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Aufrufe: 1856 Created: 2018.09.15 Updated: 2018.09.15

Der Torhüter und die Ärztin seines Vertrauens

Teil 4

Bis jetzt sind die Liebhaber (und -innen) von weiblichen Patientinnen noch nicht auf ihre Kosten gekommen, dies wird sich in diesem Kapitel ändern...;-)...

Und manchmal sind auch die erfahrendsten Ärztinnen selber auf HIlfe angewiesen...

Sie

Seit dem Unfall meines Lieblingstorhüters - o.k., ich kenn nur einen...;-) - sind nun schon drei Wochen vergangen. Seine Operation ist wie zu erwarten gut verlaufen, und auch die Genesung schnell vorangeschritten. Schon nach kurzer Zeit hat er wieder mit dem Training begonnen und war mit Reha und Wiederaufbau voll beschäftigt. Seither haben wir uns nicht wieder gesehen.

An diesem Abend gehe ich etwas früher nach Hause. Ich vertrete unsere Gemeinschaftspraxis an einer Wohltätigkeitsveranstaltung. Lust darauf habe ich nicht wirklich, aber diese Verpflichtungen gehören eben auch zu meinem Beruf. Zudem ist der Kollege, der mich begleiten wollte, ausgerechnet heute krank, so dass ich alleine hingehen muss. Naja, ich brauche ja nicht ewig zu bleiben, ich werde mich wohl schon bald wieder diskret verabschieden.

Ich gebe mir aber trotzdem Mühe, nett auszusehen. Ich ziehe ein schlichtes, aber elegantes hellblaues Kleid an, ziehe meinen Lieblingsschmuck in Weiss- und Rotgold an und binde meine Haare zu einer eleganten Hochsteckfrisur zusammen. Zudem lege ich etwas mehr Make-up auf, um meine blauen Augen zu betonen. Zufrieden betrachte ich mich im Spiegel, nehme meine silberne Tasche zur Hand und fahre mit dem Bus in die Stadt zurück. Ich möchte schliesslich nicht den ganzen Abend nur Mineralwasser trinken.

Als ich den Saal betrete, bemerke ich zufrieden, wie sich einige männliche Teilnehmer anerkennend zu mir umdrehen. Ich nehme ein Glas Sekt zu mir und bleibe etwas unschlüssig stehen. Bald gesellt sich ein attraktiver Mittvierziger zu mir und prostet mir zu. Wir führen etwas Smalltalk, und ich erfahre, dass er zum Organisationskommitee gehört. Leider wird er schon bald zur Bühne gerufen, und ich schlendere etwas weiter, als ich aus dem Augenwinkel bemerke, dass mich jemand beobachtet. Ich drehe mich leicht um und muss leer schlucken.

Da steht der hübscheste aller Patienten. Oh Gott, der Mann sieht ja schon in zerrissenen Jeans aus wie ein Halbgott. Nun aber trägt er Anzug und Krawatte, und ich muss mich zusammenreissen, um ihn nicht mit offenem Mund anzustarren. Jetzt sehe ich auch, warum er nicht auf mich zukommt. Neben ihm steht eine attraktive Blondine und textet ihn offenbar zu.

Langsam bewege ich mich auf die beiden zu. Sofort dreht er sich anerkennend zu mir und sagt, ohne weiter auf seine Gesprächspartnerin zu achten: "Hallo Frau Lorenz, wie schön, Sie hier anzutreffen, Sie sehen toll aus." Dabei tritt er auf mich zu und begrüsst mich und drückt mich kurz, als wären wir alte Freunde. Leicht errötend erwidere ich: " Danke, junger Mann, das Kompliment kann ich nur zurückgeben." Die Blondine neben ihm, die inzwischen verstummt ist, räuspert sich und bemerkt beleidigt: "Und wer bitte sind Sie, vielleicht seine Grossmutter?" Es entsteht eine kurze peinliche Pause, und bevor der Torhüter dazukommt etwas zu sagen, erwidere ich kühl: "Nicht ganz, junge Frau. Ich bin die Ärztin seines Vertrauens. Und in dieser Funktion komme ich ihm näher, als Sie sich in Ihren feuchtesten Träumen je erhoffen können." Das hat sie offenbar nicht erwartet, denn ihr Mund klappt auf und sie schaut herausfordernd zum Torhüter. Dieser zuckt jedoch nur lässig mit den Schultern und meint: "Wo sie recht hat, hat sie recht." Das ist zu viel, sie dreht sich auf dem Absatz um und rauscht ohne ein weiteres Wort davon.

