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Aufrufe: 675 Created: 2018.09.30 Updated: 2018.09.30

Der Klügere gibt nach

Kapitel 30

30 aus Daniels Perspektive

Ich löste mich langsam aus Elenas Bann. Unsere Blicke waren die letzten Sekunden fest miteinander verbunden gewesen. Auch Elena hatte diese Verbindung scheinbar gefühlt, sie schloss die Augen und begann etwas langsamer zu atmen. Langsam schien sie sich zu entspannen. Das veranlasste mich auch den Druck auf ihrem Brustkorb etwas nachzugeben. Was war nur zwischen uns beiden, dass ich sie nicht nur als Patientin wahr nehmen konnte. Das war mir nicht geheuer. Nach 2 weiteren Minuten nahm ich nun ganz mein Hand von ihrem Oberkörper und sah, wie sie aufatmete. Auf Zehenspitzen schlich ich zum Tablett und trug es in die Küche. Ich räumte die Dinge in die Spülmaschine und ertappte mich selbst dabei, wie ich dabei war Zeit zu schinden. Ich wollte das fragile Gleichgewicht, dass zwischen uns beiden herrschte nicht schon wieder zerstören. Ich wusch mir sorgfältig die Hände und ging dann wieder ins Gästezimmer. Auf einer Unterlage auf dem Nachttisch richtete ich alle Dinge her, die ich für Elenas Untersuchung brauchen würde. Das würde ihr nicht gefallen. Aber diese Frage würde ich weder ihr, noch mir, stellen. Was sein musste, musste sein. Mein Blick schweifte zu ihr hinüber, wie sie da in Embryonalstellung eingekuschelt, auf der Seite lag, mit ihren langen hellen Haaren rund um sie herum ausgebreitet, sah sie sehr jung aus. Sie musste jetzt so Mitte 20 sein. Ich atmete nochmal tief durch und nahm dann zuerst das Fieberthermometer vom Nachttisch. Vorsichtig setzte ich mich neben sie und strich ihr die Haare aus dem Gesicht hinters Ohr. Sie seufzte leicht und drehte sich leicht zur Seite. Etwas trotzig schob sie im Halbschlaf die Unterlippe hervor. Ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Mit einem leisen Piepsen startete ich das Gerät. Meine linke Hand ruhte auf ihrer Halsschlagader. Ihr Puls war gerade völlig normal- das war ja schon mal gut. Ich konnte nicht anders und streichelte sanft über die bei ihr so überempfindlichen Stelle. Sie zog leicht die Schulter nach oben, wie als ob sie eine lästige Fliege abwehren würde. Erneut verzog sich mein Mund zu einem Lächeln. Mit leichtem Druck führte ich ihr nun das Thermometer ein und hielt es an Ort und Stelle. Elenas Augen öffneten sich und schauten mich einerseits vertrauensvoll, andererseits auch fragend an. Ich hielt ihren Blick und legte eine liebevolle Strenge hinein. Bald war die Messung abgeschlossen. Das Fieber war endlich gesunken. Dadurch dass die Fieberkurve allerdings bei der Pyelonephritis immer wieder ondulierte, wollte ich hierfür noch nicht die Hand ins Feuer legen. Das würde ich nachher nochmal auf anderem Weg überprüfen! Ich legte das Thermometer zur Seite und schob die Decke nach unten. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, wanderte das Hemdchen nach oben und ich tastete sanft, aber bestimmt zuerst ihre Flanken beidseitig ab. Auch hier schien der Tastschmerz nicht mehr ganz so heftig zu sein, allerdings zuckte sie an der ein- oder anderen Stelle schon auch noch ganz ordentlich zusammen. Auch die nächste Untersuchung würde eher schmerzhaft für sie werden.

"Elena, setz dich bitte auf. Rücken zu mir!" Sie warf mir einen langen Blick durch ihre dunklen Wimpern hindurch zu. Ich hielt ihren Blick und half ihr dabei in die richtige Position.

"Arme hoch!" Ihr dünnes Top streifte ich ihr in einer schnellen Bewegung über den Kopf, so dass sie nun mit nackten Rücken vor mir saß. Dadurch, dass sie nun schon seit einigen Stunden keinen BH trug, waren keinerlei Abdrücke zu sehen. Damit sie sich etwas entspannte, legte ich ihr zuerst meine beiden Hände auf die Schultern. Ich beugte mich etwas nach vorne, so dass sie mich spüren konnte. Sanft zog ich sie dann etwas zurück, so dass der obere Teil ihres Oberkörpers nun an meinem lehnte.

"Ich werde jetzt gleich deine Nieren abtasten. Das wird weh tun!" Flüsterte ich ihr leise ins Ohr. sofort spannte sie sich wieder an, ich wusste dass meine Äußerung in der Hinsicht auf Entspannung destruktiv war, jedoch war ich nicht überzeugt von der Umgangsweise a la "tut gar nicht weh" die viele Ärzte mit eher ängstlichen Patienten präferierten. Nein im Gegenteil. Aber daran musste sich Elena wohl erst mal gewöhnen.

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Mis Sweety Vor 6 Jahre