahlung war geradezu aggressiv. Ich konnte mich auf nichts konzentrieren und hielt die Luft an. Endlich hörte ich Schritte und er verließ den Raum. Ich ließ die Luft aus meinen Lungen entweichen, öffnete die Flasche und trank einen großen Schluck. Ich musste heute Abend wirklich Dampf ablassen. Sonst würde ich diesen bescheuerten Betriebsausflug morgen nicht überleben. Ich schrieb Trixie eine Nachricht.

Hey. Ich brauche dringend Abwechslung. Bin aber hundemüde. Können wir uns bei mir treffen. So gegen halb 8?

Ja klar. Ich bringe was zu essen mit. Freu mich. Bis nachher.

Meine Kopfschmerzen wurden nicht wirklich besser und ich konnte mich kaum konzentrieren. Ich fuhr schließlich den Computer herunter, räumte meinen Arbeitsplatz auf und verließ das Zimmer.

"Ich mache Schluss für heute!"

"Ja Mädchen, gehe ruhig. Bis morgen. Der Betriebsausflug wird bestimmt schön." Petra lächelte mich an. Ich dachte, dass ich mir Schöneres vorstellen könnte als einen Tag mit einem ganzen Haufen von medizinischen Fachpersonal zusammenzuglucken.

"Bestimmt. Dann bis morgen." Ich überlegte kurz ernsthaft mich krank zu melden. Aber so wie ich Marlon mittlerweile kannte, stand er dann höchstpersönlich vor der Tür. Mit Arztkoffer. Schon alleine der Gedanke löste erneut Panik in mir aus. Also doch zum Betriebsausflug und währenddessen Zähne zusammenbeißen.

Ich stieg auf mein Rad und freute mich auf einen späten Mittagsschlaf bis Trixie dann zu mir kommen würde. Vielleicht war sie ja dazu fähig, in meinem riesigen Gedankenchaos etwas aufzuräumen.

Der Abend mit Trixie hatte wirklich gut getan und so betrat ich mit guter Laune die Klinik. Ich hatte noch etwas Zeit, bevor der Bus losfuhr und wollte noch etwas in meinem Büro nachschauen. Die anderen waren noch nicht da und ich genoss die Ruhe. Kurz vor 10 machte ich mich dann auf dem Weg zum Bus. Es fuhren jede Menge Leute mit und ich hielt Ausschau nach jemanden, den ich kannte. Marie winkte mir glücklicherweise zu und ich gesellte mich zu ihr.

"Na, wieder fit?"

"Ja, auf jeden Fall." Ich lächelte sie an und genoss das schöne, aber zum Glück nicht allzu heiße Wetter.

"Guten Morgen die Damen!" Marlon kam auf uns zugelaufen und lächelte uns an. In seiner sportlichen Freizeitkleidung sah er extrem gut aus.

"Guten Morgen Marlon." Marie lächelte ihn an, ich bekam nur ein leises "Morgen" herausgekrächzt.

"Der Bus fährt gleich los. Ich denke mal, wir sollten uns Plätze suchen."

"Ich muss mir noch kurz was zum Trinken holen. Geht ihr 2 ruhig schon mal vor." Marie grinste mich eindeutig an und ich verdrehte nur die Augen. Marlon schob mich leicht nach vorne und blieb dicht hinter mir, so dass ich gar keine andere Möglichkeit hatte, in den Bus einzusteigen. Ich überlegte kurz, ob ich mich neben irgendjemand Unbekannten setzten sollte. Aber ich erinnerte mich an Trixies Worte, die mir empfohlen hatte, es jetzt einfach mal darauf ankommen zu lassen. Ich atmete tief durch und ließ mich in einen Sitz fallen. Marlon setzte sich wie selbstverständlich neben mich und lächelte mich an.

"Na gut geschlafen letzte Nacht?"

"Oh ja und wie!" Ich erwiderte schüchtern sein Lächeln. "Allerdings doch weniger als erwartet, da ich mich noch mit meiner besten Freundin getroffen habe."

"Soso, da gab es scheinbar Redebedarf." Er schaute mich durchdringend an. Ich hielt seinen Blick und dachte wenn er jetzt Details hören möchte, kann er lange warten. Er lachte leise.

"Okay, ich sehe schon. Frauengespräche gehen mich nichts an. Obwohl das ja eigentlich mein Fachgebiet ist." Er warf mir einen tiefen Blick zu. Ich erschauerte. Die Härchen an meinem Oberarm stellten sich auf und mein Puls begann zu rasen. Ich warf ihm einen demonstrativ gelassenen Blick zu und kramte einer meiner Romane aus meinem Rucksack und begann- beziehungsweise versuchte seine Nähe auszublenden und so zu tun als wäre ich lesen- mit der Lektüre. Er versuchte noch einen Blick auf das Cover zu erhaschen und schmunzelte. Dann flüsterte er leise zu mir.

"So so da steht also wer auf Werwölfe und Vampire aber wenn ich Vampir spiele, dann fällt jemand um."

"Gar nicht. Außerdem hypnotisiert der Vampir ja sein Opfer vorher." Mir wurde abwechselnd kalt und heiß. Ich sah, wie sein Blick an meiner Halsschlagader hängen blieb.

"In der heutigen Medizin hat man da durchaus Mittel, die genauso effektiv wirken." Dabei hielt er meinen Blick gefangen. Seine grauen Augen schienen direkt in mein Innerstes blicken zu können. Mir brach der Schweiß aus. Das meinte er doch jetzt nicht ernst. Unendlich langsam hob er seine Hand an und strich zart von Kinn zum Schlüsselbein nach unten an der Halsschlagader entlang. Ich hielt den Atem an.

"Atmen Elena, atmen!" Er verweilte kurz auf meinem Schlüsselbein und zog dann seine Hand weg. Er durchbrach den Augenkontakt und zog nun eine Zeitschrift aus seiner Tasche und begann zu lesen. Während mir nun abwechselnd kalt und heiß wurde und ich krampfhaft mein Buch festhielt. Nach einer Weile flaute aber glücklicherweise meine Nervosität ab und ich begann mich etwas zu entspannen. Bald waren wir am Zielort angekommen. Ich schaute aus dem Fenster und konnte schon den See sehen. Er hatte leider ordentlich Wellengang. Ich hoffte, dass die Überfahrt nicht allzu lange dauern würde. Wir stiegen aus dem Bus aus und liefen langsam in Richtung des Schiffsanlegers. Das Boot schaukelte leicht. Ich schluckte trocken. Meine Hände waren feucht und eiskalt. Das konnte ja heiter werden. Ich spürte Marlons Präsenz die ganze Zeit um mich herum. Auch wenn er oft nicht unmittelbar in meiner Nähe war, hatte ich doch das Gefühl, dass er mich im Auge behielt. Ich wusste allerdings noch nicht, ob mir dieser Gedanke nun gefiel, oder nicht.

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Lena77 Vor 6 Jahre  
n/a Vor 6 Jahre  
Lena77 Vor 6 Jahre