Wir zwinkern uns kurz zu, und er legt seine Hand an meinen Rücken und raunt mir zu: "Zeit, etwas frische Luft zu schnappen."

Gern lasse ich mich von ihm auf die geräumige Terrasse führen, wo wir uns an die Balustrade lehnen.

Ohne zu sprechen stehen wir einige Zeit so nebeneinander und geniessen den warmen Frühsommerabend. Unvermittelt dreht er sich zu mir um und fragt mich: "Und wie geht es Ihnen?" Ich lächle in mich hinein und antworte: "Eigentlich ist das mein Text..."

"Nein, Sie kümmern sich die ganze Zeit um andere Leute, höchste Zeit, dass sich mal jemand nach Ihrem Empfinden erkundigt," erwidert er im Brustton der Überzeugung. Ich bin etwas unsicher und antworte nur: " Das ist sehr nett, danke, es geht mir gut."

Er schüttelt den Kopf. "Nein, nein, so kommen Sie mir nicht davon. Erzählen Sie mir etwas mehr von sich," fordert er mich auf. "Was möchten Sie denn wissen?" frage ich zurück. "Hmm, mich interessiert zum Beispiel, ob Sie verheiratet oder in einer Beziehung sind." Wow, der Mann ist aber ganz schön direkt. Ich antworte ihm: "Ich war bis vor einem Jahr verheiratet und seither, um mit Ihren Worten zu sprechen, überzeugter Single." "Wow, ich kann mir gar nicht vorstellen, dass eine Frau wie Sie länger als zwei Wochen Single bleibt", meint er anerkennend. Ich lächle und entgegne ihm: "Wenn Sie es schaffen, dann kann ich das erst recht!"

Jetzt muss auch er lächeln. Mit einem warmen Blick schaut er mir in die Augen. Wie durch eine plötzliche Eingebung meint er: "Lassen Sie uns doch einmal zusammen essen gehen, hätten Sie Lust?" Erstaunt schaue ich ihn an, und die einzige Entgegnung, die mir einfällt, ist: " Das fehlte noch, dass ich mich am nächsten Morgen in den Klatschspalten wiederfinde."

Bevor er etwas erwidern kann, tönt hinter uns eine angenehm tiefe Stimme: "Hey, Janik, ich wusste gar nicht, dass du heute auch da bist." Der Angesprochene dreht sich um und begrüsst den Mann herzlich, der zu uns getreten ist. Ein gut fünfzigjähriger grosser athletischer Mann mit grauen Haaren steht vor mir und schaut mich an. "Slat, das ist Frau Lorenz, Ärztin hier in der Stadt. Und das ist Slat Milovic, mein aktueller Cheftrainer", stellt uns Janik Winter vor. Mit einem warmen Händedruck und einem zurückhaltenden Lächeln begrüsst mich der Trainer. "Ist sie auch deine Ärztin?" schneidet er das heikle Thema ganz direkt an.

Etwas verlegen dreht sich Winter zu ihm um: "ähm, um ehrlich zu sein, hmm ja. Weisst du, es gibt Themen, mit denen ich mich nicht unbedingt an unseren Stab wenden möchte, wenn du weisst, was ich meine."

"Ich verstehe, kein Problem, Junge, ich sehe auch, dass du sensibler als die meisten andern bist, und deshalb auch noch andere Ansprechpersonen brauchst. Und ich zweifle keinen Moment daran, dass sie die richtige dafür ist." Kameradschaftlich klopft ihm sein Schützling auf die Schultern und meint: " Du bist ein echter Freund, Slat, danke."

