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Aufrufe: 798 Created: 2018.04.12 Updated: 2018.04.12

Marlon und Elena- dominant trifft provokant

Kapitel 3

Und der nächste Teil 😃

Aus Elenas Perspektive

Das Gespräch meiner Kolleginnen verstummte. Ich drehte mich herum, um zu schauen, worin der Auslöser lag. Prof. Güldener war an unseren Tisch getreten.

"Mahlzeit die Damen!" Er lächelte auf uns herab.

"Frau Schneider, könnte ich Sie bitte kurz sprechen!" Dies war ganz klar keine Frage, sondern eine deutliche Aufforderung. Na das war ja klar, dass das Ganze ein Nachspiel haben würde. Das Dr. Schmieder allerdings so schnell petzten würde, hatte ich nicht gedacht. Eine Mischung aus Wut und Scham machte sich in mir breit und ich stand auf.

"Natürlich. Ich bringe kurz mein Tablett weg. Soll ich in Ihr Büro kommen?"

"Ja gerne. Bis gleich!" Mit zitternden Knien brachte ich das Tablett weg. Wird er mir jetzt meinen Praktikumsplatz wegnehmen? Ich spürte die Blicke meiner Kolleginnen in meinem Rücken. Ich ging nach oben und klopfte an die Türe.

"Herein!" Mein Herz schlug bis zum Hals!

Ich betrat den Raum. Prof. Güldener saß auf seinem Schreibtischstuhl und sah mich erwartungsvoll an.

"Setzen Sie sich! Sie können sich wahrscheinlich denken, warum ich mit Ihnen sprechen möchte?"

"Ja, ich denke schon. Hören Sie, es tut mir wirklich leid! Wenn ich gewusst hätte, dass ich bei diesem Praktikum Blut hätte spenden müssen, hätte ich mich nie beworben!" Tränen stiegen in mir hoch.

"Aber Frau Schneider. Das ist nicht der richtige Ansatz! Wir sind froh, dass Sie hier bei uns in der Abteilung sind. Sie haben ja schon vielfach Erfahrung gesammelt in dem Bereich in dem wir arbeiten und wir können Sie hier gut gebrauchen. Aber Sie sind jetzt 22 Jahre alt und müssen Verantwortung für Ihre Gesundheit übernehmen. Es kann nicht sein, dass Sie schon bei einer kleinen Blutentnahme eine derartige Panikattacke bekommen!" Er schaute mich väterlich ernst an.

Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Prof. Güldener schob mir eine Schachtel mit Taschentüchern über den Tisch. Ich versuchte mich zusammenzureißen, doch all die Angst und Frustration darüber was in den letzten Stunden gewesen war, machte sich nun in mir breit. Ich wischte die Tränen beiseite und knautschte das Taschentuch in meiner Hand klein.

"Sie haben ja recht. Aber das begleitet mich schon ewig und ich weiß nicht, was ich dagegen tun soll. Das war mit der Grund, weshalb ich mich damals gegen das Medizinstudium entschieden habe."

"Also, grundsätzlich ist es so, dass ich Sie eigentlich noch zum Betriebsarzt schicken müsste. Auch dort würde eine Blutentnahme anstehen. Ich denke nicht, dass das Sinn macht, bei Ihrem jetzigen labilen Zustand. Ich möchte Ihnen deshalb einen Deal vorschlagen: Wir vergessen jetzt mal die betriebsärztliche Untersuchung und dafür geben Sie sich in psychologische Behandlung. Was halten Sie davon?"

Mein Herz schlug schneller. In psychologische Behandlung. Was sollte das bringen? Aber alles besser als zum Betriebsarzt zu müssen!

"Das hört sich gut an!"

"Ich verlasse mich darauf, dass Sie das selbst in die Hand nehmen. Stellen Sie sich vor Sie werden ernsthaft krank. Ihre Panik würde Sie davon abhalten medizinische Hilfe anzunehmen."

"Ja, ich weiß!" Ich senkte den Blick zum Boden.

"Wie haben Sie das denn bisher gemacht?"

"Ich bin zum Glück nur sehr selten krank!"

"Aber man weiß nie was kommt. Deshalb nutzen Sie jetzt die Chance!"

"Das mache ich. Danke Dr. Güldener für Ihr Verständnis!"

"Sehr gerne! Ach übrigens Sie bekommen einen eigenen Raum für Ihre Forschungen, da Sie sich ja für das cDNA Array entschieden haben. Es ist das hintere Zimmer im Labor Ihrer Kolleginnen. Stellen Sie sich bitte auch darauf ein, bei den Probenentnahmen dabei zu sein!"

"Das ist gut zu hören. Entnehmen Sie die Proben?"

