Hey ihr Lieben 😃
Das ist ja hier genau mein Thema *freu*
Ich selbst mag es, wenn ich abgehört werde. Naja, okay, es ist eher so, das dieses Thema bei mir zwischen "Mögen", "Hassen" und "Angst" steht.
Bei meiner Hausärztin ist das etwas ganz normales, da bin ich oft sehr locker, auch wenn es mir peinlich ist. Obwohl ich zugeben muss, das sie das Abhören viel zu kurz macht. Leider haben die Ärzte heutzutage einfach keine Zeit mehr... alles muss schnell, schnell gehen. Zumindest kommt es mir so vor.
Bei ihr muss ich auch nicht den BH ausziehen. Meist reicht es ihr, wenn ich mein Shirt hinten hochhebe, sie dann dort abhört und vorne wird nur am Halsausschnitt, der dann etwas runtergezogen wird, abhorcht. Was ich irgendwie sehr schade finde ist, dass man heutzutage eben alles schnell macht. Für mich würde bei einer körperlichen Untersuchung nicht nur das Abhören dazu gehören, sondern auch das Blutdruckmessen, Pulsmessen und evl. auch mal ein EKG schreiben. Bisher hab ich nur ein einziges Mal ein EKG angelegt bekommen. Das war 2006 im Sommer im Rahmen eines Check Ups im LKH.
Ein prägendes Erlebnis war vor einigen Jahren der Besuch bei einem anderen Arzt. Dort wurde ich gleich von zwei Ärzten abgehört. Einmal der Mediziner direkt und dann ein angehender Student, der wohl sein parktisches Jahr absolvierte. Was ich dabei fühlte? Leichte Panik, aber auch Neugier. Mir war es unangenehm gleich von zwei Ärzten untersucht zu werden. Soweit ich mich daran zurückerinnern kann, haben beide Männer mich gleichzeitig abgehört. Es war ein sehr merkwürdiges Gefühl zwei Membrane auf meinem Körper zu spüren und zu wissen, dass sie alles hören würden. Meinen rasenden Herzschlag, meine beschleunigte Atmung... mir wurde dabei abwechselnd heiß&kalt.
Ich weiß nicht mehr genau, ob einer der beiden mich auch zum tiefen Ein- und Ausatmen aufgefordert hat, aber ich denke schon.
Oft wünsche ich mir solch eine Situation noch einmal herbei. Was mich dabei fesselt? Die Unterwürfigkeit als Patientin. Die Macht des Arztes, die er über mich hat. Zu wissen, dass er sozusagen mit mir machen kann, was er will. Er kann Befehle erteilen, kann mich intensiv mustern. Weiß, wie aufgeregt ich bin.
Warum ich manchmal Angst hab, Abgehört zu werden? Weil ich es nicht sonderlich mag; ich hasse es dieses intensive, tiefe Ein- und Ausatmen und ich kann nicht einmal sagen, warum das so ist. Ich mag es auch nicht sonderlich, wenn er/sie meinen Herzschlag hört. Wenn man hört, wie es schlägt. Ich wünsche mir in solchen Situationen dann einfach nur, dass es schnell vorbei wäre, aber auf der anderen Seite... genieße ich es auch irgendwie.
Bei einem Rollenspiel hingegen würde ich es sogar vorziehen, das ich abgehört werde.
Für mich gehört es einfach dazu, ebenso wie das Puls- und Blutdruckmessen.
Da ich eben Angst davor habe, würde ich mich anfangs dagegen wehren, mich nicht freiwillig ausziehen. Man müsste mich also dazu zwingen...
Vielleicht sogar mit Nachdruck, mit sanfter oder auch etwas groberer Gewalt.
Oft stelle ich mir auch vor, dass ich an einer Liege oder einem Bett festgebunden und ihm dann völlig hilflos ausgeliefert bin. Das ich selbst dann nicht mehr die Kontrolle über mich und meinen Körper hab.
Wenn ich dann vor IHM mit blankem Oberkörper stehen würde, wäre es mir peinlich. Peinlich, weil er mich intensiv mustert, weil er genau weiß, dass ich ihm nicht entkommen kann.
Das alleine würde schon meinen Herzschlag und meine Atmung beschleunigen.
Oft ist es ja so, dass zu erst am Rücken die Lunge abgehört wird... Ich würde die Augen schließen und das Gefühl der kalten Membran auf meinem Rücken genießen. Gleichzeitig würde ich mir wünschen, das es vorbei wäre. Schon jetzt würde sich aus Angst und Nervosität mein Atmen beschleunigen, was er hören wird, was mich rot anlaufen lässt.
Zum Glück steht er hinter mir, so das er mich nicht sieht, wie peinlich mich diese Gedanken machen. Wenn dann der Befehl/Wunsch des tiefen Ein- und Ausatmens kommt, würde ich erst zögern. Erst auf Nachdruck würde ich es tun. Die ganze Zeit über wünsche ich mir nichts mehr, als das es aufhört, doch zeitgleich weiß ich, das es dies nicht tun.
Wenn er dann mit meiner Lunge am Rücken fertig ist, kommt er um mich herum und steht dann vor mir.
Was geht dann in mir vor? Angst, pure Angst, aber auch Neugier.
Ich könnte ihm nicht in die Augen schauen.
Nun würde wieder sein Befehl kommen, das ich tief atmen solle. Ich komme seinem Wunsch nach, versuche das alles auszublenden. Das er vor mir steht, das er mich konzentriert anschaut, das er meiner Atmung lauscht...
Und genau aus diesem Grund würde ich irgendwann wahrscheinlich meine Atmung verändern. Ob schnell, tief, langsam, zittrig... das kann ich nicht sagen.
Da er dies natürlich hört, versucht er mich mit sanfter Stimme zu beruhigen, was ihm nicht gelingt.
Ich spüre, wie er die Membran auf mein Herz setzt und hoffe, das er nicht merkt, wie schnell es schlägt. Wieder bittet er mich, langsam und tief zu atmen... die Luft kurz anzuhalten und dann weiterzuatmen.
Mir wird heiß und kalt zu gleich, meine Hände sind eiskalt.
Auch wenn es nur ein Rollenspiel ist, so weiß er doch, wo er das Stethoskop aufsetzen muss, um alle Punkte des Herzens abhören zu können.
Zum ersten Mal schaue ich in sein Gesicht, welches ernst und entschlossen ist. Seine Augen sind dunkel, seine Lippen zieren ein leichtes Lächeln.
Er weiß, dass ich Angst hab und dennoch versucht er mich zu beruhigen.
So wäre es sicherlich bei mir, wenn ich von jemandem im Rollenspiel abgehört werden würde.
Ich selbst hab noch nie jemanden abgehört. Würde es auch nicht unbedingt tun wollen, da ich mich viel lieber in der Rolle der Patientin sehe.