Ich dachte, ich sei bereit.
Zwei Dulcolax-Zäpfchen – „Doppelt hält besser“, flüsterte meine innere Stimme, während ich sie entschlossen in Position brachte. Ich wusste, sie brauchen 15 bis 30 Minuten. Zeit genug, dachte ich, um das große Finale vorzubereiten: einen Einlauf – 1,5 Liter, körperwarm, mit stillem Ernst eingeführt wie eine geheime Mission.
Die Uhr tickte.
Erst war da nur ein leichtes Grollen – ein unbestimmtes Gefühl, wie eine ferne Gewitterfront. Doch dann, exakt in Minute 20, brach es los: ein inneres Beben, ein Drängen, ein unaufhaltsamer Druck. Ich stürmte aufs Klo.
Und dann: die Katastrophe.
Mein Po – verzeih den Ausdruck – entwickelte ein Eigenleben. Er öffnete sich und schloss sich, als hätte er einen eigenen Puls. Ich saß da, gefangen zwischen Erleichterung und panischer Faszination. Alles kam raus. Alles. Mehrmals.
Doch das Unheimliche: Das Gefühl, dass da noch etwas sei, blieb. Es drückte. Es arbeitete. Obwohl physisch nichts mehr da war, glaubte mein Darm, er hätte noch eine Mission zu erfüllen.
Der Körper war leer – aber der Geist des Einlaufs spukte weiter.
Ich schwitzte. Ich lachte. Ich litt. Ich verstand: Zwei Dulcolax plus 1,5 Liter sind nicht nur Reinigung – das ist eine seelische Erfahrung.
Erst nach einer Stunde ließ das innere Gewitter nach. Ich kroch vom Thron, zitternd, gereinigt, wie neugeboren.