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Aufrufe: 748 Created: 2018.04.12 Updated: 2018.04.12

Marlon und Elena- dominant trifft provokant

Kapitel 4

Aus Elenas Perspektive

Oh Gott. Das kann doch nicht wahr sein! Ich kann mit ihm nicht zusammenarbeiten. Schon bei dem Gedanken bekam ich Schweißausbrüche. Das kam überhaupt nicht in Frage. Wie soll ich das überleben? Ich musste das Projekt tauschen. Sofort! Am liebsten hätte ich schnurstracks den Raum verlassen.

Jetzt schaut er mich auch noch so streng an. Das Glas Wasser, dass er mir gerade über den Tisch geschoben hatte, würde ich ihm am liebsten in sein zugegebenermaßen sehr hübsches Gesicht schütten. Ich schüttelte nur leicht den Kopf, biss die Zähne zusammen und versuchte mich auf den Vortrag des Chefs zu konzentrieren. Es fiel mir allerdings wirklich schwer, da meine Gedanken immer wieder zu ihm herüberschweiften. Gerade erzählte er seelenruhig von den Fortschritten seiner Forschung. Ich versuchte zuzuhören und mir wurde klar, dass er auch am anderen Projekt arbeitete. Also keine Chance zu entkommen. Gut ich musste da irgendwie durch. Mein Herz schlug schnell und mein Mund war ganz trocken. Der Abend mit Trixie war zwar sehr schön gewesen, aber leider auch mit für mich ungewohnt viel Wein und wenig Schlaf verbunden. Aber jetzt ihm Folge zu leisten und das Glas zu leeren, kam erst recht nicht in Frage. Und außerdem Wasser... das war wirklich nichts für mich. Ich schon das Glas ein deutliches Stück von mir weg und tat so, als würde ich mehr Platz für meine Unterlagen brauchen. Ich versuchte mich wieder auf die Worte der Kolleginnen zu konzentrieren. Gerade erzählte Petra von ihren aktuellen Ergebnissen. Ich spürte einen leichten Tritt an meinem Schienbein. Hatte er mich etwa getreten? Ich schaute ihn an und er hielt meinen Blick kurz aber intensiv gefangen. Dann wanderte sein Blick nach unten zum Glas und machte mir so deutlich, dass ich es gefälligst leeren sollte. Diesen Gefallen würde ich ihm definitiv nicht tun. Ich lehnte mich im Stuhl zurück und verschränkte meine Beine nach hinten, so dass er mich nicht erreichen konnte. Ich musste mich nun wirklich darauf konzentrieren, dass ich ihn nicht anschaute.

Endlich war die Besprechung vorbei und ich hatte danach frei. Ich stand noch kurz bei den Kolleginnen und sprach das weitere Vorgehen mit ihnen ab. Dr. Schmieder kam dazu und beteiligte sich locker am Gespräch. Ich trat einen Schritt beiseite und verstaute mein Material in meiner Tasche.

"Frau Schneider, kann ich Sie noch einen Augenblick sprechen?" Die dunkle Stimme jagte mir sofort einen Schauer über den ganzen Körper. Ich versuchte mich zusammenzureißen und schaute auf.

"Ja, klar, was gibt´s?" Ich hoffte inständig, dass er mich nicht auf gestern ansprechen würde. Sonst würde ich diesen Teil der Klinik verlassen und nie wieder kommen. Mein Herz schlug frenetisch. Ich spürte die Blicke meiner Kolleginnen hinter mir. Prof. Güldener wünschte uns nebenbei noch einen schönen Tag und verließ dann gemeinsam mit den anderen den Raum. Wir waren nun alleine und ich fühlte mich wie eingesperrt. Seine Präsenz war übermächtig, ich hatte gefühlt keine Luft mehr zum Atmen.

"Ich bin morgen bei einer Fortbildung und deshalb nicht im Haus würden Sie mir bitte die Ergebnisse per Mail zuschicken? Hier ist meine Karte! Ach und übrigens, gegen übermäßigen Alkoholkonsum an Abend, vor allem wenn man es nicht gewohnt ist, hilft viel Flüssigkeit!" Er stellte das Glas Wasser vor mich und schaute mich mit verschränkten Armen an.

"Ich schicke Ihnen gerne die Daten per Mail." Was er konnte, konnte ich schon lange! Wieder dieser Blick, der mir durch Mark und Bein ging. Er seufzte leise.

"Passen Sie auf sich auf!" Damit verließ er den Raum und es blieb nur noch ein Hauch von seinem Aftershave hängen. Ich schloss die Augen kurz und atmete nochmal tief durch. Wie sollte das bloß werden mit ihm? Wenn schon so ein kurzes Gespräch in einem Machtspiel endete. Morgen würde es ja glücklicherweise ohne ihn entspannter werden.

Der nächste Tag war wirklich ziemlich entspannt und ich arbeitete glücklich in meinem kleinen Büro vor mich hin und schickte am Ende des Tages Dr. Schmieder die Ergebnisse. Zwischendurch quatschte ich immer wieder mit meinen Kolleginnen und war schließlich froh ins Wochenende starten zu können. Sämtlich weitere Gedanken an ihn schob ich entschlossen weg.