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Aufrufe: 742 Created: 2018.09.27 Updated: 2018.09.27

Der Klügere gibt nach

Kapitel 27

Und weiter geht´s. Viel Spaß beim Lesen!

Kapitel 27 Aus Elenas Perspektive

Ich saß auf der Toilette und es brannte nach wie vor höllisch. Trotz, oder gerade wegen der absoluten Erschöpfung stiegen mir die Tränen in die Augen. Genau deshalb hatte ich es so lange aufgeschoben und war seit der Klinik nur ein Mal gewesen.

Ich wusste von meinen bisherigen Erfahrungen mit Kathetern, dass es eine Zeit lang dauern konnte, bis sich das wieder gab. Trotzdem hatte ich es nicht so schmerzhaft in Erinnerung. endlich war alles raus. Vorsichtig trocknete ich mich etwas mit Toilettenpapier ab Jede Bewegung schmerzte. Ich schloss die Augen und lehnte mich an den kühlen Fliesenspiegel oberhalb des Toilettendeckels . Wie konnte es nur so weit kommen? Was hatte ich falsch gemacht? War daran wirklich nur meine verdammte Angst vor Ärzten schuld? Ich wollte weg von hier aber eigentlich auch jetzt einfach hier einschlafen und im Bett gesund, fit und ausgeschlafen wieder aufwachen. Das wäre schön. So hatte ich mir ein Wiedersehen mit Daniel wirklich nicht vorgestellt. Gut, wenn ich ehrlich war, hatte ich mir dieses Treffen gar nicht vorgestellt. Sondern jeglicher Gedanken ihn eines Tages wiederzusehen weit weit weggeschoben.

Wie von weit weg hörte ich, dass Daniel nach mir rief. Auf den hatte ich jetzt gar keine Lust. Der sollte mich jetzt einfach in Ruhe lassen. Ich öffnete kurz die Augen und schloss sie sofort wieder. Das maritime Muster der Fliesen hatte ein Eigenleben entwickelt, welches mir gar nicht gut tat. Ich spürte wie mein Kopf zur Seite rutschte. Ob man auf dem Fliesenboden schlafen konnte? Was für abstruse Gedanken!

Als jemand, ich ging mal davon aus dass es Daniel war, gegen die Türe schlug, zuckte ich zusammen, beinahe hätte ich das Gleichgewicht verloren. Rasender Schmerz durchzuckte meine Flanken, ich keuchte auf und hielt meinen Oberkörper mit beiden Händen fest. Langsam, im Schneckentempo richtete ich mich auf und ging zur Türe. Wieder verschwamm alles um mich herum. Ich kannte Daniel mittlerweile gut genug, dass ich wusste, dass er im Zweifelsfall die Türe einschlagen würde. Deshalb tat ich alles dafür, möglichst schnell zur Türe zu kommen. Langsam öffnete ich die Türe und wankte heraus. Die Augen hielt ich dabei fest geschlossen. Gleich darauf spürte ich wie mich zwei feste Arme packten und vorsichtig nach oben nahmen. Ich ließ mich fallen und genoss den männlich herben Duft, der von Daniel ausging. Ganz vorsichtig, das hätte ich ihm so gar nicht zugetraut, legte er mich auf dem Bett ab. Ich rollte mich sofort zur Seite, in eine Position, wo ich meine Flanken nicht ganz so stark spürte. Vorsichtig breitete Daniel eine Decke über mich. Dadurch, dass das Gewicht der Matratze nachgab, spürte ich dass Daniel sich wohl neben mich gesetzt hatte. Bald darauf fühlte ich, wie seine Finger sanft meine Haare streichelten. Es fühlte sich sehr sehr angenehm, und vor allem völlig unerwartet vertraut an. Langsam kam ich zur Ruhe und ließ mich tiefer in die weiche Matratze sinken. Das Streicheln sollte nie mehr aufhören. Ich hörte noch, wie er irgendetwas sagte, ich war jedoch zu müde und konnte dem nicht folgen. Mein Kopf passte so unglaublich gut in seine Handfläche. Ich ließ mich noch ein Stückchen weiter fallen und kam endlich zur Ruhe.