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Aufrufe: 676 Created: 2018.09.29 Updated: 2018.09.29

Der Klügere gibt nach

Kapitel 29

Und wieder ein neuer Teil - ein schönes Wochenende euch allen 😃

29 aus Elenas Perspektive

Die Kaiserschmarrn schmeckten himmlisch. Allerdings hatte ich wirklich keinen großen Hunger. Schon nach ein paar Bissen war ich satt. Stück für Stück trank ich den Cranberrysaft herunter. Nicht wirklich mein Geschmack, aber es sollte ja helfen. Daniel schaute mir dabei zu. Jetzt bloß nicht verschlucken!

Es fühlte sich sonderbar vertraut an, mit Daniel hier im Bett zu sitzen und gemeinsam zu essen. Ich beobachtete ihn aus den Augenwinkeln und wurde natürlich sofort dabei erwischt. Ich spürte wie meine Wangen zu glühen begannen. Daniel lächelte nur und aß weiter. Ich war sehr froh, dass er gerade keinen blöden Kommentar deshalb fallen ließ. Ich lehnte mich in den himmlisch weichen Kissen zurück und schloss kurz die Augen. Ich könnte schon wieder schlafen. Ich hörte, wie Daniel das Geschirr zusammenstellte.

"Ich bringe kurz das Geschirr zurück in die Küche, dann schau ich mir dich nochmal an." Ich rutschte ein wenig tiefer unter die Bettdecke. Daniel lächelte mir etwas spöttisch zu.

"Vergiss es. Hier kannst du dich nicht verstecken!" Ich lächelte zurück und schaute ihn an. Mir ging es mit ein bisschen Essen im Bauch und genug Schmerzmittel im Blut deutlich besser und langsam kam mein wirkliches Ich wieder zum Vorschein.

"Ach, das Badezimmerschloss schließt glaube ich ganz gut!" Ich kicherte leise und schlüpfte noch ein Stück weiter unter die Decke. Nur noch meine Nasenspitze und Augen schauten hervor. Daniel stellte das Tablett nochmal ab und kam auch mich zu. Mein Herz begann deutlich schneller zu schlagen. Er hielt die ganze Zeit meinen Blick gefangen und ich bekam es nun doch etwas mit der Angst zu tun. Daniel lehnte sich langsam nach unten und stützte sich mit seinen muskulösen Armen links und rechts auf die Decke oberhalb meines Schulterbereichs. Gefangen. Verdammter Mist.

"Werde nicht frech Kleine!" Ich nahm seinen angenehmen Duft wahr. Trotz seiner versteckten Drohung schien er nicht wirklich angespannt zu sein, da seine Kiefernknochen nach wie vor entspannt waren. Wieder lächelte ich ihn an und erkannte auch in seinen Augen ein amüsiertes Funkeln. "Tachypnoe... So kalt scheint das dich hier ja scheinbar doch nicht zu lassen." Daniels und mein Blick waren nun fest miteinander verwoben. Weder konnte er- noch ich den Blick von dem anderen lassen. Langsam nahm er eine Hand weg und schob sie zu meiner arteria carotis. "Und tachykard... Elena, Elena, was mache ich nur mit dir?" Sagte Daniel leise und intensivierte seinen Blick.

Diesen Moment mit Daniel so zu teilen, war unwahrscheinlich intensiv. Er zog nun die Decke noch ein Stück weiter herunter und legte mir seine andere Hand oberhalb der Brust. "Atmen Elena!" Er saß nun, ohne viel Gewicht auf meinen Unterbauch zu bringen, auf mir. Beide Hände waren damit beschäftigt mich zu überwachen, beziehungsweise zu beruhigen. Nur, dass diese Art der Aufmerksamkeit überhaupt gar nicht zu meiner Beruhigung beitrug. Daniels Gesicht, das zwischendurch wieder ernst geworden war, begann sich nun erneut amüsiert zu verziehen.

"Erregt dich das etwa? So eine bist du!" Ein wissendes Lächeln machte sich in seinem Gesicht breit.

Ich wurde schamrot und wollte sofort hier weg oder mich zumindest wieder unter der Decke verkriechen. Ich wollte nicht, dass er von meiner heimlichen Schwäche, die ich für ihn hatte, wusste. Er würde das gnadenlos ausnutzen, dessen war ich mir sicher. Allerdings hatte ich keine- und zwar überhaupt gar keine Chance zu entkommen. Im Gegenteil- Der Druck auf meinen oberen Brustbereich hatte sich sogar noch verstärkt. Ich musste jetzt irgendwie runterkommen. Ich schloss die Augen und atmete gegen den Druck an. Gedankenfetzen und Impulse aus meiner vergangenen Zeit mir Marlon spukten mir durch den Kopf. Ich wollte das jetzt alles gerade gar nicht wieder erleben. Ich hatte doch damit abgeschlossen. Aber insgeheim musste ich feststellen, dass das nicht der Fall war. In den kurzen Beziehungen, die ich nach Marlon hatte, hatte mir genau dieser Teil gefehlt. Die Kraft, die Dominanz und die Fürsorge, die einerseits schön war, aber aus der es auch kein Entkommen gab. Und Daniel hatte genau das durchschaut. Ich war sozusagen Wachs in seinen Händen.