Der Trainer dreht sich zu mir um und fragt: "Nehmen Sie noch neue Patienten auf? Mein Hausarzt wurde vor kurzem pensioniert, und ich überlege mir schon länger, an wen ich mich wenden soll, wenn mich eine hartnäckige Grippe plagt."

Bevor ich antworten kann, schäkert sein Schützling: "Nichts da Grippe, in Wirklichkeit geht's um ganz andere Behandlungen, schliesslich ist er schon über fünfzig und Prostatacheck und Darmspiegelung stehen an!" Tadelnd wendet sich der Trainer ihm zu: "Hey, du frecher Typ, jetzt mach mal halblang, sonst organisiere ich für dich nach dem Training einen Ganzkörpercheck, und zwar nicht bei dieser netten Ärztin hier!", was ihm ein freches Grinsen des Angesprochenen einbringt.

Ich ziehe eine Visitenkarte unserer Praxis hervor und reiche sie ihm: "Klar, Sie können jederzeit einen Termin vereinbaren, ich arbeite Montag bis Donnerstag, kommen Sie einfach mal vorbei." Mit einem verlegenen Lächeln nimmt er die Karte dankend an und meint augenzwinkernd: "Und sagen Sie mir, wann der da angemeldet ist, nicht dass ich ihm noch über den Weg laufe und Auskunft über Darmspiegelungen geben muss." Ich muss lachen und fühle mich zwischen den beiden richtig wohl. Der Trainer ist mir von Anfang an sympathisch, und ich frage mich, wie wohl seine andere Seite ist. Wenn er sich durchsetzen muss. Dass er das kann, liegt auf der Hand, sonst hätte er nicht diesen Job. "So, ihr zwei Hübschen, ich muss wieder weiter, wir sehen uns", verabschiedet sich der Trainer von uns.

Sie

Von weitem erkennt der Torhüter einen Journalisten und zieht mich etwas weiter unter die Bäume des grosszügigen Anwesens. " Dem brauch ich heute nicht über den Weg zu laufen", knurrt er leise. Im Schutz der Dunkelheit stehen wir schweigend beieinander, als ich plötzlich spüre, wie er sachte - fast schüchtern - meine Hand nimmt und leise sagt: "Sie würden mich zum glücklichsten Menschen machen, wenn ich Sie beim Vornamen nennen dürfte."

Ich atme seinen männlich herben Duft ein und bin mir seiner Nähe bewusster denn je. Es erscheint mir in diesem Moment richtig, und ich sage ihm einfach: "Melanie." Und er flüstert mir lächelnd zu: "Janik." Ich spüre die Wärme, die von seinem Körper ausgeht, als er noch ein Stück näher zu mir tritt und sachte mein Gesicht anhebt. Ich schaue in seine Augen, und seine Lippen nähern sich langsam den meinen. Ich zögere: "Ich weiss nicht so recht." Mit seiner rauchigen, sexy Stimme meint er: "Hey, Mel, ganz ruhig, lass es einfach geschehen." Ich kann nicht anders, lasse mich fallen und gebe mich seinem Kuss voll und ganz hin. Oh mann, gibt es irgend etwas, was dieser Mann nicht kann? Es fühlt sich wunderbar an.

Mit heiserer Stimme schlägt er vor: "Lass uns nach Hause fahren." Ich löse mich etwas aus seiner Umarmung und fasse mit der Hand an meinen Bauch. "Ich glaube eher nicht", antworte ich ausweichend. Er schaut mich besorgt an und fragt: "Geht es dir nicht gut?" Ich winke ab und meine: "Es geht schon wieder."

Als ich jedoch kurz darauf vor Schmerz das Gesicht verziehe und wieder meine Hand auf den Bauch lege, sagt er bestimmt: " 'Es geht schon wieder' sieht aber anders aus!

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Panik Patient Vor 6 Jahre  
Sarina Vor 6 Jahre  
drifter Vor 6 Jahre  
n/a Vor 6 Jahre