"Nein, das macht mein Kollege, der für die Auswertung der Ergebnisse zuständig ist. So, wir sehen uns morgen zur ersten Besprechung im Besprechungszimmer. Um 9.00 Uhr."

"Alles klar. Dann wünsche ich Ihnen noch einen schönen Tag."

"Das wünsche ich Ihnen auch. Passen Sie auf sich auf!"

Ich lächelte Dr. Güldener nochmals zu und verließ dann erleichtert den Raum.

Meine Kolleginnen warteten schon angespannt auf meine Rückkehr.

"Na, alles klar?" Fragte Anne mich besorgt,

"Ja, alles gut! Ich soll das kleine Büro neben euch an jetzt benutzen um dort die Arrays zu erstellen." Versuchte ich abzulenken. Die anderen hatten wohl die Botschaft verstanden und ließen mich in Ruhe.

"Okay, ich zeige es dir kurz." Marie stand auf und zeigte mir die unterschiedlichen Geräte. Es war zwar relativ klein, doch hatte es alle Dinge, die ich für die Versuchsreihen brauchen würde. Ich begann schonmal die unterschiedlichen Gerätschaften so einzustellen, dass ich sie nachher gleich gebrauchen konnte. Dabei arbeitete ich konzentriert und die Zeit flog nur so dahin. Ich begann mich zu entspannen.

"Willst du nicht auch mal langsam Schluss machen?" Petra steckte den Kopf in das kleine Büro hinein.

"Oh ja, stimmt. Es ist ja schon echt spät. Danke fürs Bescheid geben." Ich lächelte ihr zu. Fuhr meinen Computer herunter und räumte alles auf. Ich war wirklich gespannt darauf, wer mit mir zusammen an dem Array Projekt arbeiten würde.

Ich verließ kurz darauf die Klinik, schwang mich gut gelaunt auf mein Fahrrad und freue mich darauf, den Abend mit Trixie in Ruhe bei einem Glas Wein ausklingen zu lassen.

Aus Marlons Perspektive

Ich war wirklich gespannt darauf, wie Gerd wohl mit Elena verblieben war. Deshalb kam ich schon kurz vor der Besprechung in den Besprechungsraum, wo Gerd schon alles vorbereitete.

"Wie lief euer Gespräch gestern Mittag?"

"Du meinst mit Frau Schneider?"

"Ja genau. Ich habe ihr angedroht, dass Sie zum Betriebsarzt muss, falls sie sich nicht in psychologische Hilfe begibt."

"Guter Schachzug." Ich lächelte ihn an.

"Ich weiß! Du weißt aber auch, dass gerade die jungen Praktikantinnen unter einem besonderen Schutz stehen." Er schaute mich mit einem intensiven Blick an. Ich wurde etwas rot.

"Ja, ich weiß!"

"Hab ein Auge aus sie!"

"Mach ich." Ich hörte die Stimmen der anderen und setzte mich auf meinen Stammplatz. Ich war gespannt auf Elenas Gesicht, wenn sie sehen würde, dass ich auch Bestandteil des Teams war. Die Frauen betraten den Raum und setzten sich auch auf ihre normalen Plätze. Übrig blieb nur noch der Platz mir gegenüber. Elena war noch zu sehr ins Gespräch vertieft, so dass sie mich nicht gleich bemerkte. Dann setzte sie sich und schaute sich kurz um. Sie wurde blass, sehr blass. Ich tat so, als würde ich mich mit den Unterlagen vor mir beschäftigen und warf ihr nur einen kurzen Blick zu. Trotzdem ließ ich sie jedoch nicht aus den Augen. Wahrscheinlich hatte sie nicht damit gerechnet, dass sie mich jemals wieder treffen würde. Schließlich war das Klinikum wirklich groß. Als alle, bis auf Elena, mit Getränken versorgt waren begann Gerd das Meeting. Meine Gedanken schweiften erneut zu ihr. Ob sie wohl heute etwas gegessen hatte und sie sich wohl schon um einen Termin bei der Psychotherapie bemüht hatte? Langsam sah sie wieder etwas lebendiger aus.

"Elena Schneider wird in den nächsten Wochen hier ihr Praktikum absolvieren. Sie hat sich für das Array Projekt entschieden und wird deshalb eng mit Dr. Schmieder zusammenarbeiten."

"Ich freue mich auf die Zusammenarbeit Frau Schneider! Wir haben uns ja schon kennengelernt!" Ich lächelte sie kurz an. Erneut war alle Farbe aus ihrem Gesicht gewichen. Was wohl in ihr vorging? Ich öffnete eine Flasche Wasser, schenkte ein Glas ein, schob es ihr über den Tisch und schaute sie streng an. . Ich hatte wirklich Bedenken, dass sie gleich hier das Bewusstsein verlieren würde. Das konnte so wirklich nicht weitergehen!

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Gamingeule Vor 6 Jahre